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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Prolog
    Darien-Institut: Datenwiederherstellungsprojekt Hyperion
     
    Clusterposition - Nebenfestspeichersubstrat (Laufwerk 9)
Tranche - 298
Entschlüsselungsstatus - 9. Durchgang, 26 Video-Files wiederhergestellt
     
    File 15 - Die Schlacht um den Mars (Schwarmkrieg)
Wahrheitsgehalt - virtuelle Nachinszenierung
Ursprüngliche Datierung - 16:09:24, 23. November 2126
     
     
    Einblendung:
    Titel:
    Mars
Kraterebene: Mons Olympus
19. März 2126
    Der Sergeant befand sich auf dem Kommandodeck des Trägerschiffs und überprüfte ein ums andere Mal die Einstellungen der Steuerkonsole, als Stimmen aus dem Helmlautsprecher tönten.
    »Versprengte Marines treffen jeden Moment ein, werden aber von gegnerischen Einheiten verfolgt …«
    »… acht, neun Schwärmer, vielleicht auch zehn …«
    Fluchend schnappte sich der Sergeant seinen schweren Karabiner und verließ das Kommandodeck so schnell, wie sein Kampfanzug es ihm erlaubte. Das Stiefelgepolter hallte von den Wänden des oberen Korridors
wider, während er mit barscher Stimme eine Reihe von Befehlen erteilte. Als er die beschädigten Tore des hinteren Frachtraums erreichte, waren die Versprengten eingetroffen. Fünf Verwundete, alle bewusstlos, alle Angehörige eines indonesischen Regiments, den Leuchtabzeichen an den Helmen nach zu schließen. Als der Letzte die Rampe hochgetragen wurde, tauchten über dem achtzig Meter entfernten Felsgrat die ersten Schwärmer auf.
    Auf den ersten Blick waren sie ein alptraumhaftes Durcheinander von Klauen, Stacheln und schwarz funkelnden Augenclustern. Die Biologie der Schwärmer wies zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Reptilien auf, doch wenn man sie sah, hielt man sie unwillkürlich für Insekten. Sie hatten sechs, acht, zehn oder mehr Gliedmaßen, ihre Größe variierte je nach Spezialisierung zwischen der eines Ponys und der eines Wals. In diesem Fall hatten sie es mit stiergroßen Plänklern zu tun, mit elf schwarz-grünen Monstern, die sich, sprossenförmige Waffen schwingend, auf das havarierte Trägerschiff stürzten.
    »Feuer erwidern!«, sagte der Sergeant und blickte zu den sechs Marines hinüber, die hinter der improvisierten Barrikade aus Munitionskisten und Panzerplatten hockten. Mehr war ihm nicht geblieben, nachdem der Colonel und der Rest der Besatzung vor ein paar Stunden mit den Hovermags zum Krater und dem Bau des Schwarms aufgebrochen waren. Der eine Mann zog ein wenig die Schulter hoch, legte den Kopf schief und blickte durchs Zielfernrohr seines Karabiners …
    »Ich habe gesagt, ihr sollt warten«, sagte der Sergeant und schätzte den sich rasch verringernden Abstand. »Heckgefechtstürme bereitmachen … Ziele erfassen … und Feuer!«
    Ein wahrer Hagel schwerkalibriger Granaten wurde auf die vorderen Schwärmer abgefeuert und warf sie von den Spinnenbeinen. Als sie sich wieder aufrichteten, geschützt durch den Biopanzer, der das irdische Militär seit Beginn der Invasion vor zwei Jahren in Erstaunen versetzte, fluchte der Sergeant.
    »Pulsfeuer!«, brüllte er. »Los!«
    Gleißend helle Strahlen trafen die Schwärmer, verdichtete Knoten energetisch angeregter Materie, die den Panzer erhitzen und gleichzeitig verschmoren
sollten. Der Gegner erwiderte das Feuer mit bogenförmigen, dünnen schwarzen Salven, doch als die Turmjockeys sich einschossen, löste sich die Formation der Schwärmer auf, und sie verteilten sich. Der Sergeant befahl daraufhin seinen Männern, das Feuer zu eröffnen, und schloss sich ihnen mit seinem eigenen Karabiner an. Das vernichtende Kreuzfeuer traf auf einen geschwächten, verwirrten Gegner. Nach einer knappen Minute gab es auf dem steinigen Hang nichts mehr, was lebendig oder unversehrt gewesen wäre.
    Die Marines lachten und grinsten, klatschten sich mit den handschuhverhüllten Handflächen ab. Der Sergeant hatte kaum Zeit, Atem zu holen und den Karabiner nachzuladen, als der Mann von der Steuerkonsole mit erregter Stimme meldete:
    »Sergeant! - Flugobjekt geortet, Entfernung drei Kilometer, rasch näher kommend!«
    Der Sergeant schwenkte herum, wandte sich zum Steuerbordniedergang und schulterte im Gehen seinen Karabiner. »Wie sieht das Profil aus, Soldat?«
    »Schwer zu sagen - der Sensor ist so gut wie hinüber …«
    »Ich will eine Antwort, und zwar schnell!«
    Dann befahl er allen vier Geschütztürmen, das sich nähernde Flugobjekt ins Visier zu nehmen, und kletterte in dem Moment aus der oberen Luke des Trägerschiffs, als der Mann an der Steuerung sich wieder meldete.
    »Die

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