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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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kämpfen, und daher werden sie sterben. Du musst sie immer wieder angreifen. Sorge dafür, dass sie an Ort und Stelle bleiben und zermürbe sie. Ich werde bald zurückkehren, und dann werden wir sie endgültig vernichten.«
    »Ich habe Hunderte verloren«, protestierte Urlgen.
    »Und du hast Hunderte mehr, die du verlieren kannst«, erwiderte Obould ruhig.
    »Meine Krieger werden massenweise desertieren«, betonte Urlgen. »Sie waten im Blut ihrer Verwandten. Sie müssen über Berge von Ork-Leichen steigen, um die Zwerge überhaupt erreichen zu können.«
    Obould stieß ein lang gezogenes Knurren aus und packte Urlgen am Hemd. Urlgen ergriff Oboulds Hand und versuchte sie loszureißen, aber mit einem Schnippen des Handgelenks ließ Obould seinen verdutzten Sohn durch die Luft fliegen, so dass er gegen die Zeltklappe krachte.
    »Sie werden es nicht wagen zu fliehen«, erklärte Obould. Dann wandte er sich dem Schamanen im roten Gewand zu. »Sie werden Zeugen von Oboulds Ruhm werden.«
    »Obould ist Gruumsh!«, verkündete Arganth Fauch.
    Urlgen starrte seinen Vater ungläubig an, verdutzt von dessen Kraft und der Intensität in seinen gelben Augen. Ein Seitenblick zu Gerti zeigte ihm, dass die Riesin ähnlich erschrocken war wie er selbst. Vor allem aber erkannte Urlgen Gertis Frustration, die seiner eigenen in nichts nachstand, und erst jetzt fiel ihm auf, dass die Riesin bisher kein Wort gesagt hatte.
    Gerti Orelsdottr, die Tochter des großen Jarl Grauhand, die bei allen Verhandlungen mit den Orks die Oberhand gehabt hatte, hatte kein Wort gesagt.
    Wie ein gewaltiger Fluss rauschte die Armee von König Obould weiter nach Osten.
    Urlgen Dreifaust, gereizt und verängstigt, beobachtete sie von einer Anhöhe hinter seinem Lager. Sein Vater hatte ihm Verstärkung dagelassen, aber nicht viel. Es genügte, um auszuhalten und die Zwerge weiter zu bedrängen, aber nicht, um sie über die Klippe zu scheuchen.
    Denn plötzlich wollte König Obould die Feinde nicht mehr in ihre Höhlen zurücktreiben. Seine Argumente hatten vernünftig geklungen – die Zwerge sollten weiterkämpfen und dort oben bleiben, so dass die Orks sie von Mithril-Halle abschneiden und so viele wie möglich töten konnten, bevor sich das Westtor der Zwergenfestung schloss –, aber Urlgen wurde das Gefühl nicht los, dass einer der Gründe für diese Verzögerungstaktik auch darin lag, ihm selbst einen ruhmreichen Sieg zu nehmen und ihn Obould zu geben.
    Ein Geräusch von hinten riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn sich umdrehen.
    »Ich befürchtete schon, du würdest nicht kommen«, sagte der Ork, als die Riesin die Anhöhe heraufstapfte und ein Stück unterhalb der Kuppe stehen blieb, so dass ihre Köpfe auf gleicher Höhe waren.
    »War ich es nicht, die dich gebeten hat, dich hier mit mir zu treffen?«, fragte Gerti.
    Urlgen verkniff sich eine scharfe Antwort, denn er wusste immer noch nicht, wozu es gut sein sollte, mit dieser Riesin zu reden, die er hasste.
    »Du fürchtest meinen Vater«, sagte er schließlich.
    »Kannst du von dir etwas anderes behaupten?«, fragte ihn Gerti.
    »Er hat sich verändert«, gab Urlgen zu.
    »Obould will herrschen.«
    »König Obould«, verbesserte Urlgen sie. »Willst du mich etwa um Hilfe dabei bitten, den Aufstieg der Orks zu verhindern?«
    »Nicht den der Orks«, erklärte Gerti. »Es genügt, wenn du um deinetwillen den Aufstieg von König Obould hemmst; du brauchst es nicht wegen mir zu tun. Was glaubst du, welchen Platz wird Urlgen neben der göttergleichen Gestalt haben, zu der Obould nun wird?«
    Angesichts dieser gewichtigen Frage war es Urlgen gleich, dass Gerti den Titel seines Vaters schon wieder ausgelassen hatte.
    »Wird Urlgen Ruhm ernten?«, fragte Gerti. »Oder wird er beim ersten Anzeichen einer Katastrophe als bequemer Sündenbock dienen?«
    Urlgen verzog den Mund zu einem Fauchen, und so gern er die Riesin auch geschlagen hätte (obwohl er so etwas natürlich niemals wagen würde!), ihn verärgerte weniger die offensichtliehe Beleidigung als die Tatsache, dass Gertis Argument durchaus richtig war. Obould verhinderte, dass sein Sohn hier einen größeren Sieg erlangte, aber falls der junge Ork versagen sollte, würde der Ork-König ihn zweifellos streng bestrafen.
    »Was willst du von mir?« Diese Frage Gertis überraschte ihn vollkommen.
    Urlgen warf einen Blick auf die marschierenden Truppen, dann wandte er sich wieder der Riesin zu, starrte sie neugierig an und versuchte zu erkennen,

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