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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Kao Chih. »Wie ist das möglich?«
    »Die Wetterbedingungen … Moment …« Dalqa42 schwieg für einen Moment, dann: »Das gegnerische Raumfahrzeug ist soeben gelandet und in der Nähe des Warpbrunnens, der im Gestein eines Vorgebirges verborgen ist, gegen eine Felsformation geprallt … Gorol9 meldet, sie könnten die Anwesenheit des Instruments spüren, und empfiehlt, dass wir uns bereitmachen.«
    »Bereit wofür?«, fragte der Voth.
    »Für den Kampf, Pilot Yash«, antwortete Dalqa42.
    »Das ist nicht mein Kampf«, entgegnete Yash.
    »Die da unten werden das anders sehen und entsprechend handeln. Um die Erfolgschancen zu verbessern, werden Gorol9 und ich jetzt das Bewusstsein tauschen …«
    Kao Chih wechselte einen erstaunten Blick mit Yash, während der Droide zur Regungslosigkeit erstarrte. Kurz darauf bewegte er sich wieder und musterte das Cockpit und die Passagiere des Rettungsbootes.
    »Mensch Gaushi und Pilot Yash - es freut mich, Sie wiederzusehen. Jetzt sind es nur noch wenige Sekunden bis zum …«
    Die Rettungskapsel ruckte nach oben, dann schien sie sich seitlich in die Kurve zu legen.
    »Steuerbarer Bremsfallschirm ausgebracht - das Leitsystem wird uns innerhalb von fünf Metern Abstand zum Warpbrunnen landen. Bereiten Sie sich …«
    Durch die kleine Luke sah Kao Chih, wie die verwischte Landschaft sich unter ihm drehte, neigte, vorbeiraste und immer schneller näher kam …

    »… auf eine raue Landung vor …«
    Die Rettungskapsel tauchte in tiefen Schatten ein, dann stürzte sie hinab, gefolgt von einem scharfen Rechtsschwenk und einem Aufprall. Während Kao Chih und Yash aufschrien, kippte die Kapsel nach vorn, sackte ruckweise ab und landete schließlich mit einem dumpfen Geräusch. Kaum war die Kapsel zur Ruhe gekommen, löste Gorol9 die Lukenverriegelung, worauf ein geschwungener Teil des Rumpfes aufklappte. Kao Chih sog schnuppernd die kühle, feuchte Luft und die Gerüche der Vegetation ein …
    Gorol9 half ihnen beim Aussteigen. Sie befanden sich am Boden einer von steilen Wänden begrenzten Ausschachtung, die mit einem gerippten Verbundwerkstoff verkleidet war. Aus dem grauen Abendhimmel fielen Regentropfen herab. Einen Moment lang ließ Kao Chih die Tropfen genussvoll auf sein Gesicht regnen …
    »Das Instrument ist hier«, sagte Gorol9. »Weiter drinnen …«
    Aus einem Durchgang am Ende eines schmalen Grabens drang das Geräusch von Schüssen, und der Droide eilte darauf zu. Kao Chih zögerte, bis Yash eine glänzende blaue Strahlenpistole aus seinem Sack holte und sie ihm reichte.
    Eine Treppe führte in eine eiskalte Kammer hinunter, wo golden leuchtende Lampen scharfe Schatten auf eine Wand mit drei Türen warfen. In dem Raum waren vier dunkle, glasartige Säulen, am Boden lagen reglose Tote, sieben große Humanoide, vermutlich Sendrukaner. Die Wand mit den drei Türen war mit Reliefzeichen bedeckt, und ohne zu zögern trat der Droide durch den einzigen offenen Durchgang.
    Sie gelangten in eine große runde Halle, vor deren Wand eine niedrige Mauer umlief, die eine Art Wandelgang abteilte.
Über einen Viertelkreisausschnitt hinweg waren an der Mauer mehrere kleine Lampen verteilt, so dass Kao Chih die komplizierten Muster, Symbole und Zeichen erkennen konnte, die in den Steinboden der Halle eingeritzt waren. Und deswegen all die Täuschungsmanöver, die Verfolgungsjagd, Zerstörung und Tod? War das der Warpbrunnen?
    Als hinter ihnen weitere Schüsse ertönten, hob Yash die Plasmakanone.
    »Ich sichere den Eingang - kümmere du dich um deinen Droidenfreund und pass auf, dass er nicht in Schwierigkeiten gerät. Er schuldet mir ein Raumschiff!«
    Kao Chih nickte und eilte den Kreisgang entlang. Vor sich machte er den spindelförmigen Gorol9 aus, der einem leuchtenden blauen Objekt nachsetzte, das zur Mitte des Steinbodens strebte. Das seltsame blaue Ding hatte Ähnlichkeit mit einer langen, mit Gelenken ausgestatteten Gliedmaße oder mit einem Tentakel. Eine Cyborgmaschine. Instinktiv kletterte Kao Chih über die niedrige Mauer und rannte darauf zu, ohne die silbrigen, fadenartigen Leuchterscheinungen zu bemerken, die hinter ihm über die Bodenmuster flackerten.
    »Narren, die sich in den Tod stürzen«, sagte Drazuma-Ha *, und seine Stimme hallte scharf im Raum wider, »sollte man nicht enttäuschen.«
    Ein bernsteinfarbenes Kraftfeld schlang sich um Gorol9s schlanken Torso und zog ihn an den anderen Droiden heran. Eine bernsteinfarbene Klinge hackte ihm die Beine ab. Kao Chih

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