Die Sache mit Callie und Kayden: Callie und Kayden 1 - Roman (German Edition)
Es ist das erste Mal, dass ich alleine mit einem Jungen im Auto bin, mit Ausnahme von Seth, und mein wütend pochendes Herz fordert meinen Brustkorb bis an seine Grenzen.
»Bist du sicher, dass es dir gut geht, Callie?«, fragt er. Seine Hände liegen oben auf dem Lenkrad. »Du siehst ein bisschen blass aus.«
Ich zwinge mich, ihn anzusehen und nicht zu sehr zu blinzeln. »Mir geht es gut. Ich bin bloß etwas müde. Das College schafft mich.«
»Oh ja, da stimme ich dir voll und ganz zu.« Er lächelt mich an, dass sich kleine Fältchen in seinen Augenwinkeln bilden, und startet den Wagen. Der Motor tuckert und hat eine Fehlzündung. »Entschuldige, Lukes Truck ist echter Schrott.«
Ich lege meine verschwitzten Hände flach auf meine Knie. »Was ist mit deinem Wagen? Der, mit dem du früher zur Schule gefahren bist. Hast du den zu Hause gelassen?«
Seine Halsmuskeln arbeiten, als müsste er einen Kloß herunterschlucken. »Mein Dad hat eine Regel, dass wir, wenn wir zu Hause ausziehen, auf uns gestellt sind. Das Auto hatte er gekauft, also ist es seines.«
Ich nicke und greife über die Schulter nach dem Gurt. »Ich habe auch kein Auto. Meine Eltern hatten mir den alten Wagen von meinem Bruder angeboten, aber den wollte ich nicht.«
»Wieso nicht?« Er legt den Gang ein, und der Wagen rollt vorwärts. »Ein Auto macht doch irgendwie vieles einfacher.«
Ich klicke den Gurt ein und beobachte, wie die Bäume an uns vorbeizucken, als wir auf die Straße biegen und weg vom Campus fahren. »Mir kam es wie zu viel Verantwortung vor, schätze ich. Außerdem hatte ich nicht vor, den Campus öfter zu verlassen.«
Kayden schaltet die Scheibenwaschanlage ein, um den Schlierfilm von der Windschutzscheibe zu waschen. »Übrigens hätte ich mal eine Frage, aber du musst sie nicht beantworten, wenn du nicht willst.« Er zögert. »Wie kommt es eigentlich, dass du an der Highschool nie was mit anderen gemacht hast? Als ich darüber nachdachte, fiel mir kein einziges Mal ein, dass du irgendwo dabei warst.«
Ich kratze mir den Nacken, bis es brennt. »Ja, weil ich nie was gemacht habe.«
Er beobachtet mich, wartet, dass ich mehr sage, und sieht mich an statt auf die Straße, aber ich kann ihm nichts erklären. Es ist mein Geheimnis, das ich mit in mein Schamgrab nehme.
»Es gibt eine tolle Stelle, von der ich gehört habe. Da steht man oben auf den Hügeln und blickt über die ganze Stadt«, sagt er. »Ich dachte, da können wir hin. Es ist nicht zu weit zu steigen.«
»Steigen?«, frage ich. »Meinst du, wir klettern auf einen Berg?«
Er lacht, und ich komme mir wie ein Schwachkopf vor. »Ja, ich meine, wir steigen auf die Hügel und so.«
Naserümpfend sehe ich zu meinen braunen Stiefeln, die oben am Schaft nach unten klappen. Sie sind eine Nummer zu klein, und alleine mit ihnen über den Campus zu gehen, beschert mir Blasen. »Okay. Ich denke, wir können eine Wanderung machen.«
Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch da klingelt das Handy in seiner Tasche. Kayden runzelt die Stirn, als er den Namen auf dem Display liest. »Kannst du bitte kurz still sein?«, fragt er mich sichtlich verlegen.
Ich nicke mit Blick auf sein Telefon. »Klar.«
»Hey, Baby, was gibt’s?«, meldet er sich, und ich kann Daisys Stimme am anderen Ende hören.
»Dann sag das nicht zu ihnen, und sie werden vielleicht nicht sauer.« Kayden hört zu. »Ja, ich weiß. Du fehlst mir auch. Ich kann es gar nicht erwarten bis zu Homecoming … Nein, ich habe noch keinen Smoking.«
Mich befällt ein Anflug von Neid. Als ich jünger war, habe ich davon geträumt, zur Prom zu gehen und ein hübsches Kleid mit viel Glitzer zu tragen. Ich wünschte mir sogar ein Diadem, was mir heute albern vorkommt.
»Ich liebe dich auch«, sagt er matt und legt schnell auf.
Meine Eifersucht wird noch schlimmer, und ich atme aus, obwohl ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich die Luft anhielt.
Er wirft das Handy auf den Sitz zwischen uns. »Das war Daisy … du kennst Daisy McMillan doch, oder?«
»Ja, flüchtig.«
»Deinem Tonfall nach magst du sie nicht.«
»Wie kommst du darauf?«
Er hält das Lenkrad mit beiden Händen, sieht aber mich an. »Weil die meisten Leute sie nicht mögen.«
»Falls das stimmt, wieso bist du mit ihr zusammen?«, frage ich mich und staune über meine Direktheit.
Er zuckt mit den Schultern, doch seine Züge werden hart. »Sie ist eine nette Freundin. Und meistens geht es mir gut, wenn ich mit ihr zusammen bin.«
»Oh,
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