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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hinnahm. Eine Strafe, ob es sich nun um Sonderarbeiten oder etwas anderes handelte, war immer zu erwarten, wenn man zur Oberin der Novizinnen gerufen wurde. Manchmal allerdings waren es auch Aufgenommene, die irgendwelche Regeln übertreten hatten. Sheriam behält das aber immer für sich, dachte Egwene betrübt. Sie kann es doch nicht allen erzählt haben. Aber es ist immer noch besser, als eingesperrt oder gar einer Dämpfung unterzogen zu werden.
    »Die Verkündigung ist natürlich auch ein Teil der Strafe«, fuhr die Amyrlin fort, als habe sie Egwenes Gedanken gelesen. »Ich habe auch verkünden lassen, daß ihr drei zum Küchendienst eingeteilt seid, um bis auf weiteres mit den Mägden zusammen zu arbeiten. Und ich habe auch durchklingen lassen, ›bis auf weiteres‹ könne den Rest eures Lebens bedeuten. Höre ich irgendwelche Einwände?«
    »Nein, Mutter«, sagte Egwene schnell. Nynaeve würde die Topfschrubberei noch mehr hassen als die anderen. Es hätte schlimmer kommen können, Nynaeve. Licht, es hätte viel schlimmer kommen können. Nynaeves Nasenflügel blähten sich, doch sie schüttelte verkrampft den Kopf.
    »Und Ihr, Elayne?« fragte die Amyrlin. »Die TochterErbin von Andor ist an eine bessere Behandlung gewöhnt.«
    »Ich will Aes Sedai werden, Mutter«, sagte Elayne mit fester Stimme.
    Die Amyrlin nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch und schien es einen Augenblick lang zu betrachten. Als sie den Kopf wieder hob, wirkte ihr Lächeln nicht gerade angenehm. »Wäre eine von euch dumm genug gewesen, etwas anderes zu antworten, hätte ich zu dieser Strafe noch etwas hinzugefügt, was euch dazu gebracht hätte, den Moment zu verfluchen, in dem euer Vater eurer Mutter den ersten Kuß stahl. Ihr wärt wie gedankenlose Kinder aus der Burg geworfen worden. Doch selbst ein Kind wäre nicht in diese Falle getappt. Ich werde euch jedenfalls beibringen, zu denken, bevor ihr handelt, sonst benütze ich euch, um unter Wasser Risse in den Flußtoren zu stopfen!«
    Egwene ertappte sich dabei, wie sie ihr insgeheim dankte. Sie bekam eine Gänsehaut, als die Amyrlin fortfuhr.
    »Jetzt zu dem, was ich noch mit euch vorhabe. Es scheint, ihr alle habt eure Fähigkeiten, mit der Macht umzugehen, während eurer Abwesenheit ganz erstaunlich ausgebaut. Ihr habt viel gelernt. Darunter sind einige Dinge«, fügte sie in scharfem Ton hinzu, »die ich euch wieder abgewöhnen werde!«
    Nynaeve überraschte Egwene damit, daß sie sagte: »Ich weiß, daß wir... Dinge... getan haben, die wir nicht tun sollten, Mutter. Ich versichere euch, wir werden unser Bestes geben, um so zu leben, als hätten wir bereits die Drei Eide abgelegt.«
    Die Amyrlin knurrte. »Schaut zu, daß ihr euch daran haltet«, sagte sie dann trocken. »Wenn ich könnte, würde ich euch heute abend noch die Eidesrute in die Hand drücken, aber das muß ich mir für diejenigen aufsparen, die zu Aes Sedai erhoben werden. So muß ich mich auf eure Vernunft verlassen - falls ihr genug besitzt -, die euch bei der Stange halten sollte. Auf jeden Fall werdet Ihr, Egwene, und Ihr, Elayne, zu Aufgenommenen ernannt.«
    Elayne schnappte nach Luft und Egwene stammelte: »Danke, Mutter.« Leane verlagerte im Stehen ihr Gewicht. Egwene glaubte, die Behüterin der Chronik wirke nicht sehr glücklich. Nicht überrascht - sie hatte offensichtlich gewußt, was kommen würde -, aber doch nicht gerade erfreut.
    »Dankt mir lieber nicht. Eure Fähigkeiten sind zu schnell gewachsen, als daß ihr Novizinnen bleiben könntet. Einige werden denken, daß ihr die Ringe nicht bekommen solltet, nicht nach dem, was ihr getan habt, aber der Anblick, wie ihr die Arme bis zur Schulter in schmierigen Töpfen stecken habt, sollte die Kritiker beruhigen. Und damit ihr nicht glaubt, es sei eine Art von Belohnung, denkt daran, daß die ersten paar Wochen als Aufgenommene dazu benützt werden, um die verdorbenen Fische aus einem Korb mit frischem Fang herauszupicken. Eure schlimmsten Tage als Novizinnen werden euch wie ein schöner Traum vorkommen, wenn ihr ihn auch nur mit den geringsten Aufgaben vergleicht, die ihr während der nächsten Wochen zu erledigen habt. Ich schätze, einige der Schwestern, die euch unterrichten, werden euch ein wenig härter behandeln, als es eigentlich sein müßte, aber ich glaube nicht, daß ihr euch beklagen werdet. Oder?«
    Ich kann lernen, dachte Egwene. Meine eigenen Studiengebiete wählen. Ich kann etwas über die Träume in Erfahrung bringen, und...
    Das

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