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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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geschützten Tälern, stellte er sich kleinere Siedlungen vor – Dörfer wie Senkendorf, allerdings nur bewohnt von Orks und nicht von stinkenden Menschen. Er begann, Verbindungslinien zu ziehen, Handelsstraßen, Verantwortung, Reichtum und Macht, Respekt und Einfluss.
    Es würde funktionieren, das glaubte Obould fest. Er konnte sein Königreich aufbauen und es so gut absichern, dass den Zwergen, Elfen und Menschen keine Möglichkeit mehr blieb, ihn zu vertreiben.
    Der König warf einen Blick zurück zu Gertis Höhle und dachte einen flüchtigen Augenblick daran, wieder hineinzugehen und mit ihr darüber zu sprechen. Er drehte sich sogar halb um und machte einen ersten Schritt in diese Richtung.
    Dann hielt er jedoch inne, denn er nahm an, dass Gerti das Ausmaß seiner Vision nicht akzeptieren und das Ende nicht mögen würde. Und selbst wenn es anders sein sollte, dachte Obould, wie würden Tsinka und die Schamanen reagieren? Tsinka forderte Eroberung und nicht Ansiedlung, und sie behauptete, die Stimme von Gruumsh selbst zu hören.
    Obould verzog frustriert den Mund und hob die geballte Faust. Er hatte Gerti nicht angelogen. Er wünschte sich nichts mehr, als Bruenor Heldenhammers Herz in den Händen zu halten.
    Aber war das möglich, und war dieser Preis tatsächlich, wie er Gerti gegenüber behauptet hatte, die zweifellos schrecklichen Kosten wert?

Mit den Augen eines Königs
    Für die in der Höhle Versammelten wirkte das Fackellicht alles andere als hell, und das Flackern der Flammen war nicht der übliche freudige Tanz. Vielleicht lag das an dem Wissen, dass bei geschlossenen Toren nur noch dieses schwache Licht den gesamten Zwergenkomplex Mithril-Halle von der absoluten Dunkelheit trennte. Selbstverständlich hatten die Zwerge Möglichkeiten, nach draußen zu gelangen. Es gab Gänge, die nach Süden und zum Rand des Trollmoors führten, wenn es dort auch angeblich zu Kämpfen gekommen war. Es gab Gänge, die sie unter dem Surbrin hindurch bis nach Mirabar und zur Zitadelle Felbarr führten. Aber keine dieser Strecken war leicht zu bewältigen, und für alle musste man sich in das gewaltige Labyrinth des Unterreichs wagen, an einen Ort mit finsteren Bewohnern und unsagbaren Schrecken.
    Also wirkte Mithril-Halle nun dunkler, die Fackeln leuchteten nicht mehr so einladend, und es gab auch einfach weniger von ihnen. König Bruenor hatte bereits in Vorbereitung auf eine wahrscheinlich sehr, sehr lange Belagerung Sparmaßnahmen angeordnet.
    Bruenor saß auf seinem Thron aus Stein, der dick mit leuchtend grünen und lila Kissen gepolstert war. Sein langer, zerzauster Bart wirkte im Fackellicht eher orangefarben als rot, vielleicht auch, weil seit der schweren Prüfung des Zwergenkönigs zwischen den langen roten Haaren nun auch deutlich mehr graue wuchsen. Viele Tage war Bruenor dem Tod nahe gewesen. Selbst die besten Priester von MithrilHalle hatten geglaubt, dass er nur noch dank ihrer ununterbrochenen Heilzauber am Leben war, die sie auf einen Körper ausübten, von dem sie annahmen, dass sein Bewohner ihn bereits verlassen hatte. Bruenor, dieses Urbild eines Zwergs, seine spirituelle Essenz, seine Seele, war nach Ansicht der Priester bereits in Moradins Halle, um dort die wohlverdiente Belohnung entgegenzunehmen. Und dort, so nahm man an, hatte Verwalter Regis, der Halbling, ihn gefunden und mithilfe der Magie seines verzauberten Rubinanhängers das wenige Leben, das noch in Bruenors Augen stand, eingefangen und seinen Freund flehentlich zur Rückkehr ins Land der Lebenden aufgefordert.
    Denn kein König durfte einfach reglos daliegen, wenn er wusste, wie dringend ihn sein Volk brauchte.
    Also war Bruenor zurückgekehrt, und die Zwerge draußen auf der Klippe hatten ihren Weg nach Hause gefunden, wenn auch über die Leichen vieler gefallener Kameraden.
    Dieses graue Haar schien für alle, die den König kannten, das einzige äußerliche Zeichen dafür zu sein, was Bruenor durchgemacht hatte. Seine dunklen Augen blitzten immer noch vor Energie, und seine breiten Schultern wirkten, als könnten sie notfalls ganz Mithril-Halle tragen. Er war an einem Dutzend Stellen verbunden, denn beim Rückzug in die Halle hatten die Feinde ihm schreckliche Wunden beigebracht – Verletzungen, die einen geringeren Zwerg umgebracht hätten –, aber er ließ sich nicht anmerken, ob auch nur eine von ihnen ihm das geringste Unbehagen bereitete.
    Er trug seine kampferprobte Rüstung, verbeult, verbogen und verkratzt, und sein

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