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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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versagen, mit oder ohne ihren Verrat, und das könnte zu einer Katastrophe für ihr Volk führen? Ja, wenn sich die Zwerge der drei Königreiche mit den drei Menschenreichen zusammentaten, würden sie dann bei den Orks aufhören oder sich auch an den Riesen rächen wollen? Drizzt sah sich um und bemerkte, dass viele Riesen nickten und grinsten, und diejenigen, die miteinander flüsterten, schienen vollkommen mit Gertis Vorschlag einverstanden zu sein. Er hörte auch einige, die dagegen waren, aber das waren wenige, und sie äußerten ihren Widerspruch nicht laut.
    Und nun, während er immer noch zitternd vor dem Thron der Eisriesin stand, begann Drizzt zu begreifen. Wenn er siegte, würde Gerti einen Rivalen loswerden, den sie zweifellos verachtete, und wenn er verlor, wäre sie nicht schlechter dran als zuvor.
    »Also gut«, sagte er.
    »Dann steck deinen Krummsäbel wieder ein, und schick den Panther weg.«
    Alarmglocken begannen in Drizzts Kopf zu läuten, und er verzog misstrauisch das Gesicht. Aber Gerti schien noch entspannter zu sein als zuvor.
    »Ich gebe dir mein Wort in Anwesenheit all meiner Leute. Und wir sind von allen Riesen am Grat der Welt diejenigen, die den Wert ihres Wortes am höchsten schätzen. Wenn ich dich jetzt täusche, würden meine Leute dann nicht annehmen, dass ich vielleicht auch irgendwann das Gleiche mit ihnen versuchen würde?«
    »Aber ich bin kein Eisriese, also in euren Augen minderwertig«, widersprach Drizzt.
    »Selbstverständlich bist du das«, sagte Gerti mit leisem Lachen. »Aber das ändert nichts. Außerdem wird es mich gewaltig amüsieren, zuzusehen, wie du mit König Obould kämpfst. Geschwindigkeit gegen Kraft, die Taktik eines Kämpfers gegen wilde Wut. Ja, das wird Spaß machen. Gewaltigen Spaß.« Wieder deutete sie auf seinen Säbel.
    Drizzt starrte ihr lange in die Augen. »Geh, Guenhwyvar«, befahl er schließlich.
    Die Ohren der großen Katze zuckten, und sie drehte den Kopf, um Drizzt einen neugierigen Blick zuzuwerfen.
    »Wenn sie mich verrät, wirst du das nächste Mal, wenn du zur materiellen Ebene reist, nach ihr suchen und ihr ihre Schönheit nehmen«, sagte Drizzt.
    »Ich werde mein Wort nicht brechen«, versprach Gerti.
    »Geh, Guenhwyvar«, sagte Drizzt abermals, machte einen Schritt vorwärts und hob Eistod auf. »Geh nach Hause und ruh dich aus. Und verlass dich darauf, dass ich dich wieder rufen werde.«

Auf Geheiß anderer
    Am nächsten Morgen führte Drizzt Sonne aus Leuchtendweiß heraus und war sich dabei sehr bewusst, dass Gertis Riesen jeden seiner Schritte im Auge behielten. Es war windstill und wärmer, und das Sonnenlicht fiel hell auf den frisch gefallenen Schnee.
    Der Drow streckte sich und zupfte Kleidung und Umhang zurecht, ebenso wie den Gürtel, an dem nun wieder beide Säbel angebracht waren. Keine zwanzig Schritte vom Ausgang entfernt drehte er sich um und blickte zurück nach Leuchtendweiß, immer noch erstaunt, dass Gerti ihr Wort gehalten und dass sie sich überhaupt auf diesen Handel eingelassen hatte. Er nahm es als hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft der Region, denn Gerti Orelsdottr und ihre Eisriesenarmee hatten offenbar nicht vor, den Krieg fortzusetzen, und, was vielleicht noch wichtiger war, sie waren keine Freunde von Obould Todespfeil. Gerti wünschte sich den Tod des Ork-Königs offenbar beinahe ebenso sehr wie Drizzt, und wenn das auf die Riesin zutraf, dann vielleicht auch auf ein paar mit Obould rivalisierende Ork-Häuptlinge. War es möglich, dass interne Streitigkeiten diese riesige Armee zermürben und den Sieg bringen würden, den die Zwerge nicht hatten erkämpfen können?
    Diesem hoffnungsvollen Gedanken folgte rasch ein anderer: Wenn Gerti tatsächlich eine Begegnung mit Obould arrangieren konnte, würde Drizzt die Auflösung der Ork-Armee vielleicht beschleunigen können. Ohne den Ork-König als Galionsfigur würden sich die chaotischen Geschöpfe bald wieder gegeneinander wenden, Tag um Tag und Zehntag um Zehntag. Drizzt ballte die Fäuste, bewegte die Finger, spannte die Muskeln an den Unterarmen an und scheuchte die letzten Reste der Flusskälte aus seinen Knochen. Innovindil hatte Oboulds Sohn getötet, und er würde einen noch schwereren Schlag gegen die Orks führen.
    Der Gedanke an die Elfenfrau bewirkte, dass er die Augen mit der Hand abschirmte und in den Himmel spähte, in der Hoffnung, dort irgendwo ein fliegendes Pferd zu entdecken. Er wäre gerne auf Sonnes Rücken gesprungen und hätte den

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