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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Soulmate machen würden, wenn er denn nur wollte. Die Warrior waren doch keine Preisbullen für den Viehmarkt. Und er hielt es so wie Ron. Es gab keine Frau auf diesem Planeten, die sich dauerhaft an ihn würde binden wollen, wenn Gefahr sein zweiter Vorname war. Es sei denn, man hatte sie zu einem lammfrommen, nicht widersprechenden Weib erzogen, wie es sie hier in diesem Raum zuhauf gab. Rys wollte keinen stummen Brutkasten an seiner Seite, der ihn anbetete und auch keine Zicke, die ihn kastrieren würde, wenn sie ihnen Willen nicht bekam. Er wollte...ja, was wollte er eigentlich? ...Er hatte nicht die leiseste Ahnung.
     
    „Du kriegst deine Computer Mitte nächster Woche, Nat. In Ordnung?“ Rys nippte an seinem Drink und Nathan stieß mit ihm zur Versöhnung an. Er hatte sich ein Glas Wasser kommen lassen.
    „Sicher. Kein Problem. Die Kirche dankt.“
    „Ach, komm hör auf damit!“ Rys rollte angewidert mit den Augen und nahm diesmal einen größeren Schluck. „In Wahrheit bist du doch nur scharf auf den Haufen Nonnen, mit dem du zusammen arbeitest.“
    Nathan verschluckte sich fast. Das entsprach überhaupt nicht den Tatsachen. Er war nicht scharf auf irgendwelche Nonnen. Die Damen waren sich ihres Glaubens und ihren Aufgaben so sicher, dass er ihnen in keinem Fall zu nahe treten konnte. Wenn überhaupt dann nur einer, aber Schwester Ruth war viel zu nett, vielleicht auch ein bisschen zu naiv, um in ihm etwas anderes als den Reverend zu sehen. Sie würde auch heute Nacht mit einem kleinen Imbiss in dem Vorzimmer zu seiner Kammer auf ihn warten. Ohne Fragen zu stellen und ohne auf die vielen Waffen zu achten, die er stets zur Verteidigung an seinem Leib unter den Kleidern verborgen trug. Sie leistete ihm gern Gesellschaft, urteilte nicht, bewunderte ihn für das, was er tat, würde aber wahrscheinlich ins genaue Gegenteil verkehren, wenn sie wüsste, was genau er Nacht für Nacht an der Seite seiner Brüder tat und getan hatte. Sie stellte keine Fragen und er erzählte niemals von dem, was sich auf der Straße zutrug. Es war zu grausam, um ein, in seinen Augen, unschuldiges Mädchen wie Schwester Ruth, damit zu belasten. Sie hatte schon viel zu viel gesehen. Keiner von ihnen war blind. Nicht einmal die Menschen, auch wenn sie meistens wie ein Haufen verblendeter Karnickel durch die Gegend liefen und dennoch behaupteten, von allem eine Ahnung zu haben, obwohl ihr gesamtes Leben nicht einmal ein Bruchteil der Spanne eines Immaculates ausmachte.
    „Ray, erinnere mich daran, beim nächsten Mal gleich auf dich zurückzukommen, Bruder. Auf Rys’ Schultern lastet eine zu große Aufgabe, die keine anderen neben sich duldet. Er ist im Begriff sich zu binden. Da sind fünfzig kleine Computer wahrlich zu viel verlangt.“ Nathan stellte sein Glas ab, klopfte Ray kameradschaftlich auf die Schulter, weil er von ihm keine Widersprüche in spitzfindigem Ton zu erwarten hatte und nickte verbindlich in Rons Richtung, um sich für den heutigen Abend zu entschuldigen. Vielleicht war es besser, wenn er das Castle jetzt verließ. Das Orakel würde ihm nicht böse sein. Er erfüllte ja sonst ausnahmslos jeden ihrer Wünsche.
Rys murmelte ein noch viel brummigeres Arschloch und Nathan gab mit einem Tulip-gleichen Lächeln zurück, dass sie nun gewiss für den Abend quitt wären.
     
    Ray hatte sich der Unterhaltung bisher enthalten, nicht weil er nicht sprechen konnte. Er hielt sich meist im Hintergrund, auch wenn er einem der wichtigsten Häuser angehörte, die gemeinsam mit dem Haus der Harpia die neue Welt erobert hatten.
Er war von Natur aus zurückhaltend und schweigsam. Beinahe schon ein Eigenbrötler, weshalb er sich auch der Technik verschrieben hatte, die ihn des Sprechens enthob. In diesem neuen Jahrtausend war so viel möglich. Er konnte stundenlang in der Einsatzzentrale über ihren Computern brüten, um sie zu verbessern oder ihre Dateien auf Vordermann zu bringen.
    Allerdings waren sie alle heute sehr nachdrücklich daran erinnert worden, dass sie zwar zu den mächtigsten Vertretern ihres Geschlechtes gehörten, aber immer noch einer höheren Macht unterworfen waren.
Devena Morrigan war bisher sehr nachsichtig mit ihm gewesen, weil sie seine Geschichte als eine der wenigen neben dem Orakel kannte. Manchmal schien es unfassbar, dass er, das Kind einer Aryanerin, zum Warrior aufgestiegen war. Die meisten Familien waren der Meinung, dass er wirklich der Nachkomme der Patrona des Hauses Averon wäre. Es war keine

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