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Die Runen der Erde - Covenant 07

Die Runen der Erde - Covenant 07

Titel: Die Runen der Erde - Covenant 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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richtigen Art Fels steht. »Das wollt ihr natürlich nicht. Aber es bedeutet auch, dass er uns erzählen kann, was die Erde über ihren eigenen Schmerz sagt. Er hat bereits Bedrohungen identifiziert, von denen wir sonst nichts wüssten. Skurj. Ausbruch aus einem Gewahrsam. Kasteness. Allein das macht ihn zu wertvoll, als dass er weggesperrt werden dürfte. Aber er hat mehr zu bieten. Noch viel mehr. Wenn er frei ist.«
    Sie wünschte sich dringend, sie könnte Handirs Gesichtsausdruck deuten; aber sie hatte keine Ahnung, ob er ihr mitfühlend oder verachtungsvoll zuhörte. Sie musste darauf vertrauen, dass die Meister sie deutlicher sahen als sie ihrerseits die Haruchai; dass ihr innerstes Streben durch ihr Unvermögen, es glaubhaft auszudrücken, hindurchscheinen würde.
    »Vermute ich richtig«, sagte sie nachdenklich, »ist der – ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken soll – ›Gehalt‹ seines Wahnsinns von dem Boden unter seinen Füßen abhängig. Steht er auf zerbrochenen Steinen, hört er sie. Steht er auf gewachsenem Fels, ist er vernünftig. Aber sobald der Stein irgendwie bearbeitet ist ...« Von Riesen in Schwelgenstein, von Liands Leuten in Steinhausen Mithil. »... dann ist er wie jetzt. Er scheint zu verstehen, was geschieht, aber er kann nicht immer vernünftig reagieren.
    Aber das ist noch nicht alles. Stave war nicht die ganze Zeit über bei uns. Er hat nicht alles gesehen, was sich ereignet hat.«
    Linden sah impulsiv zu Stave hinüber. Sie hatte ihm einen Teil ihrer Erfahrungen mit Aneles Wahnsinn vorenthalten; hatte ihn in diesem Ausmaß misstraut. Ihre Sorge, er könnte ihr das übel nehmen, brachte sie dazu, sich kurz von Handir abzuwenden. Doch Staves Gesichtsausdruck gab nichts preis. Ein leichtes Zusammenziehen seiner neuen Narben schien anzudeuten, dass er ihr nicht verzeihen würde.
    Möglicherweise verstand Stave Verzeihen nicht. Vielleicht verstand es keiner der Haruchai.
    Bedrückt wandte sie sich wieder an den älteren Meister.
    »Steht Anele dagegen nicht auf Stein – auf nackter Erde oder verschiedenen Arten von Gras –, können andere Wesen von ihm Besitz ergreifen. Manchmal dringt Lord Foul in ihn ein, bemächtigt sich seiner. Der Verächter kann mit seinen Augen sehen, aus seinem Mund sprechen. Und es gibt weitere Wesen dieser Art ...« Sie würde Covenant nicht erwähnen: nicht hier, nicht aus Verzweiflung. »Eines davon habt ihr erlebt, als ihr gegen die Dämondim gekämpft habt. Ich weiß nicht, wer das war, aber es war nicht Anele. Sobald seine Füße die bloße Erde berührt haben, hat irgendwer von ihm Besitz ergriffen.«
    Ein Geist oder eine Macht, deren Hass flüssige Magma ist.
    »Ihr glaubt wahrscheinlich, das sei erst recht ein guter Grund, ihn wegzusperren.« Linden schüttelte den Kopf, um Handirs Einwände im Voraus zurückzuweisen. »Sogar ein noch besserer Grund, als ihn daran hindern zu wollen, allzu viel aus der Geschichte des Landes zu erzählen. Aber ihr täuscht euch. Begreift ihr das nicht?« Trotz ihrer Beschämung sprach sie, als schäme sie sich nicht, den Alten für ihre eigenen Bedürfnisse zu opfern. »Verstehen wir, welche Wesen wann von ihm Besitz ergreifen können, sind wir gewaltig im Vorteil. Hören wir, was unsere Feinde sagen – selbst wenn sie versuchen, uns irrezuführen –, können wir vielleicht herausbekommen, wer sie sind und was sie vorhaben. Aber das ist noch nicht alles. Stellt euch vor, wie wir sie irreführen könnten! Wenn wir clever genug sind, können wir sie glauben machen, was wir wollen!«
    Plötzlich warf Liand ein: »Linden, das beunruhigt mich.« Seine Aura zeugte von schmerzlicher Besorgnis. »Würde Anele dabei nicht leiden?«
    Mähnenhüter Mahrtiir nickte scharf; auch Bhapa und Pahni beobachteten Linden mit unsicherem Blick. Anscheinend hatte keiner ihrer Gefährten ihr so herzlose Äußerungen zugetraut.
    Wegen der Unterbrechung irritiert und insgeheim über das eigene Verhalten entsetzt, seufzte Linden: »Ach, zum Teufel, leiden tun wir alle. Denkt ihr wirklich, für ihn wäre das schlimmer als das, was er jetzt durchmacht? Und er will sich nützlich machen. Das habt ihr selbst gehört; er hat es in der Wegwahrerhöhle gesagt. Er glaubt nicht, dass er es schon verdient hat, geheilt zu werden.«
    Dann wandte sie sich erneut an Handir. »Ich sehe nicht, wie ihr euch als Meister des Landes bezeichnen und weiterhin glauben könnt, er müsse gefangen bleiben.«
    Handir sah sich kurz nach den anderen Meistern um.

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