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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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selben Boot, doch warum sollte er sich Sorgen um Dinge machen, auf die er wohl kaum Einfluss nehmen konnte?
    Sorgen konnte er sich noch früh genug. Er nickte in Richtung Bone und dessen bezaubernder Frau.
„So schrecklich kann diese lästige Pflicht doch nicht sein… Ich dachte, Du magst Jackie!“
    Dieser Ausspruch veranlasste Ron tatsächlich zu einem kleinen Lächeln.
„Sicher! Sie ist die Beste! Ich bezweifle allerdings, dass es heutzutage noch Frauen ihres Kalibers gibt!“
    Ash zog die Augenbrauen hoch und hob sein Glas fragend in Rays Richtung, der eben ganz in Schwarz gekleidet den Raum betrat und sofort auf sie zukam, ohne sich nach den Damen umzudrehen, die ihn und seine düstere aber geheimnisvolle Aura unwiderstehlich fanden.
    „Ach? Du bist doch der Erste, der mit der Zeit geht, Ron! In diesem Punkt hätte ich etwas anderes von dir erwartet!“, gab er erstaunt zurück, dass sich sein Kampfgefährte beinahe altmodisch zu seinem Frauenbild äußerte.
Dabei war die ehemalige Comtesse Jacqueline du Barry mit Nichten ein Hausmütterchen, wie es Theron dargestellt hatte. Oder meinte er etwas anderes?
Als Ray zu ihnen aufschloss und Nathan ebenfalls den Raum betrat, wurde Ron allerdings von einer Erwiderung enthoben.
     
    „Oh mein Gott, Damon! Das ist Kohshin Satoh! Den liebe ich!“ Tulip spitzte ihre rot geschminkten Lippen zu einer zuckersüßen Schnute der Bewunderung, während sie Damons schwarzen Anzug von oben bis unten mit einem gierigen Glitzern in den whiskeyfarbenen Augen begutachtete und schließlich selbst Hand an den Stoff legte, in dem sie den großen Krieger am Revers packte und der Bequemlichkeit wegen zu sich herunterzog. Sie war stark, aber längst nicht so sehr wie er, auch wenn sie zu einer der angesehensten Familien in den Reihen der Immaculates gehörte.
    Tulip hatte ein liebes Gesicht, das ihr teuflisches Innerstes Lügen strafte und wundervolles, langes rotes Haar. Sie trug eine magentafarbene Seidenkreation von Galliano und war vom Scheitel ihrer aufgesteckten Haare bis zu den Spitzen ihrer süßen kleinen Schühchen absolut perfekt. Eigentlich eine Frau, von der man nicht genug haben konnte und doch entlockte sie Damon heute Abend nicht mehr als ein nachsichtiges Lächeln. Tulip hatte sich von ihm schon mehrmals erobern lassen. Langsam wurde sie ihm lästig. Falls sie sich Hoffnungen machte, sich mit ihm verbinden zu dürfen, würde er sie leider enttäuschen müssen. Er war kein Mann für eine Frau. Er wollte alle und sie wollten ihn.
    Es war ja nicht so, dass er es über die Jahrhunderte hinweg nicht versucht hatte, treu zu sein und ein Heim für sich zu finden, aber die Umstände, oder sollte er es einfach Schicksal nennen, hatten sich immer wieder gegen ihn verschworen. Für ihn gab es weder ein Heim, noch eine Frau, die nur ihn liebte und nicht seinen Status als Krieger in der angesehensten Gilde ihrer Welt, also auch nichts, um das er sich wirklich Sorgen machen musste. Es war ganz gut, mal ein Jahrhundert lang mit dem Denken auszusetzen, wie Nathan es scherzhaft aber so treffend für ihn formuliert hatte. Ohne Gehirn konnte man wesentlich mehr Spaß haben.
    „Wo ist deine Schwester, Tulip?“, fragte Damon, kaum interessiert an dem was sie sagte und ignorierend, wie Tulips feingliedrige Finger von seinem Kragen aus immer tiefer wanderten.
    „Oh, Damon, warum interessierst du dich für Jinx, wenn du mich haben kannst?“
Tulip schlang die Arme um seinen Hals und der maulende Unterton eines Kleinkindes in ihrer Stimme machte ihn aggressiv. Etwas rüder als beabsichtigt zog er prompt ihre Arme fort.
    „Nicht hier, Tulip. Man kann uns sehen.“
    „Spielverderber.“
    Sie war so viel jünger als er, aber bei weitem nicht so unschuldig, wie sie einen glauben machen konnte. Damons Blick traf auf seine Kampfgefährten, die sich um Theron versammelten und ihn beobachteten.
„Du vergisst, warum wir hier sind, Schätzchen.“ Damon versuchte, etwas mehr Nachsicht walten zu lassen, doch er hatte mittlerweile die zierliche, strahlende Erscheinung von Tulips Schwester Jinx ausgemacht, die ihren Auftritt ebenfalls in Galliano absolvierte, allerdings eine weitaus dezentere Kreation in schwarzweiß gewählt hatte. Sie trug Handschuhe dazu. Lange, schwarze Handschuhe aus Lackleder.
Damons Sinne schossen sich sofort auf die andere ein. Jinx war blond, hatte ein perlendes Lachen, das, wenn sie scharf auf ihn war, ein wenig an spitze Glasscherben erinnerte und noch jünger und

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