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Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Titel: Die Rückkehr des Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Außergewöhnliches geschehen«, sagte Holmes.
    Lestrade lachte lärmend.
    »Sie mögen es genausowenig wie wir anderen auch, sich geschlagen geben zu müssen«, sagte er. »Ein Mann kann nicht erwarten, daß immer alles nach seinen Wünschen verläuft – oder, Dr. Watson? Kommen Sie hier lang, wenn ich bitten darf, Gentlemen, und ich denke, ich kann Sie ein für allemal davon überzeugen, daß John McFarlane dieses Verbrechen begangen hat.«
    Er führte uns durch den Flur in eine dunkle Vorhalle.
    »Hier muß der junge McFarlane herausgekommen sein, um nach der Tat seinen Hut zu holen«, sagte er. »Nun sehen Sie her.« Mit dramatischer Plötzlichkeit entzündete er ein Streichholz und beleuchtete damit einen Blutfleck an der weißgetünchten Wand. Als er das Streichholz näher daran hielt, sah ich, daß es mehr als ein Fleck war. Es war der deutlich erkennbare Abdruck eines Daumens.
    »Betrachten Sie dies mit Ihrem Vergrößerungsglas, Mr. Holmes.«
    »Ja, das tue ich.«
    »Ihnen ist bekannt, daß keine zwei Daumenabdrücke sich gleich sind?«
    »Etwas dergleichen ist mir zu Ohren gekommen.«
    »Nun, würden Sie dann bitte diesen Abdruck mit diesem Wachsabdruck vergleichen, der auf meine Weisung heute morgen von McFarlanes rechtem Daumen genommen wurde?«
    Als er den Wachsabdruck dicht neben den Blutfleck hielt, brauchte man kein Vergrößerungsglas, um zu sehen, daß beide unzweifelhaft von demselben Daumen stammten. Für mich war erwiesen, daß unser unglücklicher Klient verloren war.
    »Das ist endgültig«, sagte Lestrade.
    »Ja, das ist endgültig«, echote ich unwillkürlich.
    »Es ist endgültig«, sagte Holmes.
    Etwas in seiner Stimme ließ mich aufhorchen, und ich wandte mich zu ihm um. Auf seinem Gesicht war eine außerordentliche Veränderung eingetreten. Es krümmte sich vor innerer Fröhlichkeit.
    Seine Augen strahlten wie zwei Sterne. Mir schien, er mühte sich verzweifelt, einen Lachkrampf zu unterdrücken.

    »Du liebe Zeit! Du liebe Zeit!« sagte er endlich. »Tja, nun, wer hätte das gedacht? Und wie trügerisch die äußere Erscheinung sein kann, wahrhaftig! Wie nett der junge Mann anzusehen war! Dies soll uns eine Lehre sein, unserem eigenen Urteil nicht zu trauen – nicht wahr, Lestrade?«
    »Jawohl, manche von uns neigen ein wenig dazu, ihrer Sache allzu sicher zu sein, Mr. Holmes«, sagte Lestrade. Die Frechheit dieses Mannes war unerträglich, obwohl wir sie ihm nicht verübeln konnten.
    »Welch glückliche Fügung, daß dieser junge Mann seinen rechten Daumen an die Wand drückte, als er seinen Hut vom Haken nahm! Freilich auch etwas sehr Natürliches, wenn man darüber nachdenkt.« Holmes war nach außen hin ruhig, aber sein ganzer Körper wand sich in unterdrückter Erregung, als er sprach. »Übrigens, Lestrade, wer hat diese bemerkenswerte Entdeckung gemacht?«
    »Die Haushälterin, Mrs. Lexington, lenkte die Aufmerksamkeit des Polizisten darauf, der hier Nachtwache hielt.«
    »Wo hielt sich dieser Polizist auf?«
    »Er hielt Wache in dem Schlafzimmer, wo das Verbrechen begangen wurde, damit dort nichts angerührt werde.«
    »Aber warum hat die Polizei diesen Abdruck nicht schon gestern gesehen?«
    »Nun, wir hatten keinen besonderen Grund, die Vorhalle sorgfältig zu untersuchen. Außerdem fällt die Stelle ja kaum auf, wie Sie sehen.«
    »Nein, nein, natürlich nicht. Ich nehme an, es besteht kein Zweifel, daß der Abdruck bereits gestern da war?«
    Lestrade sah Holmes an, als glaubte er, er hätte den Verstand verloren. Ich muß gestehen, daß ich selbst von seiner Heiterkeit und seiner ziemlich kühnen Bemerkung überrascht war.
    »Ich weiß nicht, ob Sie denken, McFarlane sei mitten in der Nacht aus dem Gefängnis hierher gekommen, um die Beweise gegen sich zu verstärken«, sagte Lestrade. »Ich überlasse es jedem Fachmann von der Welt, festzustellen, ob dieser Daumenabdruck von McFarlane stammt oder nicht.«
    »Es ist unstreitig sein Daumenabdruck.«
    »Na bitte, das genügt doch«, sagte Lestrade. »Ich bin Praktiker, Mr. Holmes, und wenn ich meine Beweise habe, komme ich zu meinen Schlüssen. Falls Sie noch etwas zu sagen haben: Sie finden mich im Wohnzimmer, wo ich jetzt meinen Bericht abfassen werde.«
    Holmes hatte seine Fassung wiedergewonnen, obwohl ich in seiner Miene noch immer einen Schimmer von Belustigung wahrzunehmen glaubte.
    »Meine Güte, Watson, welch überaus traurige Entwicklung, nicht wahr?« sagte er. »Und doch ist daran einiges Merkwürdige, das zu

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