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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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würde. Dasselbe konnte geschehen, wenn man urplötzlich tief einatmete.
    Fret schaute verletzt zu ihr auf.
    »Dieses Gewand ist sicherlich das schönste…« stotterte Taube, darauf bedacht, dass der ordentliche Zwerg keinen Wutanfall bekam. »Wahrlich, ich kann keine Worte finden, die meiner Dankbarkeit Ausdruck verleihen könnten, lieber Fret.«
    Die grauen Augen des Zwergs strahlten, obwohl er sich nicht sicher war, ob er eines ihrer Worte glauben durfte. Das war auch egal, dachte Fret, denn Taube hielt so viel auf ihn, dass sie seine Vorschläge berücksichtigte, und nur diese Tatsache zählte.
    »Es tut mir wirklich sehr leid, Lady«, ertönte hinter ihnen eine Stimme. Das ganze Gefolge drehte sich zu dem Hauptmann der Nachtwächter um, der einen Bauern bei sich hatte, und mit ihm den düsteren Gang hinunterspazierte.
    »Aber, Hauptmann!« protestierte Fret. Das Protokoll war verletzt worden. »Wenn Ihr bei der Lady um eine Audienz bitten wollt, müßt Ihr in der Halle vorstellig werden. Dann, und nur dann, und nur falls der Herr es erlaubt, dürft Ihr…«
    Taube legte dem Zwerg eine Hand auf die Schulter, um ihn zum Schweigen zu bringen. Sie bemerkte den Ausdruck, der sich in den Gesichtern der Männer spiegelte, einen Ausdruck, den die Heldin schon oft gesehen hatte. »Fahrt fort, Hauptmann«, forderte sie ihn prompt auf. Zu Frets Beschwichtigung setzte sie hinzu: »Wir haben noch ein paar Minuten, bevor unsere Audienz beginnt. Herr Helm wird nicht warten müssen.«
    Der Bauer trat kühn hervor. »Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Mylady«, fing er an und fingerte dabei nervös an der Kappe herum, die er in Händen hielt. »Ich bin nur ein Bauer aus Maldobar, ein kleines Dorf nördlich…«
    »Ich kenne Maldobar«, versicherte Taube ihm. »Diesen Ort habe ich schon oft von den Bergen aus gesehen. Eine gute und aufrechte Gemeinde.« Der Bauer strahlte bei der Beschreibung. »Ich bete darum, dass Maldobar keine Probleme hat.«
    »Bis jetzt noch nicht, Mylady«, antwortete der Bauer, »aber wir wissen, dass wir Schwierigkeiten bekommen werden, daran haben wir keine Zweifel.« Er hielt inne und schaute den Hauptmann hilfesuchend an. »Drow.«
    Bei den Neuigkeiten machte Taube große Augen, und selbst Fret, der während der Unterhaltung ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden geklopft hatte, wurde ruhig und aufmerksam. »Wie viele?« erkundigte sich Taube.
    »Nur einen, soweit wir gesehen haben. Wir befürchten, dass er ein Späher oder Spion ist und nichts Gutes im Sinn hat.«
    Taube nickte zustimmend. »Wer hat den Dunkelelf gesehen?«
    »Zuerst Kinder«, erwiderte der Farmer. Daraufhin stieß Fret einen Seufzer aus und begann wieder, mit dem Fuß auf den Boden zu klopfen.
    »Kinder?« schnappte der Zwerg.
    Der Bauer ließ sich nicht beirren. »Dann hat McGristle ihn gesehen«, sagte er und schaute Taube direkt in die Augen, »und McGristle hat schon eine Menge gesehen!«
    »Was ist ein McGristle?« knurrte Fret.
    »Roddy McGristle«, kam Taube leicht säuerlich dem Bauern mit ihrer Erklärung zuvor. »Ein berühmter Kopfgeldjäger und Pelzjäger.«
    »Der Drow hat einen von Roddys Hunden getötet«, warf der Bauer aufgeregt ein, »und beinahe Roddy niedergeschlagen. Er ließ einen Baum auf ihn fallen. Dabei hat Roddy ein Ohr verloren.«
    Taube verstand nicht ganz, was der Bauer da erzählte, aber das war nicht so wichtig. Man hatte einen Dunkelelf in dieser Gegend gesichtet, das war eindeutig, und allein schon diese Tatsache setzte die Waldläuferin in Bewegung. Sie streifte ihre auffälligen Schuhe ab und reichte sie Fret, dann trug sie einem der Kammerherrn auf, loszugehen und ihre Reisegefährten aufzutreiben, und schließlich ordnete sie an, dass die anderen dem Herrn von Sundabar ihr Bedauern übermittelten.
    »Aber Fräulein Falkenhand!« rief Fret.
    »Wir haben keine Zeit für Höflichkeiten«, erwiderte Taube, und Fret konnte aus ihrer Aufregung ersehen, dass sie nicht allzusehr enttäuscht darüber war, ihre Audienz bei Helm absagen zu müssen. Und nur wenige Sekunden später machte sie sich schon an ihrem wunderschönen Gewand zu schaffen.
    »Eure Schwester wird nicht erfreut sein«, rief Fret laut, der immer noch ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden klopfte.
    »Meine Schwester hat ihren Rucksack schon vor langer Zeit an den Nagel gehängt«, erwiderte Taube, »aber an meinem klebt immer noch der frische Lehm der Straße.«
    »In der Tat«, murmelte Fret. Das war nicht als Kompliment

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