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Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Die Schattenstaffel Kommissar Morry

Titel: Die Schattenstaffel Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Zeitungsartikel zurechtzubauen! Bild und Wort — beides mußte faszinieren, wenn der Leser seine Zeitung unentbehrlich finden soll.
    Sie waren angelangt. Das nette Mädchen wies mit einer Kopfbewegung auf die nahe hohe Tür und sagte:
    „Wenn Sie diese Tür später wieder hinter sich gebracht haben und noch der gleichen Meinung sind, dann finden Sie mich drüben in dem kleinen Cafe. Dort werden Sie dann auch noch einige weitere Mitarbeiter der ,Exclusiv-Press kennenlernen."
    Einen Augenblick sah Cary Broyders der Davoneilenden nach. Auf seinen Lippen lag ein feines Lächeln.
    „Die Sache läuft ja besser an, als gedacht'', vermutete er.
    Wenig später stand er der Sekretärin des höchsten Chefs gegenüber. Sie begrüßte den neuen Mann freundlich und verschwand hinter einer dickgepolsterten Tür. Er blieb allein im Vorzimmer zurück. Während er noch wartete, wurde plötzlich eine Tür hinter ihm aufgestoßen. Ein kräftiger, untersetzter Mann in zu betont eleganter Kleidung schritt, ohne ihn auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen, an ihm vorbei, um ebenfalls den Herrn des Hauses aufzusuchen. Dumpf fiel hinter ihm die dicke Polstertür ins Schloß.
    Cary Broyders wunderte sich ein wenig über das unkonziliante Benehmen, des fremden Mannes. Ein unbehagliches Gefühl stieg in ihm hoch. Schon bald sollte er erfahren, wer dieser Fremde war und welche Macht er innerhalb der ,Exclusiv-Press' ausübte.
    Die Sekretärin kehrte zurück und beschied Cary, der Chef bäte, einen Augenblick zu warten. Dann beantwortete sie Cary bereitwillig die Frage nach dem eleganten Herrn.
    „Das ist unser bester Mann, Mister Broyders. Er heißt Morgan. Ein Fachmann für Sensationsreportagen! Außerdem — aber das sage ich Ihnen im Vertrauen! — außerdem ist Mister Randolph Morgan stiller Teilhaber unserer Zeitung. Daß er selber trotzdem noch für die Zeitung arbeitet, ist wohl eine Art Hobby von ihm . . . Wollen Sie noch etwas über Mister Randolph Morgan wissen?" fügte die Sekretärin spöttisch hinzu.
    Cary Broyders' Gesicht wurde nachdenklich. Die Sekretärin hatte die Lippen zu zwei schmalen Strichen zusammengezogen. Er erwiderte kurz: „Danke. Das genügt mir zunächst."
    Wieder hatte sich die Sekretärin hinter ihrem großflächigen Schreibtisch vergraben, hinter dem sie auch bei Carys Eintreten gesessen hatte. Cary sann noch lange über das soeben Gehörte nach. Gesagt sei nur, daß es wenig erfreuliche Gedanken waren. Seine hohe Stirn zog sich in Falten. Was ihm am wenigsten dabei einleuchtete, war der Umstand, daß sich dieser Mister Morgan, der anscheinend über genügend Kapital verfügte, es kaum nötig hatte, bei dieser Hitze hier in der Stadt zu bleiben. Warum? fragte er sich kopfschüttelnd, warum bleibt so ein Mensch nur hier in diesem Brutofen, wo doch das Leben an der Küste weitaus angenehmer sein konnte als hier?
    Noch bevor er Antwort auf diese Frage gefunden hatte, öffnete sich wieder die Tür zum Office des Verlegers, und der sonderbare Mann erschien, mit dem er sich so eingehend beschäftigt hatte.
    Diesmal sah Randolph Morgan den jungen Mann im Vorzimmer forschend an. Seine Augen lagen eng beieinander und wirkten fast wie die einer Raubkatze. Ein harter Zug lag um seinen Mund. Seine Stimme klang heiser, als er Broyders ansprach.
    „Sie also sind der junge Mann, der künftig den Platz unseres ums Leben gekommenen Browner einnehmen soll?"
    „Ums Leben gekommen —?"
    Der Elegante hatte etwas Frivoles im Blick. Er zuckte mit der Achsel und näselte:
    „So nennt man's wohl, wenn einer ermordet wurde."
    Erstaunt blickte Broyders den Sprecher an. Es war das erste Mal, daß er erfuhr, welchem Umstand er es verdankte, daß er nun hier bei der Exclusiv-Press als Reporter wirken sollte.
    „Ermordet?" kam es verständnislos über seine Lippen, weil er Randolph Morgans Ton nicht begreifen konnte.
    „Well! Wissen Sie das etwa noch nicht?"
    Erstaunen und Geringschätzigkeit färbten Morgans Stimme. Seine Unterlippe verzog sich spitz. Er sagte:
    „Das hätten Sie aber schon längst wissen müssen, Mister Broyders. Jeder einigermaßen aufgeschlossene Reporter weiß doch, was um ihn herum vorgeht. Wenn Sie da eine Ausnahme bilden, dann sehe ich aber schwarz für Ihre Zukunft."
    „Mister Morgan“, verwahrte Broyders sich erregt über die Überheblichkeit des Eleganten vor ihm, „machen Sie sich bitte um meine Zukunft lieber keine Sorgen. Die nächste Zeit wird ja beweisen, ob ich ein tauglicher oder

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