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Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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Vierter Teil: Spreeland
Vorwort
    Wie sich Band II und III der Oder und Havel zuwendet, so wendet sich dieser IV. Band der Spree zu, dem Laufe des Flusses von Ost nach Westen hin folgend.
    In dem der Lausitz angehörigen Spreewalde beginnend, verweilt Band IV, nach einem kurzen Abstecher ins Beeskow-Storkowsche, zu größrem Teil auf jener nur wenige Meilen messenden Strecke, wo die Spree die Grenze zwischen dem Barnim und dem Teltow zieht, und schildert hier eine nicht unbeträchtliche Zahl der im östlichen Halbkreis um Berlin herum gelegenen Ortschaften. Und so wird sich auch in bezug auf diesen vierten Band sagen lassen, daß sich der Inhalt desselben in allem Wesentlichen seinem Titel anschließt. Als Ausnahme könnte nur der Schlußabschnitt »An der Nuthe« gelten, aber auch dieser mehr dem Schein als der Wirklichkeit nach, insoweit die Nuthe vorwiegend einen Spree landscharakter hat, vorwiegend unsern Spree territorien angehört und erst im letzten Moment ihren bis dahin ausschließlich nordwärts gerichteten Lauf in plötzlich nord westlicher Biegung zugunsten der Havel abändert, fast als wär ihr die Spree, nachdem diese Berlin passiert, nicht mehr anheimelnd genug.
    Die Kapitel auch dieses IV. Bandes entstanden zu sehr verschiedener Zeit, weshalb einige der älteren und ältesten einer eingehenden Umarbeitung unterzogen wurden, allerdings immer nur in dem Falle, daß etwas tatsächlich Neues geboten werden konnte, wie beispielsweise bei »Saalow«, »Friedrichsfelde« (Gabriel Lukas Woltersdorf) und »Großbeeren«. Am meisten in dem Kapitel »Buch«, wo die mittlerweile publizierten Tagebücher der Gräfin Voß, gebornen von Pannewitz, einen völligen Umguß der alten Form erheischten. Auf Hervorhebung bloß baulicher Veränderungen, insonderheit wenn sie das in den betreffenden Kapiteln Erzählte gar nicht oder nur sehr nebensächlich berührten, hab ich meistens verzichtet und immer nur angedeutet, daß dieselben überhaupt stattgefunden hätten. Ein Abweichen von dieser Regel würde mich gezwungen haben und auch in alle Zukunft weiter zwingen, immer neue Contrôlreisen eintreten zu lassen. Was sich selbstverständlich verbietet. Es gilt eben auch hier wieder, was ich schon im Vorworte zu Band III über diesen Punkt geäußert habe. Die Dinge geben sich einfach so, wie sie sich mir zu dieser oder jener ganz bestimmten Zeit darstellten, weshalb ich denn auch vorhabe, falls eine neue Auflage mir die Gelegenheit dazu bieten sollte, jedem Einzelkapitel seine besondere Jahreszahl zu geben.
    In einem Abschiedswort am Schlusse dieses Bandes hab ich noch einen Rückblick und in diesem Rückblick eine Darlegung dessen versucht, was diese »Wanderungen« wollen und nicht wollen, und bitt ich deshalb die jenigen meiner Leser, die sich für einen solchen Rechenschaftsbericht interessieren, auch diesem Abschiedswort ihre Aufmerksamkeit zuwenden zu wollen.
    Berlin, 15. November 1881 Th. F .
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In den Spreewald
In den Spreewald
    Und daß dem Netze dieser Spreekanäle
Nichts von dem Zauber von Venedig fehle,
Durchfurcht das endlos wirre Flußrevier
In seinem Boot der Spreewalds-Gondolier .

     
    Eine Nachtpost fährt oder fuhr wenigstens zwischen Berlin und Lübbenau.
    Mit Tagesanbruch haben wir Lübben, die letzte Station, erreicht und fahren nunmehr am Rande des hier beginnenden Spreewaldes hin, der sich anscheinend endlos, und nach Art einer mit Heuschobern und Erlen bestandenen Wiese, zur Linken unseres Weges dehnt. Ein vom Frühlicht umglühter Kirchturm wird sichtbar und spielt eine Weile Versteckens mit uns; aber nun haben wir ihn wirklich und fahren durch einen hochgewölbten Torweg in Lübbenau, »die Spreewald-Hauptstadt«, ein.
1. Lübbenau
    Es ist Sonntag, und die Stille, die wir vorfinden, verrät nichts von dem sonst hier herrschenden lebhaften Verkehre. Die Spreewaldprodukte haben nämlich in Lübbenau ihren vorzüglichsten Stapelplatz und gehen erst von hier aus in die Welt. Unter diesen Produkten stehen die Gurken obenan. In einem der Vorjahre wurden seitens eines einzigen Händlers 800 Schock pro Woche verkauft. Das würde nichts sagen in Hamburg oder Liverpool, wo man gewohnt ist, nach Lasten und Tonnen zu rechnen, aber »jede Stelle hat ihre Elle«, was erwogen für diese 800 Schock eine gute Reputation ergibt. Im übrigen verweilt Lübbenau nicht einseitig bei dem Verkauf eines Artikels, der schließlich doch vielleicht den Spott herausfordern könnte, Kürbis und Meerrettich 1)

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