Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
Verteidigungsstellungen der Zwerge anstürmten. Der Anführer der Orks ignorierte den plötzlichen Wechsel von Kriegsgeheul zu Schmerzensschreien und konzentrierte sich auf die Verteidiger oben am Hang.
Die Zwerge bewegten sich mit großer Präzision, aber der Ork-Anführer glaubte zu erkennen, dass sie ein wenig langsamer geworden waren, so als wären ihre Beine müde. Urlgen verzog die Lippen zu einem boshaften Lächeln und entblößte seine beeindruckenden Zähne. Die Feinde hatten allen Grund, müde zu sein, denn er hatte ihnen keine Ruhe gelassen. Am Tag hatte er seine Orks eingesetzt, in der Nacht seine Goblin-Stoßtrupps. Selbst wenn Urlgens Leute sich zurückzogen und neu formierten, konnten die Zwerge nicht ruhen, denn ihre Verteidigungsanlagen waren noch nicht vollkommen fertig.
Blitze rechts an der Zwergenlinie – links von Urlgen – erweckten die Aufmerksamkeit des hoch gewachsenen Orks. Wieder hatten die Feinde ihre Front mit diesem faszinierenden Kriegerpaar verstärkt, einem großen, kräftigen Mann, stark wie ein Riese, und einer Bogenschützin, deren magischer Bogen die Vorhut von Urlgens linker Flanke bei jedem Angriff schwer dezimiert hatte. Urlgen wusste, diese beiden hatten schon Senkendorf überlebt, denn er erinnerte sich gut an die silbrigen Todeslinien – die blitzenden magischen Pfeile – und an den Barbaren, der seine Leute in der zum Untergang verurteilten Siedlung in Angst und Schrecken versetzt hatte. Der riesige Krieger hatte die Mitte der Mauer von Senkendorf ganz allein gehalten und die Angreifer immer wieder zurückgeschlagen, ohne dass er selbst ernsthaft verwundet worden wäre. Seine Fäuste waren wie Eisen, und sein Kriegshammer hatte die Orks in Zweier- und Dreiergruppen von der Mauer gefegt.
Urlgen bemerkte, dass nun weniger Goblins diese Flanke angriffen. Seine Streitmacht konzentrierte sich überwiegend auf die Mitte und die rechte Flanke.
Aber der magische Bogen feuerte weiterhin Pfeil um Pfeil ab, und Urlgen bezweifelte nicht, dass der Barbarenkrieger genügend Feinde zum Töten finden würde.
Bald schon ließ der Schwung des Angriffs nach, und die unorganisierten und überwältigten Goblins kamen den steinigen Abhang herunter. Vielleicht war es ein Zeichen wachsender Erschöpfung, dass die Zwerge sie nicht ganz so weit verfolgten wie bei den vorherigen Angriffen, und Urlgen hatte mit seiner Taktik vielleicht tatsächlich Erfolg.
Dieser Gedanke ließ den hoch gewachsenen Ork über die Schulter zurückblicken, zu dem weiten Land nördlich seiner Stellung. Er hatte gehört, dass sich dort eine riesige Ork-Horde sammelte. Die Armee seines Vaters wurde größer. Aber wo blieben diese Orks?
Urlgen wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Einerseits war ihm klar, dass er einfach nicht genug Leute hatte, um die Zwerge aus ihrer Stellung zu scheuchen, und er wünschte sich deshalb einerseits, diese Horden würden bald auftauchen und ihm helfen, die hässlichen Zwerge schnell über die Klippe und zurück in ihr dreckiges Loch in Mithril-Halle zu treiben. Aber andererseits war er auch nicht sonderlich begeistert von der Vorstellung, von seinem arroganten Vater gerettet zu werden, und noch weniger entzückte ihn der Gedanke, dass Gerti Orelsdottr mit ihren Leuten vorbeikam und die Zwerge vor seiner Nase niedermetzelte.
Vielleicht wäre es besser, wenn die Dinge so blieben, wie sie waren, denn auch seiner eigenen Truppe schlossen sich jeden Tag mehr Krieger an. Obwohl Hunderte von Orks und Goblins tot auf dem Schlachtfeld lagen, war seine Armee jetzt größer als zu dem Zeitpunkt, als er die Zwerge hier oben in die Enge getrieben hatte.
Er konnte noch keinen Angriff wagen, der seine Feinde von der Klippe drängen würde.
Aber er würde sie nach und nach zermürben.
Sie setzte dazu an, den Bogen zu spannen, aber das Geschöpf war zu nahe. Stets bereit zu improvisieren, drehte Catti-brie den Bogen einfach um und hob ihn hoch vor sich, packte ihn mit beiden Händen und schlug ihn dem lästigen Goblin ins Gesicht.
Der Goblin taumelte zurück, fiel aber nicht um. Seine Gefährten witterten eine Lücke in der Verteidigung dieses schrecklichen Paars und griffen Catti-brie heulend an.
Sie hatte bereits den Bogen fallen lassen und Khazid'hea gezückt, diese scharfe Klinge, die über ein eigenes Bewusstsein verfügte. Catti-brie begegnete dem Angriff der Goblins mit einem eigenen und stach mehrmals zu. Khazid'hea, auch Schnitter genannt, wurde seinem Ruf gerecht und biss
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