Die Schatten von La Rochelle
inter, gehört zu m einen L ieblingsfiguren, und ich wollte ei ge ntlich einen Ro m an über sie schreiben. Aber bei der Recherche stieß ich auf z w ei Schwierigkeiten. Zum einen gibt es da einige Ungerei m theiten in Myladys Vergangenheit: Athos erzählt, sie seien m onatelang glücklich verheiratet gewesen, bis er durch Zufall genauer gesagt, durch einen Reitunfall die eingebrannte Lilie auf ihrer S chulter ent d eckte. W or a uf er, ohne erst lange zu fragen, w i e sie dazu ka m , sie an Ort und Stelle beinahe erwürgte. Abgesehen davon, daß dies an Selbstgerechtigkeit kaum zu überbieten ist wieso brauchte er als ihr E h e m ann erst einen Reit u nfall, um ihre Schulter zu sehen?
Zum anderen wurde, w ährend ich m ich in das U m feld ei n las, d as historisc h e Vorbild für Myladys Arbeitge b er, Kardinal Richelieu, im m er f aszinieren d er. Als ich schließlich auf die Lieblingsnichte Seiner E m inenz stieß, M arie de V i gnerot, Mada m e de Combalet, die Herzogin von Aiguillon suchen Sie sich einen N a m en aus -, schlugen sie vereint Lady de W i nter a u s dem Feld. (Spuren ihrer Persönlichkeit fin d en sich noch in Marg o t und Anne d’Irsd m asens; ich konnte sie nicht ganz au f geben.)
Erfunden sind in m einem Ro m an nur Charlotte und leider die gesa m t e Fa m ilie d’Irs d m asens. Nicht daß die Histo r ie nicht abente u erlich genug wäre. Der Tag der Geprellten zum Beispiel, mit seinen Gehei m gängen und hochdra m atisc h en Auftritten, könnte direkt aus einem Melodra m a stam m en, hat sich aber tats ä chlich so a b gespi e lt. Und Marie erhielt in der Tat spä t er einen Brief von der Königin m utter, in der sie um ihre Ver m ittlung g ebeten wur d e, wie Marie-Loui s e de Nevers sie ebenfalls m it Erfolg um die Beseitigung der Korrespondenz m it Cinq Mars bat.
Richelieu h atte M arie zu seiner Testa m entsvollstrec k erin u nd außerdem zum Vor m und und zur Vermögensverwalterin für den Erben des Herzo g titels, den Sohn ihres Br u ders, ge m acht, was in F a m ilienkreisen einige Stür m e hervorrief. (Ihr Bruder b e ri e t s i ch m it s einen Anwälten, und die Brézés, die sich düpiert fühlten, gingen zusam m en m it den Condés vor Gericht.) Aber sie wurde da m it fertig und hatte bald nic h t nur die enttä u schten Fa m ilien m itglie d er, sondern auch die Königin dazu gebracht, sie gegen C ondé der bis zur Fronde weiter prozessierte zu unterstützen.
Noch im J a hr von Richelieus Tod schenkte Marie der französischen Kol o nie in Kan a da zehn Millio n en Ec u s, die erhe b lich zum Überleben der Kolonisten beitrugen und die Gründung der Siedlung Ville-Marie er m öglichten. Ich gla u be, daß Charl o tte und Matt h ieu sich dort niedergelassen haben.
Die letzten Worte Ric h elie u s an Marie sind authentisch und bildeten einen der Grundsteine für den Ro m an.
Abschließe n d m öchte ich m ich bei zwei Menschen bedanken, die m i r auch d i es m al wäh r end der schwierigsten Phase, der Korrektur, zur Seite standen: Hans-Paul R aab und Zeus. Grand m er c i de m on coeur.
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Translated by I.M. Printed by
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