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Die Sanddornkönigin

Die Sanddornkönigin

Titel: Die Sanddornkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lüpkes
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die Null in der Hoffnung, die Rezeption in irgendeiner Weise erreichen zu können. Erst nach unendlichen Sekunden meldete sich eine Frauenstimme.
    »Hier ist Kommissar Sanders. Wir brauchen dringend einen Arzt für Frau Felten-Cromminga. Sie liegt hier unten im Keller bewusstlos, ich nehme mal an, es ist das Nähatelier. Bitte rufen Sie schnell einen Arzt. Und dann schicken Sie mir jemanden aus dem Hotel, der sich mit erster Hilfe auskennt.« Dann legte er auf.
    Die Augenlider der Frau flackerten leicht, er streichelte ihr sanft über das Haar und versuchte, beruhigende Worte zu finden, dabei fühlte er sich hilfloser als je zuvor in seinem Leben. Bislang war er noch nie in einer solchen Situation gewesen. Wie denn auch, wenn man die Ermittlungen in erster Linie am Schreibtisch durchführte. Wencke Tydmers, die hätte jetzt sicher sofort gewusst, was zu tun sei. Er wünschte sich etwas davon.
    »Bitte…«, sie begann, Worte mit den Lippen zu formen, die er nicht verstehen konnte. Er beugte seinen Kopf bis dicht an ihren Mund.
    »Ganz ruhig, Frau Felten-Cromminga. Ganz ruhig, ich habe bereits einen Arzt kommen lassen.«
    Sie schüttelte kaum wahrnehmbar mit dem Kopf.
    »Nein, bitte… Sie müssen… Wencke…«
    Er fühlte, wie sein Herz für einen Moment aussetzte.
     
     
    »Was ist mit ihr? Wo steckt sie?«
    Der Mund der Frau öffnete sich mit schalen Schmatzlauten, sie schien sich entsetzlich zu bemühen. »Küche… bei Fokke… bitte, Sie müssen…«
    »Ich lasse Sie nicht hier allein liegen, Frau Felten- Cromminga.« Er sah, wie sich ihre Augen wieder schlossen, hörte aber nicht auf, den Scheitel zu streicheln, um ihr zu zeigen, dass er noch da war, und auch, um sich selbst zu beruhigen. Nach endlosen Minuten hörte er Schritte im Gang, ein älterer Mann kam herein, und der Schrecken in seinem Gesicht war nicht zu übersehen.
    »Was hat sie?«
    »Ich habe keine Ahnung. Bleiben Sie bei ihr, bis der Arzt kommt. Ich muss sofort weg. Wo ist hier die Küche?«
    Der Kerl wies mit dem Kopf nach links.
    »Und hören Sie nicht auf, ihr das Haar zu streicheln, hören Sie?«
    Sanders stürzte aus dem Raum und lief in die Richtung, die ihm der Mann gezeigt hatte. Er konnte das Geräusch von klirrendem Geschirr und Dunstabzugshauben hören, dann öffnete er die Tür.
    »Wo ist Fokke Cromminga?«
    Die weiß gekleideten, verschwitzten Männer und Frauen blieben stehen, es war, als hätte sein Auftritt bei ihnen einen Filmriss verursacht. Ratlose Gesichter starrten ihn an.
    »Wenn wir das wussten. Der Meister hat uns mit dem letzten Hauptgang allein gelassen.«
    »Hat jemand meine Kollegin, Frau Tydmers, gesehen?«
    Die meisten schüttelten die Köpfe, sie begannen wieder, sich zu bewegen, irgendwie langsam und träge räumten sie Pfannen und Töpfe von einer Ecke zur anderen. Eine kleine dunkle Frau trat auf ihn zu.
    »Diese Kollegin, sie war auch hier, hat Chef von Arbeit abgehalten, keine Ahnung, wo jetzt ist.«
    »Wohin sind sie gegangen?« Sie schien es nicht zu wissen.
    »Nach hinten durch.«
    »Wie lange ist es her?«
    »Ich habe nix mehr Zeitgefühl. Heute war sehr anstrengend, ich glaube, es war vor Fisch.«
    »Danke«, sagte Sanders und ging an den Tischen vorbei.
    »Was ist jetzt mit dem Dessert«, brüllte eine Männerstimme von hinten. »Machen wir jetzt ohne Fokke weiter oder was?«
    »Bevor es schmilzt«, kam die Antwort. Ein stämmiger Koch öffnete die Tür, die in das Kühlhaus zu führen schien.
    »Verdammte Scheiße, guckt euch das mal an. Welcher Idiot hat den Bockmist verzapft?« Sofort stürmten drei andere Leute aus der Küche zu ihm, und Sanders konnte hören, wie sich alle furchtbar aufregten. Er wollte über die Schultern schauen, konnte aber nichts erkennen. Er bekam nur mit, dass irgendetwas mit dem Nachtisch nicht in Ordnung war. Es war ihm egal, er wollte Wencke Tydmers finden, und hier war sie nicht.
    Im hinteren Teil der Küche standen schwarzweiße Kellner und Kellnerinnen und rauchten.
    »Wie komme ich ins Restaurant?«, fragte er.
    Ein langer Kerl, der sogar einen Kopf größer war als er selbst, nahm ihn beim Arm und führte ihn durch eine Schiebetür, hinter der eine lange, großzügige Treppe nach oben führte. Am Ende tat sich erneut ein Durchgang auf, dann standen sie im Saal. Sanders bemerkte sofort, dass an den Tischen Unruhe herrschte, er ließ seinen Blick schweifen und konnte Britzke in der Menge entdecken, er war aufgestanden und starrte in Richtung Bühne.
    Sanders folgte

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