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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Aufklärungsmonitore. »Sie behält ihre Position im hohen Orbit bei, doch die Raketen haben uns immer noch im Zielbereich - werden die Schutzschirme standhalten?«
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Gorol9.
    »Geschützturm bereit für Abriegelungsfeuer«, meldete Dalqa42. »Optimale Schussentfernung erreicht, beginne Präventivschlag.«
    In der Dunkelheit des Weltraums flammte ein Lichtpunkt auf, dann ein zweiter und schließlich immer mehr …
    »Was macht das Shuttle, Mensch Gaushi?«
    »Wir holen auf«, antwortete Kao Chih, ohne sich von den Erschütterungen aus dem Konzept bringen zu lassen. »Wenn wir die gegenwärtige Geschwindigkeit beibehalten, werden wir das Shuttle in 5,7 Minuten einholen - die
brolturanischen Abfangjäger sind allerdings immer noch auf Kurs und werden uns in … 3,8 Minuten erreichen.«
    »Das ist ja so, als würde man seinen Kopf in ein Maul voller Fangzähne strecken«, meinte Yash. »Wir sollten abdrehen und auf Fluchtkurs gehen.«
    »Es besteht kein Anlass zur Sorge, Pilot Yash«, sagte Gorol9. »Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, außerdem haben wir die Absicht, Ihnen das Schiff nach Abschluss der Mission in funktionsfähigem Zustand zurückzugeben.«
    »Na schön … meinetwegen.« Der Voth rieb sich das Gesicht, nickte und wandte sich wieder dem Holodisplay zu, als Dalqa42 meldete:
    »Achtung, Raketentreffer!«
    Im nächsten Moment erbebte das Schiff, und Kao Chih wurde vom Sitz geschleudert. Der Alarm gellte, violette Warnsymbole flackerten, und die synthetische Stimme meldete:
    »Rumpfschaden, Außenhangar 11, Außenhangar 12 … Innenschottschaden, Sektion 32, Deck 11… starker Druckverlust, am Knotenpunkt 89 werden Schutztüren geschlossen …«
    »Mein Schiff!«, ächzte Yash und rappelte sich stöhnend wieder hoch.
    »Was ist passiert?«, fragte Kao Chih und kletterte wieder auf den Sitz.
    »Eine Rakete hat das Abriegelungsfeuer durchdrungen«, antwortete Dalqa12. »Die Menschen haben keine weiteren Raketen abgeschossen, da deren brolturanische Verbündete uns bald erreichen werden.«
    Auf einem Nebenmonitor wurde ein klaffendes Loch mit schartigen Rändern am Steuerbordbug des Staubsammlers angezeigt.

    »Sehr tröstlich«, meinte der Voth. »Haben Sie ebenfalls Raketen an Bord?«
    »Ich glaube, bei den Abfangjägern handelt es sich um den Schutzwall-Kriegsflügler Monoclan Typ 8«, sagte Ysher23.
    »Ausgestattet mit Zweifachzwillings-Pulskanonen und Dreischicht-Feldkammererweiterungen«, bemerkte Dalqa42.
    »Sowie einem Dutzend Raketen vom Typ Heilige Lanze mit integrierten Expertenleitsystemen.«
    Kao Chih blickte zu Pilot Yash hinüber. »Ist das nicht reizend - sie haben ein Hobby!«
    Yash kicherte. Dann gelangten sie in die Reichweite des ersten brolturanischen Abfangjägers, der sogleich das Feuer eröffnete.
    Die folgenden zehn Minuten waren wie ein Gang durch die Hölle, die Hölle der Zerfetzenden Explosionen , dachte Kao Chih sarkastisch, vorbehalten denen, die sich haben täuschen und benutzen lassen . Die brolturanischen Raumfahrzeuge rasten in Zweier- und Dreiergruppen vorbei, beharkten die Viganli mit ihren Strahlkanonen und mussten wie die Herakles feststellen, dass die Schutzschirme des Staubsammlers standhielten. Dann kamen die Raketen, und die eigentliche Schlacht begann.
    Das entwendete Shuttle hatte unterdessen ärgerlicherweise beschleunigt und seinen Vorsprung wieder etwas ausgebaut. Inzwischen war es dem Staubsammler, der Mühe hatte, den Anschluss zu halten, zwei Minuten voraus.
    Die brolturanischen Abfangjäger verschossen fächerartig gestaffelte Raketen, deren Flugbahnen sich wild überlagerten, so dass die Dichte der Abwehrstrahlen herabgesetzt werden musste. Ungeachtet der eilends durchgeführten Modifikationen der Strahlmuster schlüpfte eine
Handvoll Raketen durch die Abwehr und traf den Vorderteil der Viganli , sprengte drei Luken und riss einen der großen Sendemasten ab. Die Brücke schwankte übelkeiterregend, doch alle blieben sitzen, während Yash seinen hilflosen Zorn hinausheulte.
    Die Viganli hatte inzwischen den niedrigen Orbit um Darien erreicht, änderte jedoch nicht die Flugbahn. Die Thermosphäre näherte sich rasch.
    »Sülze, wieso gehen wir nicht in den Orbit?«, sagte Yash mit wildem Blick.
    »Weil wir noch immer angegriffen werden«, erwiderte Gorol9. »Und unser Gegner versucht zu landen.«
    Yash ballte die Fäuste. »Aber die Viganli hat keine Flughilfen, keine Suspensoren, keinen Vektorschub - das ist ein

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