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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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darauf entdeckte er einen kleinen Pfad, der sich über den Hang schlängelte. Der ansteigende Pfad war gut begehbar und wand sich um die Felsen. Hin und wieder waren die Kurven jedoch nicht einsehbar und deshalb gefährlich. Drizzt, der sich das Terrain zunutze machen wollte, schickte Guenhwyvar voraus und schleppte sich allein weiter. Mit der Pflugschar im Gepäck fühlte er sich auf dem freien Steilhang ungeschützt.
    Doch all die Umstände konnten nichts an dem wütenden Feuer in Drizzts lavendelfarbenen Augen ändern, die unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze seines viel zu großen Gnollumhangs funkelten. Wenn der Anblick der Schlucht den Dunkelelf ängstigte, musste er sich nur an die Bauern erinnern. Kurze Zeit später, als Drizzt irgendwo unter ihm das Surren hörte, auf das er wartete, grinste er nur.
    Das surrende Geräusch kam schnell näher. Drizzt ließ sich gegen die Schluchtwand fallen und riß seinen Krummsäbel heraus. Dabei verfolgte er aufmerksam, wie lange der Feengeist brauchte, bis er bei ihm war.
    Tephanis huschte neben den Drow und versuchte mit seinem kleinen Flinklingdolch eine Möglichkeit zu finden, trotz der Verteidigungsschläge des Krummsäbels zuzuschlagen. Einen Augenblick später war der Feengeist schon verschwunden und rannte voraus, aber er hatte einen Schlag gelandet und Drizzt an der Schulter getroffen.
    Drizzt untersuchte die Wunde und nickte bedrückt. Die Verletzung war nicht gravierend und insofern auch nicht sonderlich lästig. Er wusste, dass er sich gegen die blitzschnelle Attacke nicht hatte wehren können, und er wusste auch, dass es für seinen ultimativen Sieg wichtig war, diesen ersten Schlag entgegenzunehmen. Ein Stück weiter vorn ertönte ein Knurren, das Drizzt sofort wieder alarmierte.
    Guenhwyvar war dem Feengeist begegnet, und der Panther, dessen behende Klauen mit der Geschwindigkeit des Flinklings mithalten konnten, hatte das Wesen zweifelsohne zur Rückkehr bewegen.
    Wieder stand Drizzt mit dem Rücken gegen die Wand und beobachtete das Näherkommen des Feengeists, das von dem bekannten Surren begleitet wurde. Genau in dem Augenblick, als der Flinkling um die Ecke kam, sprang Drizzt auf den schmalen Pfad, den Krummsäbel bereit. Die andere Hand des Dunkelelfs wirkte weniger verdächtig und hielt ein metallenes Objekt, das jederzeit ausgestreckt werden konnte und somit den Weg blockierte.
    Der flinke Feengeist hielt auf die Wand zu und ging dem Krummsäbel aus dem Weg. Das Manöver bereitete ihm keine Probleme, wie Drizzt erkannte. Aber da sein Blickwinkel nur das Ziel, den Krummsäbel, erfaßte, bemerkte der Feengeist Drizzts andere Hand nicht.
    Drizzt nahm die Bewegungen des Feengeists kaum wahr, aber das plötzliche »Bong!« und die heftige Vibration seiner Hand, als die Kreatur gegen die Pflugschar prallte, zauberten ein zufriedenes Grinsen auf seine Lippen. Er ließ die Pflugschar fallen, legte dem bewußtlosen Feengeist die Hand an die Gurgel und hob ihn hoch. Guenhwyvar kam um die Ecke, als der Feengeist gerade seine Bewußtlosigkeit abschüttelte. Das Wesen hatte einen scharfkonturierten Kopf, mit langen, spitzen Ohren, die ihm bei jeder Bewegung um den Kopf flatterten.
    »Was für eine Kreatur bist du?« fragte Drizzt in der Goblinsprache, mit deren Hilfe er sich schon mit der Gnollbande verständigt hatte. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass der Feengeist ihn verstand, obwohl seine schrille, überstürzte Antwort so schnell heraussprudelte, dass Drizzt nichts verstand.
    Er verpaßte dem Feengeist einen Schlag, um ihn zur Ruhe zu bringen. Dann knurrte er: »Ein Wort nach dem anderen! Wie heißt du?«
    »Tephanis«, antwortete der Feengeist indigniert. Tephanis konnte seine Beine hundertmal pro Sekunde bewegen, aber das half ihm natürlich gar nichts, wenn er hochgehalten wurde. Der Feengeist warf einen Blick auf den schmalen Felsvorsprung und sah seinen Dolch, der neben der verbogenen Pflugschar lag.
    Drizzts Krummsäbel kam bedrohlich näher. »Hast du die Bauern getötet?« fragte er direkt. Er hätte dem Feengeist, der unablässig kicherte, beinahe eine Ohrfeige versetzt.
    »Nein«, antwortete Tephanis schnell.
    »Wer hat das getan?«
    »Ulgulu!« sagte der Feengeist. Tephanis zeigte auf den Weg und ließ vor Aufregung einen Wortschwall vom Stapel. Drizzt konnte nur ein paar Worte verstehen, von denen »Ul-gulu… wartet… Abendessen« diejenigen waren, die ihn am meisten irritierten.
    Drizzt wusste wirklich nicht, was er mit dem

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