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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ihr herrannte.
    »Weiter!«, rief er, denn er wusste, dass sie keine Zeit haben würde, innezuhalten und zu warten. Die Riesen folgten ihnen auf dem Fuß, darunter auch diese unangenehme Zauberin – und die würde es genießen, alle Eindringlinge in einem langen, geraden Gang in einer Reihe vor sich zu haben.
    »Spring! Flieg hinüber!«, flehte Drizzt Innovindil an, als sie sich dem gefrorenen Fluss näherte, und sie tat es, brachte Mond zu einem kurzen Flug nach oben, der sie auf die andere Seite trug. Die Elfenfrau zügelte ihr Reittier sofort, nachdem sie sicher gelandet waren, und lenkte es zur Seite und am Ufer entlang, nur ein paar Fuß, damit sie von dem Gang hinter ihr nicht mehr zu sehen war.
    Drizzt erreichte den Fluss knapp hinter Innovindil, und die Riesen kamen ebenfalls schnell näher. Der Drow wurde nicht einmal langsamer, als er zum Fluss hinuntersprang, wo er vorhatte, auf die andere Seite zu schlittern und dann weiterzufliehen. Er sah Innovindil, als er mit dem Bauch auf dem Eis aufprallte, und die Elfenfrau rief ihm etwas zu. Er hörte ein lautes Grunzen von der anderen Seite, rechts oberhalb von ihm, und rollte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite, um zu sehen, wie ein Riese, der auf einem Sims stand, einen gewaltigen Stein warf.
    »Drizzt!«, schrie Innovindil.
    Der Drow duckte sich, drehte sich und drückte die Hände fest aufs Eis, denn er konnte sehen, dass der Werfer gut gezielt hatte.
    Dadurch, dass er nun langsamer weiterrutschte, vermied er, zerschmettert zu werden, aber der Stein schlug direkt vor ihm auf und brach durch die Eisdecke. Der Drow rutschte hilflos ins eisige Wasser.
    »Drizzt!«, schrie Innovindil erneut.
    Drizzt hielt sich nur noch mit einem Finger fest, und die kalte Strömung zerrte gnadenlos an ihm. Er brachte so etwas wie ein Schulterzucken zustande. Dann verschwand er unter dem Eis.

Innere Stimmen
    Du musst es tun, wiederholte Delly Curtie bei jedem Schritt durch die Gänge von Mithril-Halle. Sie war zwar überzeugt, dass das, was sie vorhatte, für alle das Beste wäre, aber sie musste es sich wieder und wieder vor Augen führen.
    Du kannst nicht hier bleiben, keine Minute länger. Pah, sie ist ohnehin nicht dein Kind, du dumme Person.
    Es ist mehr zu seinem Besten als zu deinem eigenen. Sie ist eine bessere Frau, als du je sein würdest!
    Immer wieder ging sie alle Argumente durch, eine Litanei, die ihr half, weiterhin einen Fuß vor den anderen zu setzen, als sie sich der geschlossenen Tür von Catti-bries Zimmer näherte. Colson regte sich und wimmerte ein wenig, und Delly drückte das Mädchen fester an sich und murmelte beruhigende Worte.
    Sie kam zu der Tür und legte ihr Ohr daran, und als sie nichts hörte, schob sie sie ein wenig auf; dann lauschte sie abermals. Sie hörte Catti-bries gleichmäßiges Atmen. Die junge Frau hatte sich eine Weile zuvor aus dem Audienzsaal zurückgezogen und erklärt, sie müsse sich ausruhen.
    Delly betrat das Zimmer. Ihre erste Reaktion beim Anblick von Catti-brie war eine Mischung aus Zorn, Eifersucht und einem schrecklichen Gefühl von Minderwertigkeit.
    Nein, schieb das alles beiseite, sagte sie sich und zwang sich, dichter ans Bett heranzutreten.
    Sie spürte die Zweifel, die mit jedem Schritt größer wurden, eine Kakophonie von Stimmen, die ihr sagten, sie müsse Colson festhalten und dürfe sie niemals gehen lassen. Sie blickte hinab zu Catti-brie, die auf dem Rücken lag. Das dichte, rötlich braune Haar rahmte das Gesicht der Schlafenden auf eine Weise, die sie klein und beinahe kindlich aussehen ließ. Delly konnte nicht abstreiten, dass Catti-brie schön war, dass sie weiche Haut hatte, dass jeder ihrer Züge makellos war. König Bruenors Adoptivtochter hatte ein gutes, aber auch schwieriges Leben gehabt, und dennoch schien keine der Entbehrungen, die sie erlebt hatte, sie körperlich berührt zu haben – selbstverständlich abgesehen von ihren derzeitigen Verletzungen. Nach so vielen Kämpfen war in ihrem Gesicht nicht die kleinste Narbe zurückgeblieben. Einen Moment lang wollte Delly diese glatte Haut zerkratzen.
    Es war nur ein kurzer Augenblick, und dann holte sie Luft und erinnerte sich, dass ihre eigene Bosheit eher auf sie selbst zurückfallen als Catti-brie schaden würde.
    »Diese Frau hat dich nie auch nur zornig angesehen und nie ein böses Wort zu dir gesagt«, erinnerte sie sich rasch.
    Delly schaute Colson an und dann wieder Cattibrie.
    »Sie wird eine gute Mutter sein«, flüsterte sie der

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