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Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Titel: Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Dieners. Er blieb sogleich stehen.
    »Sag mir«, sagte Cecilie zögernd. »Mir sind so entsetzliche Gerüchte zu Ohren gekommen. Hat unser Freund, der Markgraf, im Augenblick große Sorgen?«
    Das Gesicht des Dieners verzog sich fast unmerklich. Doch er kannte Cecilies Freundschaft zu Alexander, ihre herzliche Offenheit, und er sah die Wärme und die Besorgnis in ihren Augen.
    »Sehr große, Baroneß. Die Lage ist äußerst ernst. Eine Frist von wenigen Tagen. Dann ist es vorbei.« Cecilie nickte. »Der Prozeß?« »Ja.«
    Mehr Worte mußte nicht mehr gesagt werden. Er bedeutete ihr, in den eleganten Salon einzutreten, und entfernte sich.
    Obwohl seine Worte ihre Lage erleichterten, empfand sie keinen Triumph. Sie mußte lange warten, was sie wirklich nicht weiter beruhigte. Ihre Hände waren schweißnaß. Sie nahm jedes Detail im Raum wahr, während sie rastlos im Zimmer auf und ab ging.
    Alles war so erlesen. Hier standen ererbte Stücke von höchster Qualität, verzierte Renaissancestühle, eine Weltkarte, von der sie nicht viel begriff, schöne Bücher …Alexander von Paladin mußte sehr wohlhabend sein. Doch nun halfen ihm all seine Reichtümer nichts.
    Endlich waren seine eiligen Schritte auf dem Korridor zu hören, und Cecilie zuckte heftig zusammen, wie sie da vor den Ahnenporträts an der Wand stand. Alles Blut schien ihr in die Wangen zu steigen, und mit verkrampften Händen und großen, ängstlichen Augen blickte sie zur Tür. Nun hing alles davon ab, ob sie die richtigen Worte fand!
    Die Tür wurde aufgerissen, und Alexander trat ein. Er sah recht grimmig drein.
    »Was gibt es, Cecilie? Mein Diener sagt, es sei dringend, und ich saß mitten in einer Besprechung.«
    Vor Angst war sie wie gelähmt. »Muß du gleich wieder zurück?« »Ja, das muß ich.« »Hast eine halbe Stunde Zeit für mich?«
    Er zögerte. »Am besten weniger, wenn es geht. Der Reichsrat war ungnädig, als ich gegangen bin.« »Verzeih mir«, flüsterte sie mit gesenktem Blick. »Ich werde mich kurz fassen. Aber es handelt sich um eine Sache, die nicht im Handumdrehen zu lösen ist. Ich brauchte eigentlich mehrere Tage dazu!«
    »Nimm Platz«, sagte er milder und setzte sich ihr gegenüber. »Ich sehe, daß dich etwas quält. Worum geht es? Wie elegant er war, wie rein und aristokratisch seine Gesichtszüge, wie anziehend seine Augen waren! Doch gerade in diesem Moment hatte das keine Bedeutung. Sie, die sie so genau gewußt hatte, wie sie die Angelegenheit darlegen würde, konnte sich plötzlich an kein Wort mehr erinnern.
    »Alexander …Wenn ich nun mit einem Vorschlag komme, dann darfst du nicht glauben, daß ich dir damit schaden oder dich verletzen will.« Er hob die Augenbrauen.
    »Keine Erpressung«, stammelte sie. »Ich weiß, daß du Probleme hast, aber ich stehe auf deiner Seite, vergiß das nicht!«
    Noch immer wartete er ab, sie spürte die Distanz, die er zwischen ihnen entstehen ließ.
    Cecilie kam ohne Umschweife zur Sache. »Ich brauche deine Hilfe. Dringend.«
    Er schien sich unangenehm berührt zu fühlen. »Geld?« »Nein, nein! Aber ich glaube, ich kann dir helfen - gleichzeitig.«
    Ach nein, so ging es ganz und gar nicht. Bei ihren letzten Worten war er erstarrt.
    Cecilie schlang die Finger ineinander, rang die Hände und stöhnte innerlich auf. »Ich weiß, daß du dich in einer schwierigen Lage befindest. Die Details sind mir nicht bekannt, aber…«
    Nun wiederholte sie sich, das hatte sie bereits erwähnt. »Sprich weiter«, sagte er reserviert. »Du brauchst meine Hilfe. In welcher Angelegenheit?«
    Cecilie schluckte. »Ich muß ganz offen sein. Als ich zu Weihnachten zu Hause war, habe ich eine schreckliche Dummheit begangen, ich kann es noch nicht einmal vor mir selbst rechtfertigen oder erklären. Heute morgen habe ich entdeckt, daß ich ein Kind erwarte.« Alexander schnappte nach Luft.
    »Es ist noch nicht allzu lange her«, sagte sie schnell. »Nicht mehr als zwei Wochen. Ich weiß auch, daß du deinen Abschied und vielleicht sogar den Kopf riskierst aufgrund deiner …Schwäche. Etwas scheint in meiner Abwesenheit vorgefallen zu sein?«
    »Ja«, antwortete er nach kurzem Zögern und erhob sich, als könne er es nicht aushalten, ihr direkt in die Augen zu sehen. Er kehrte ihr den Rücken zu und sagte: »Kannst du dich noch an den jungen Hans erinnern?« »Ja.«
    »Er …hat mich wegen eines anderen verlassen.« Wie seltsam das klang. Nach ganz gewöhnlichem Liebeskummer.
    Alexander fuhr fort: »Beide

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