Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson

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auf. Er leuchtete damit durch den Raum und in blinzelnde, verwirrte Gesichter.
    »Sie ist hier«, flüsterte die Kool-Aid-Frau.
    »Was sagt das FLIR?«, fragte Burton den Mann, der auf den kleinen Bildschirm des Wärmeabbildungsgeräts guckte.
    »Sieben von uns«, sagte er. »Warmblüter.«
    Burton gab seine Taschenlampe an den Mann zu seiner Linken weiter. »Halten Sie«, sagte er. »Ich möchte ein Infrarot-Video aufnehmen.«
    Burton lehnte sich an die Tür und gab vor, in seinen Sachen zu wühlen, während er heimlich die Türklinke prüfte. Immer noch verschlossen.
    Die Taschenlampe erlosch und das Zimmer war wieder fast ganz dunkel. Nur die trüben grünen Lichter von Kameras und EMF-Detektoren erhellten die endlose Schwärze.
    »Scheiße, tot.« Der Mann schlug mit seiner Handfläche gegen die Taschenlampe.
    »Sie lädt sich auf«, sagte die Kool-Aid-Frau. »Meine Kamera wurde gerade ausgesaugt.«
    Burton hatte einmal einer Séance beigewohnt, bei der das Medium angeblich den Geist eines Massenmörders herbeigerufen hatte, und egal ob es die Kraft der Suggestion oder echt gewesen war, der Raum hatte förmlich vor Spannung und Erwartung geknistert. In diesem Zimmer herrschte die gleiche Elektrizität. Burton fragte sich, ob Wayne oder Cody im Kontrollraum die Bilder der Kameras überwachten.
    Er griff nach dem Walkie-Talkie an seiner Hüfte. Er drückte den Sprechknopf und sagte: »Wayne, wir haben einen Vorgang in 318.«
    Er ließ den Knopf los und ihm wurde klar, dass es keine Verbindung gab. Das Walkie-Talkie rauschte nicht einmal. Er drückte den Knopf mehrmals hintereinander. Tot.
    »Ihr Walkie-Talkie ist auch hinüber, oder?«, fragte die Kool-Aid-Frau mit entrückter Befriedigung.
    »Kein Empfang«, sagte er.
    »Genau. Margaret will ihr Zimmer zurück, und wir befinden uns darin.«
    »Sie kann es haben«, sagte der Mann mit der Taschenlampe. »Mir reicht’s.«
    Der Lichtstrahl begann wieder zu leuchten, als er ein paar Schritte Richtung Tür ging, und verwandelte den Raum in ein Kaleidoskop von Bildern: die Kool-Aid-Frau mit ihrem glückseligen Lächeln, das auf die Mitte des Zimmers gerichtete FLIR, ein Pärchen, das händehaltend am Bett stand, Käppi, der an seiner Digitalkamera herummachte.
    Burton blockierte die Tür. »Nur mit der Ruhe. Sie brechen die Jagdregeln.«
    In Wirklichkeit war es ein SSI-Grundsatz, dass jeder Geisterjäger die Tour jederzeit abbrechen konnte, aus welchem Grund auch immer, sei es Durchfall, Langeweile oder Angst. Aber Burton wollte sich nicht mit einer Gruppe von Erwachsenen herumschlagen müssen, die gegen ihren Willen in einem Zimmer festgehalten wurden. Außerdem würde er eine glaubwürdige Erklärung für die verschlossene Tür hervorzaubern müssen. Auch wenn sie jemand von außen verschlossen hatte, gab es innen doch ein Rastklötzchen, durch das das Schloss mit einer Drehung des Türgriffs entsperrt werden konnte.
    Der Mann leuchtete Burton ins Gesicht. Burton zwang seine Gesichtsmuskeln, ein entspanntes Lächeln zu formen. »Dafür haben Sie doch gezahlt oder? Das Trophäenzimmer.«
    »Ja«, sagte die Kool-Aid-Frau zu dem Mann. »Sie werden sie verjagen.«
    »Jesus«, sagte der Mann mit dem FLIR. »Hier ist etwas.«
    Er drehte den kleinen Bildschirm so lange, bis er die sieben anderen Menschen im Zimmer als orangerote Figuren zeigte. Eine blaugrüne Form flimmerte in ihrer Mitte. Burton schnappte sich die Taschenlampe und richtete sie auf den Fleck, aber dort war nur ein leeres Stück Teppich. Die Form erstarrte auf dem Bildschirm, dann begann sie zu wogen.
    »Margaret«, sprudelte es aus der Kool-Aid-Frau hervor mit einem Anflug von Huldigung. »Ich wusste, dass du kommen würdest.«
    Burton prüfte seinen EMF-Detektor, aber dessen Akku war ebenfalls leer. Voll aufgeladen lief er für mindestens sechs Stunden, und er hatte ihn erst für eine Stunde in Betrieb gehabt. Der einzige Nachweis für das Phänomen war der FLIR, der ein digitales Laufwerk für Aufnahmen hatte.
    »Hab ihr das gesehen?«, fragte der Mann mit dem FLIR.
    Der Mann, der die Taschenlampe gehalten hatte, drängte sich an Burton vorbei und versuchte, die Tür zu öffnen. »Hey, sie ist verschlossen!«
    Die blaugrüne Gestalt auf dem FLIR nahm nie ganz menschliche Form an, auch wenn während ihres Wandels viele Umrisse angedeutet wurden. Einige der Geisterjäger hatten sich um das Messgerät geschart, während zwei von ihnen - das händchenhaltende Pärchen - näher zur Tür gerückt waren. Burton