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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gemeint.
    »Dann wollt Ihr also mitkommen?« fragte der Bauer hoffnungsvoll.
    »Natürlich«, lautete Taubes Antwort. »Kein anständiger Waldläufer könnte es ignorieren, dass ein Dunkelelf aufgetaucht ist! Meine drei Begleiter und ich werden uns noch diese Nacht auf den Weg nach Maldobar machen, obwohl ich Euch, guter Bauer, bitten möchte, hierzubleiben. Ihr habt einen langen Ritt hinter Euch – das ist ganz offensichtlich -, und Ihr braucht Schlaf.« Taube blickte sich neugierig um und legte dann einen Finger auf die geschürzten Lippen.
    »Was?« fragte sie der verdrossene Zwerg.
    Taubes Gesicht strahlte, als sie zu Fret hinunterschaute. »Mit Dunkelelfen habe ich wenig Erfahrung«, setzte sie an, »und nach meinem Wissen haben auch meine Begleiter nie etwas mit einem zu tun gehabt.« Ihr breites Lächeln brachte Fret zur Ruhe.
    »Kommt, lieber Fret«, schnurrte Taube den Zwerg an. Ihre nackten Füße klopften verschwörerisch auf den Boden, und dann führte sie Fret, den Hauptmann und den Bauern den Korridor hinunter zu Helms Empfangssaal.
    Für einen kurzen Augenblick war Fret verwirrt – und hoffnungsschwanger. Sobald Taube sich mit Helm, Frets Herrn, unterhielt und sich für die unerwarteten Unannehmlichkeiten entschuldigte und Helm bat, jemanden mitzuschicken, der die Mission in Maldobar unterstützen konnte, ging dem Zwerg ein Licht auf.
    Als die Sonne am nächsten Morgen am östlichen Horizont auftauchte, hatte Taubes Gruppe, zu der ein Elfenbogenschütze und zwei starke menschliche Kämpfer gehörten, das schwere Tor von Sundabar schon mehr als zehn Meilen hinter sich gelassen.
    »Ugh!« stöhnte Fret, als es richtig hell war. Er ritt an Taubes Seite auf einem stämmigen Adbar-Pony. »Seht, wie der Schlamm meine schönen Kleider verdreckt hat! Sicherlich wird das unser aller Ende sein! Verdreckt auf einer gottverlassenen Straße zu sterben!«
    »Schreibt doch ein Lied darüber«, schlug Taube mit breitem Grinsen vor. »Die Ballade der fünf im Schmutz erstickten Abenteurer soll sie heißen!«
    Frets böser Blick verschwand gleich wieder, als Taube ihn daran erinnerte, dass Helm Zwergenfreund, der Herr von Sundabar höchstpersönlich, Fret als Reisebegleiter abgeordnet hatte.

Kochende Wut
    Genau an dem Morgen, als Taubes Gruppe nach Maldobar ritt, ging auch Drizzt auf Reisen. Der erste Schreck über seine grauenvolle Entdeckung am vergangenen Abend hatte sich nicht gelegt, und der Dunkelelf befürchtete, dass das auch niemals der Fall sein würde, aber jetzt beschäftigte Drizzt noch ein zweites Gefühl. Er konnte für die unschuldigen Bauern und ihre Kinder nichts tun, außer ihren Tod zu rächen. Dieser Gedanke behagte Drizzt nicht gerade; er hatte das Unterreich hinter sich gelassen und gehofft, dass er in Zukunft nichts mehr mit Gewalt zu tun haben würde. Doch die Erinnerung an die Bilder des Gemetzels war noch unerträglich klar, und da er ganz allein war, konnte er sich, was die Gerechtigkeit betraf, nur auf seinen Krummsäbel verlassen.
    Drizzt wollte jedoch zwei Vorsichtsmaßnahmen treffen, bevor er die Spur des Mörders verfolgte. Zuerst kroch er noch einmal zu dem Bauernhaus, wo die Bauern an der Rückseite des Gebäudes eine kaputte Pflugschar abgestellt hatten. Die Metallschneide war schwer, aber der entschlossene Dunkelelf schulterte sie und schleppte sie weg, ohne einen Gedanken an die damit verbundene Unbequemlichkeit zu verschwenden.
    Dann rief Drizzt Guenhwyvar. Sobald der Panther eingetroffen war und Drizzts mürrischen Blick bemerkt hatte, nahm er eine Haltung ein, die aufmerksame Bereitschaft signalisierte. Guenhwyvar war schon lange genug Drizzts Gefährte, um diesen Ausdruck bewerten zu können, und er wusste, dass sie kämpfen würden, bevor er wieder in sein Astralheim zurückkehrte.
    Noch vor Sonnenaufgang zogen sie los. Guenhwyvar hatte keine Mühe, der deutlichen Bargestspur zu folgen. Und genau das hatte Ulgulu sich so ausgerechnet. Sie kamen relativ langsam voran, denn die Pflugschar behinderte Drizzt, doch sie hielten ein gewisses Tempo ein. Sobald Drizzt aus der Ferne ein surrendes Geräusch wahrnahm, wusste er, dass es richtig gewesen war, den unhandlichen Gegenstand mitzunehmen.
    Und trotzdem verging der restliche Morgen ohne Zwischenfall. Die Spur führte die beiden Weggefährten in eine felsige Schlucht und zum Fuß eines hohen, zerklüfteten Steilhangs. Drizzt fürchtete schon, dass er den Steilhang hinaufklettern und die Pflugschar zurücklassen musste, aber kurz

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