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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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– Augen, deren Farbe noch von der bläulichen Haut der Riesin betont wurde. »Dann sprich, König Obould. Ich habe viele Dinge vorzubereiten und nicht viel Zeit.«
    Obould nahm eine entspanntere Haltung ein, wollte vollkommen gelassen wirken. Dem Gemurmel ringsumher entnahm er zufrieden, dass er genau das Richtige getan hatte. »Wir haben hier einen großen Sieg errungen, Gerti Orelsdottr. Wir haben das gesamte Nordland eingenommen, wie es vor uns noch keiner getan hat.«
    »Unsere Feinde haben gerade erst begonnen, sich uns zu widersetzen«, wandte Gerti ein.
    Obould nickte. »Aber du solltest unsere Leistungen nicht leugnen«, sagte er. »Wir haben beide Tore nach Mithril-Halle verschlossen. Nesme ist sehr wahrscheinlich bereits zerstört und der Surbrin gesichert. Wir sollten wirklich nicht zulassen, dass unser Bündnis zu einem solchen Zeitpunkt…« Er hielt inne und drehte langsam den Kopf, bis er jedem Riesen in der Höhle einmal direkt in die Augen geschaut hatte. »Ich spreche für die Orks. Zehntausende von Orks.« Er verlieh dieser letzten beeindruckenden Schätzung zusätzliches Gewicht. »Du sprichst für die Riesen. Lass uns unter vier Augen verhandeln.«
    Gerti nahm eine Haltung ein, die Obould schon viele Male an ihr bemerkt hatte und die gleichzeitig störrisch und nachdenklich wirkte. Sie legte eine Hand auf die Hüfte und drehte sich gerade genug, dass sich ihr wohlgeformtes Bein durch den Schlitz in ihrem weißen Kleid zeigte, und sie schürzte die Lippen auf eine Weise, die ebenso gut ein Schmollen sein konnte wie ein letzter Augenblick des Spotts, bevor sie die Hand ausstreckte und einen Feind erwürgte.
    Obould begegnete dem mit einer respektvollen Verbeugung.
    »Komm mit«, bat Gerti ihn, und als der Riese, der neben ihr stand, zum Widerspruch ansetzte, brachte sie ihn mit dem zornigsten Blick zum Schweigen, den Obould je an ihr gesehen hatte.
    Ja, es lief alles ganz hervorragend, dachte der OrkKönig.
    Er folgte der Riesin einen kurzen Flur entlang. Dabei ließ er sich einen Augenblick Zeit, um die Wände zu betrachten, die offensichtlich von den Riesen erweitert worden waren und an denen sich jeder neue Schnitt im Stein noch deutlich zeigte. Auch die Decke war viel mehr als eine natürliche Formation, alle Spitzen waren abgeschlagen, sodass selbst der Größte von Gertis Leuten diesen Flur entlanggehen konnte, ohne sich bücken zu müssen. Beeindruckende Arbeit, dachte Obould, besonders, wenn man bedachte, wie schnell das alles geschehen war. Ihm war nicht klar gewesen, dass die Eisriesen so gut darin waren, Stein zu formen – diese Fähigkeit könnte sich vielleicht als nützlich erweisen, falls er sich tatsächlich entschloss, das Tor von Mithril-Halle aufzubrechen.
    Die Höhle am Ende des Flurs war offensichtlich Gertis Privatquartier, denn sie hatte eine schwere Holztür, und drinnen gab es viele dicke Bärenfelle. Gerti trat ein paar beiseite, was den nackten Steinboden bloßlegte, und bedeutete Obould, er solle sich dort hinsetzen.
    Der Ork-König lächelte noch immer, als er sich im Schneidersitz niederließ und dabei das Großschwert zog. Die beeindruckende Länge der Klinge hätte ihm nicht erlaubt, sich auf den Boden zu setzen, solange er sie auf dem Rücken trug. Er legte das Schwert über die Knie, wo es in Reichweite war, aber er lehnte sich zurück und berührte es nicht einmal, um auch nicht die geringste Bedrohung darzustellen.
    Gerti beobachtete ihn genau, erkannte er, obwohl sie versuchte, sich unbeteiligt zu geben, als sie zur Tür ging und sie schloss. Dann schlenderte sie zu dem dicksten Pelzhaufen und ließ sich ebenfalls nieder, aber auch im Sitzen überragte sie den viel kleineren Ork-König bei weitem.
    »Was willst du von mir, Obould?«, fragte sie barsch und sah ihm dabei fest in die Augen.
    »Wir waren beide verärgert über die Rückkehr von König Bruenor und den Verlust einer großartigen Gelegenheit«, sagte Obould.
    »Über den Verlust von Eisriesen.«
    »Und von Orks – mehr als tausend meiner Leute, darunter mein eigener Sohn.«
    »Was für mich nicht annähernd so viel zählt wie auch nur einer meiner Verwandten«, erwiderte Gerti.
    Obould nahm diese Beleidigung ruhig hin; er ermahnte sich, langfristig zu denken und nicht aufzuspringen und die Hexe einfach abzuschlachten.
    »Den Zwergen sind ihre Verwandten ebenso wichtig wie uns«, sagte er. »Sie werden nicht behaupten, gesiegt zu haben.«
    »Viele von ihnen konnten fliehen.«
    »In ein Loch, das

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