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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dem scheinbar endlosen Komplex erklangen Hörner.
    Er zog seinen Umhang von den Schultern und eilte auf eine Gruppe von mehreren elfengroßen Statuen zu.
    Innovindil konnte nur hoffen, dass der Boden weiterhin aus Stein bestehen und nicht vereist sein würde, denn sie konnte sich kaum erlauben, Mond zu zügeln, da ihr die Riesen dicht auf den Fersen waren. Sie kam an zahlreichen Gängen vorbei, bog manchmal ab und hielt manchmal geradeaus, und manchmal erspähte sie schon, wenn sie abbiegen wollte, eine Gruppe von Feinden in dem Gang, die auf sie zurannten … Der Elfenfrau blieb nur blinde Flucht, oder genauer gesagt ein blinder Flug, denn hier und da ließ sie den Pegasus auffliegen, um schneller zu werden. Sie musste jedoch vorsichtig sein, denn in der Luft konnte Mond nicht so scharf abbiegen wie auf dem Boden, Innovindil schaute immer wieder zurück, nach vorn und mehrmals auch nach oben. Sie hoffte, irgendwo eine Öffnung in der Decke zu finden, vielleicht einen natürlichen Kamin oder ein Oberlicht, durch die sie mit Mond nach draußen entkommen konnte.
    An einer Ecke stießen die Elfenfrau und ihr Pegasus beinahe gegen eine Steinwand, denn der Winkel, in dem der Gang abzweigte, war kleiner als neunzig Grad. Mond kam rutschend zum Stehen und streifte den Stein, als seine Reiterin ihn zügelte.
    Innovindil schnappte nach Luft, nachdem sie ihr Gleichgewicht wiedergewonnen hatten, und sie trieb den Pegasus gleich wieder an, denn sie wusste, dieser Augenblick des Stillstands machte sie verwundbar.
    Daher überraschte es sie auch nicht sonderlich, als sie einen riesigen Speer aus Eis – einen langen, zugespitzten Eiszapfen – aus dem Gang auf sich zufliegen sah. Sie duckte sich instinktiv, und wenn sie das nicht getan hätte, wäre sie durchbohrt worden. Aber obwohl der Speer sie verfehlte, wäre sie dennoch beinahe vom Pegasus gefallen, denn die Waffe zerbrach an der Steindecke über ihr, und ein Hagel von Eissplittern regnete auf sie herab.
    Innovindil klammerte sich an ihr Reittier, bohrte ihm die Fersen in die Flanken und ließ den Pegasus galoppieren. Sie hörte seitlich hinter sich einen Ruf, aus der gleichen Richtung, aus der der Speer gekommen war, und sie verstand genug von der Eisriesensprache, die dem Elfischen nicht unähnlich war, um zu begreifen, dass eine Riesin den Speerwerfer tadelte.
    »Willst du Gertis neues Spielzeug verwunden?« »Redest du von dem Pegasus oder von der Elfe?«, hallte die Stimme des Riesen von den Steinwänden wider.
    »Von beiden!«, antwortete die Riesin lachend.
    Aus irgendeinem Grund ließ das Innovindil annehmen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, sich von dem Speer durchbohren zu lassen.
    Zwei Riesen eilten den Gang entlang und blickten nur hin und wieder zur Seite, bis einer plötzlich einen Triumphschrei ausstieß und sich scharf nach links wandte.
    Der andere rief: »Schlau!«, als auch er den Umhang an der Statue bemerkte – einen Umhang, der nicht aus Stein gemeißelt war, sondern flatterte, wie es nur Stoff konnte.
    Mit einem Schritt zur Seite ließ der erste Riese eine schwere Keule auf den Umhang herabsausen. Die Eisstatue dahinter explodierte in einem Schauer von Splittern und Scherben.
    »Oh, du hast Mardalades Arbeit zerbrochen!«, rief der andere.
    »Und … der Drow?«, stotterte der Erste und ließ die Keule fallen.
    »Findet dich sehr amüsant«, erklang eine Stimme hinter ihnen, und beide Riesen fuhren herum.
    Drizzt huschte in die Gegenrichtung, blieb aber lange genug stehen für einen Gruß und dann ein Lächeln, als er auf etwas hinter den Riesen zeigte – die beiden drehten sich jedoch erst um, als sie das Knurren des riesigen Panthers hörten.
    Die Riesen duckten sich rasch, als sechshundert Pfund von schwarzem Fell umhüllte Muskeln über sie hinwegsprangen und ihnen dabei nahe genug kamen, dass sie beide schützend die Hände hoben und sich noch tiefer duckten. Einer warf sich sogar zu Boden.
    Drizzt eilte davon. Er nutzte den kurzen Aufschub, um sich in diesem Irrgarten zu orientieren. Er lauschte sorgfältig allen Geräuschen in der Umgebung und zog seine Schlüsse daraus. Rufe aus einem anderen Bereich sagten ihm, dass Innovindil immer noch floh, und gaben ihm eine recht gute Vorstellung von der Richtung, die sie eingeschlagen hatte.
    Er eilte weiter, erst nach Westen, dann nach Norden, dann abermals nach Westen. Er hörte den Hufschlag des Pegasus, als er sich der nächsten Abzweigung näherte, und lief schneller, denn er wollte

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