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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Leben erhalten hat.«
    »Und nun quälst du dich, weil es für dich mehr als das geworden ist«, vermutete Wulfgar. »Und als du dachtest, du wärst so gut wie tot, als dich die Orks umzingelt hatten, hat es nur umso mehr wehgetan, weil du mehr zu verlieren hattest.«
    Catti-brie blickte ihn an und versuchte nicht einmal zu antworten.
    »Also sag mir, liebe Freundin, bist du bereit, die Straße aufzugeben?«, fragte Wulfgar. »Bist du bereit, den Abenteuern zu entsagen?«
    »Nicht mehr, als es Bruenor war!«, fauchte Catti-brie ohne das geringste Zögern.
    Wulfgar grinste breit, denn nun wurde ihm alles klar, und er glaubte, seiner Freundin tatsächlich helfen zu können.
    »Möchtest du Kinder haben?«, fragte er.
    Catti-brie starrte ihn ungläubig an. »Was ist denn das für eine Frage?«
    »Eine Frage, die ein Freund stellen würde«, sagte Wulfgar und wiederholte sie noch einmal.
    Die Strenge in Catti-bries Blick verschwand, und Wulfgar wusste, dass sie wirklich tief in sich hineinsah und sich diese Frage vielleicht zum ersten Mal selbst stellte.
    »Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Ich dachte immer, es würde eine leichte Entscheidung sein, und dass ich selbstverständlich Kinder haben wollte. Aber nun bin ich nicht mehr so sicher, obwohl mir langsam die Zeit für eine solche Entscheidung ausgeht.«
    »Und du möchtest Drizzts Kinder haben?«
    Nun lag Panik in ihrem Blick. Sie riss mit offensichtlichem Entsetzen die Augen auf, aber ihre Züge wurden bald weicher. Sie war hin und her gerissen, wie Wulfgar schon erwartet hatte. Denn dies war die Crux, der Haken an ihrer Beziehung. Drizzt war ein Drow. Wollte Catti-brie wirklich Kinder haben, die halbe Drow waren? Sicher war die Antwort hier zwiespältig, ein tief empfundenes Ja und ein logisches Nein, und beide waren sehr nachdrücklich.
    Wulfgar begann leise zu kichern.
    »Du lachst über mich«, warf Catti-brie ihm vor, und Wulfgar bemerkte wieder einmal, wie sehr sie in den Zwergenakzent zurückfiel, wenn sie aufgeregt war.
    »Nein, nein«, versicherte Wulfgar und hob abwehrend die Hände. »Ich dachte nur an die Ironie der Situation, und es amüsiert mich, dass du dir meinen Rat auch nur anhörst: Immerhin habe ich meine Frau an einem sehr merkwürdigen Ort gefunden und ziehe ein Kind groß, das weder meins noch das meiner merkwürdigen Frau ist.«
    Als sie begriff, was er meinte, begann auch Catti-brie zu lächeln.
    »Und wir stammen beide aus einer Familie mit einem Zwergenvater, der zwei Menschenkinder wie seine eigenen aufgezogen hat«, sagte sie.
    »Muss ich jetzt noch aufzählen, worin die ironischen Aspekte in Drizzts Leben bestehen?«, fragte Wulfgar.
    Catti-brie lachte so laut, dass sie sich den Bauch halten musste.
    »Man könnte behaupten«, keuchte sie, »dass Regis der einzig Normale unter uns ist.«
    »Ein wahrhaft Furcht erregender Gedanke«, erwiderte Wulfgar dramatisch, und Catti-brie lachte noch lauter. »Vielleicht ist es ja gerade diese Ironie, die uns auf dem Weg, für den wir uns entschieden haben, immer weitertreibt.«
    Catti-brie wurde bei dieser Bemerkung ein wenig ernster, dann hörte sie auf zu lachen, und ihre Miene wurde grimmig – Wulfgar verstand, dass das Gespräch sie genau zu dem Thema zurückgeführt hatte, mit dem sie begonnen hatten: dem Zustand von Bruenor Heldenhammer.
    »Mag sein«, stimmte sie zu. »Zumindest war es bisher so, aber nun ist Bruenor tot und Drizzt allein dort draußen.«
    »Nein!«, erklärte Wulfgar beharrlich und richtete sich auf. »Es ist immer noch so.«
    Catti-brie seufzte und setzte zu einer Erwiderung an, aber Wulfgar schnitt ihr das Wort ab.
    »Ich denke an meine Frau und mein Kind in Mithril-Halle«, sagte der Krieger. »Jedes Mal, wenn ich hier heraufkomme, weiß ich nicht, ob ich Delly und Colson je wieder sehen werde. Und dennoch gehe ich, weil der Weg mich lockt – und du hast gerade zugegeben, dass es für dich genauso ist. Bruenor ist tot, das müssen wir akzeptieren, und Drizzt …. Nun, wer weiß schon, wo der Drow sich befindet? Wer weiß, ob ein Ork-Speer seinen Weg in sein Herz gefunden und ihn uns für immer entrissen hat? Wir wissen es beide nicht, obwohl wir darum beten, dass es ihm gut geht und er bald zu uns zurückkehren wird. Aber selbst wenn dem nicht so ist, und selbst wenn Regis auf Dauer Verwalter bleibt oder vielleicht Berater, wenn Banak Starkamboss König von Mithril-Halle wird, werde ich meinen Weg nicht aufgeben. Das hier ist mein Leben, mit dem Wind im Gesicht und

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