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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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im Flur bereit. Je näher die Reise rückte, desto aufgeregter wurde Sheila.
    Als sie ihren Koffer packte, folgte sie einem Impuls und holte die Spieluhr aus dem Schrank. Sie wickelte sie in ein T-Shirt und versteckte sie ganz unten im Koffer. Die Spieluhr mitzunehmenerschien ihr genauso notwendig wie die Reise nach Sardinien. Es war, als würde eine fremde Macht ihr Handeln bestimmen – genauso wie in dem Augenblick, als Sheila die Spieluhr gestohlen hatte. Sie wusste nicht, warum sie es tat; sie wusste nur, dass sie es unbedingt tun musste  …
    »Sie haben einen Flug nach Sardinien gebucht – für zwei Personen. Der Flieger geht am Freitag um vierzehn Uhr.«
    »Mist, dann muss ich meinen Plan ändern. Kannst du mir ein Ticket besorgen?«
    »Wenn im Flugzeug noch Plätze frei sind.«
    »Na komm schon, du hast doch Beziehungen.«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt. Aber warum willst du nach Sardinien? Wer sagt dir denn, dass sie die Spieluhr auf die Reise mitnimmt?«
    »Mein Instinkt. Die Kleine scheint empfänglich für Magie zu sein.«
    »Dann wirst du es schwer haben.«
    »Keine Sorge, ich werde schon mit ihr fertig werden. Schließlich muss ich Zaidons Auftrag erfüllen.«

5. Kapitel
    Warten auf Mario
    Es war kühl am Strand. Sheila zog die Windjacke enger um sich und starrte auf das Meer, das düster und grau vor ihr lag. Ob Mario heute kommen würde? Drei Tage lang hatte sie schon vergeblich auf ihn gewartet.
    Es nieselte leicht und ein kühler Wind wehte. Sheila strich sich die Tropfen aus dem Gesicht. Ihre Laune sank und sie wurde immer trauriger. Wenn sie sich nun geirrt hatte und es gar keine Botschaft von Mario gewesen war? Vielleicht hatte sie sich das Ganze nur eingebildet.
    Sie schluckte.
    Es war dieselbe Bucht, in der sie Mario im Sommer aus dem Wasser gezogen hatte. Damals war das Wasser türkisfarben gewesen. Die Sonne hatte glitzernde Reflexe auf die Wellen geworfen. Das Meer hatte gefunkelt, als wäre es mit Diamanten besetzt.
    Doch jetzt ließ sich die Sonne nicht blicken. Der Himmel war grau verhangen. Die Wellen rollten mit dumpfem Grollen an den Strand. Sheila grub ihre Zehen in den kalten Sand. Sie fröstelte.
    Heute war sie allein am Strand. An den Tagen zuvor hatte Gavino sie begleitet und zusammen mit ihr gewartet. Sie hatten sich die Zeit mit Kartenspielen vertrieben und Gavino hatte ihr viele Geschichten erzählt – von seiner Kindheit, seiner Familie und wie er entdeckt hatte, dass er ein Meereswandler war.
    Inzwischen hatte Sheila auch Gavinos Familie kennengelernt.Felipe, sein Cousin, hatte sie vom Flughafen abgeholt und in den kleinen Ort gebracht, wo er, seine Frau Julia und Gavinos Vater Lorenzo wohnten. Sheila erkannte die Gegend wieder. Zwei Kilometer entfernt war die Hotelanlage, in der sie im Sommer mit ihrer Mutter Urlaub gemacht hatte.
    Felipe hatte nicht gelogen. Lorenzo war tatsächlich sehr krank, er hatte eine Lungenentzündung und lag im Bett. Als Sheila ihn zum ersten Mal sah, schlief er gerade, und sie konnte den alten, ausgemergelten Mann betrachten. Das also war ihr Großvater!
    Gavino strich behutsam über die Stirn seines Vaters und Lorenzo öffnete die Augen. Sie waren gelb wie Bernstein. Er erkannte seinen Sohn und lächelte ihn an.
    »Gavino! Ich habe nicht damit gerechnet, dich noch einmal zu sehen. Erst bist du dreizehn Jahre lang verschwunden, dann tauchst du plötzlich wieder auf und hast dich überhaupt nicht verändert.« Er musste husten, weil ihn das Reden so viel Kraft kostete.
    »Überanstreng dich nicht, Papa«, sagte Gavino liebevoll und schob Sheila nach vorn. »Schau, das ist deine Enkelin. Ich habe dir doch von Sheila erzählt.«
    Die bernsteinfarbenen Augen streiften Sheila und der alte Mann nickte freundlich. Er griff nach Sheilas Hand. Doch er war so erschöpft, dass er danach die Augen wieder schloss und nichts mehr sagte. Felipe winkte Gavino und Sheila aus dem Zimmer …
    Am heutigen Morgen hatte Gavino Sheila gefragt, ob sie mitkommen wolle; er und Felipe wollten mit dem Fischerboot rausfahren.
    »Und wenn Mario ausgerechnet heute kommt?«, hatte Sheila geantwortet.
    »Vielleicht treffen wir ihn ja auch unterwegs«, hatte Gavino gemeint.
    »Aber er hat gesagt, dass ich am Strand auf ihn warten soll.« Sheila kämpfte mit sich. Sie wäre gern auf dem Boot mitgefahren, wusste aber ganz genau, dass sie den Ausflug nicht würde genießen können.
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich dich heute am Strand alleine lasse?«, hatte

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