Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
sich auf den Bauch, um über den Rand des Vorsprungs zu spähen, und bemerkte die Höhlenöffnung beinahe sofort.
    Während er dort lag und beobachtete, kam die Elfenfrau auf die Höhle zu. Sie führte einen Pegasus. Das Tier hatte einen Flügel fest an die Seite gebunden, aber das diente nicht dem Zweck, das geflügelte Pferd anzupflocken, sondern war eine Art von Schlinge. Der Pegasus schien allerdings keine Schmerzen zu haben.
    Während Drizzt zusah und die Sonne auf den Horizont hinter ihm zuglitt, begann die Elfenfrau, das schimmernd weiße Fell des Pegasus zu bürsten, und dabei sang sie leise vor sich hin. Ihre Stimme klang für die Ohren des Drow ausgesprochen lieblich.
    Es wirkte alles so … normal. So warm und friedlich.
    Dann kam der andere Pegasus in Sicht, und Drizzt zog sich ein wenig zurück, als Tarathiel mit dem Geschöpf neben seiner Gefährtin landete. Sobald die Hufe des Tiers den Stein berührten, zog Tarathiel das linke Bein direkt vor sich über den Sattel und schwang sich dann auf die Seite und in einen Rückwärtssalto. Er landete vollkommen ausbalanciert und ging zu seiner Gefährtin, die ihm sofort eine Bürste zuwarf, damit er sich um sein Reittier kümmern konnte.
    Drizzt beobachtete die beiden noch ein wenig länger, und er verspürte dabei eine seltsame Mischung aus Bitterkeit und Hoffnung. In diesen beiden erkannte er, was Ellifain hätte werden können, was sie hätte werden sollen. Das alles war so ungerecht, dass der Drow die Fäuste ballte und mit den Zähnen knirschte, und am liebsten wäre er sofort davongerannt und hätte nach weiteren Feinden gesucht, die er töten konnte.
    Die Sonne sank tiefer, und Zwielicht fiel über das Land. Seite an Seite führten die beiden Elfen ihre geflügelten Pferde vor die Höhle.
    Drizzt rollte sich auf den Rücken und sah die ersten blitzenden Sterne dieses Abends über sich. Er rieb sich das Gesicht und dachte abermals an Ellifain – und an Bruenor.
    Und er fragte sich noch einmal, um was es ihm eigentlich ging, welchen Wert es noch hatte, weiter seinen moralischen Prinzipien anzuhängen. Er wusste, er sollte nach Mithril-Halle gehen und herausfinden, wer von seinen Freunden den Sieg der Orks in Senkendorf überlebt hatte – falls überhaupt noch einer von ihnen am Leben war.
    Aber er konnte sich nicht dazu durchringen. Noch nicht.
    Er wusste, er sollte von diesem Felsen springen und mit den Elfen sprechen, mit Ellifains Verwandten, um ihnen zu berichten, wie sie gestorben war, und deutlich zu machen, wie sehr ihn das bedrückte.
    Aber der Gedanke daran, Tarathiel diese schlechten Nachrichten zu bringen, ließ ihn an Ort und Stelle erstarren.
    Wieder sah er den Turm einstürzen, sah den Tod seines besten Freundes.
    Der traurigste Tag in Drizzts Leben spulte sich deutlich vor seinem geistigen Auge ab und begann, ihn erneut in die Finsternis der Verzweiflung zu reißen. Schließlich stand er von dem Felsen auf und eilte in die tiefer werdende Dunkelheit, rannte die Meile bis zu seiner winzigen Höhlenunterkunft, und dort blieb er lange sitzen und hielt den Helm mit dem einen Horn im Arm, den er aus den Trümmern gezogen hatte.
    Seine Traurigkeit wuchs, während er den Helm hin und her drehte. Er spürte, wie es rings um ihn dunkler wurde, wie die Dunkelheit an ihm fraß und drohte, ihn vollkommen zu verschlingen und zu vernichten. Und so benutzte Drizzt die einzige Waffe, die ihm gegen solche Verzweiflung zur Verfügung stand. Er hätte gerne Guenhwyvar zu sich gerufen, aber das ging nicht, weil der Panther sich noch nicht lange genug ausgeruht hatte, um sich von den Wunden erholen zu können, die die Riesin ihm zugefügt hatte.
    Und so ging der Jäger allein in die dunkle Nacht hinaus, um mehr Feinde zu töten.

Gruumshs Segen
    König Obould umgab sich mit einer Mauer hoch gewachsener Wachen, bevor er durch das gewaltige Lager nahe den Ruinen von Senkendorf ging. Der Ork war an diesem Tag zögerlich, denn die Unruhe, die dem Mord an Achtel gefolgt war, hatte noch kaum nachgelassen, und Obould fragte sich, ob dieser Rückschlag einige Stämme gegen ihn und seine Sache aufbringen würde. Die Reaktionen der Orks, die den Rand des Lagers bewachten, waren jedoch viel versprechend gewesen, denn mehrere hatten sich flach vor Obould auf den Boden geworfen und den Blick gesenkt, wann immer sie ehrfürchtig die Fragen des großen Ork-Königs beantworteten. Die Wachen hatten Obould auch gebeten, sich zu Arganth Fauch zu begeben.
    Der auffällige

Weitere Kostenlose Bücher