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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nahe zu sein. »Ich weiß nicht«, antwortete er. »Ich weiß gar nichts mehr. Ich hatte gehofft…« Seine Stimme verklang. Er war so niedergeschlagen, daß ihm selbst Angalo auf die Schulter klopfte.
    »Nimm es nicht so schwer«, sagte er. »Du hast doch nicht
wirklich
geglaubt, daß ein Enkel Richard, 39, vom Himmel herabkommt, um uns nach Florida zu bringen, oder? Wir haben es versucht«, wiederholte er. »Und es hat nicht geklappt.
    Kehren wir jetzt zum Steinbruch zurück.«
    »So etwas habe ich natürlich nicht geglaubt«, stieß Gurder gereizt hervor. »Ich dachte nur, es gäbe irgendeine …
    Möglichkeit.«
    »Die Welt gehört den Menschen«, betonte Angalo. »Sie bauen alles. Sie kümmern sich um alles. Wir müssen uns endlich damit abfinden.« Masklin betrachtete das
Ding.
Er wußte, daß es zuhörte. Zwar handelte es sich nur um einen kleinen schwarzen Kasten, aber er wirkte immer wachsam, wenn er zuhörte.
    Es gab jedoch ein Problem: Das
Ding
sprach nur dann, wenn ihm der Sinn danach stand. Es half immer nur ein wenig, mehr nicht. Es erweckte den Eindruck, Masklin dauernd auf die Probe stellen zu wollen. Und wenn man das
Ding
um Hilfe bat… Man gestand damit ein, keine eigenen Ideen mehr zu haben. Andererseits …
    »Ding«
, sagte Masklin. »Ich weiß, daß du mich hören kannst – in diesem Gebäude wimmelt es bestimmt von Elektrizität.
    Wir sind im Flughafen, und unsere Suche nach Enkel Richard, 39, hatte bisher keinen Erfolg. Wir wissen nicht einmal, wo wir nach ihm Ausschau halten sollen. Bitte hilf uns.«
    Das
Ding
schwieg.
    »Wenn du uns
nicht
hilfst«, fuhr Masklin leise fort, »kehren wir zum Steinbruch zurück, und dann steht uns eine Konfrontation mit den Menschen bevor. Aber
dich
betrifft das nicht, weil du hierbleibst. Wir lassen dich hier, im Ernst. Und du wirst nie wieder von Nomen gefunden. Es bietet sich keine zweite Chance. Wir sterben aus, und dann gibt es keine Wichte mehr, und du bist schuld daran. Und du wirst eine
Ewigkeit
lang allein und nutzlos sein. Und du wirst denken: ›Vielleicht hätte ich Masklin helfen sollen, als er mich darum bat.‹ Und dann denkst du: ›Ich
würde
ihm helfen, wenn ich noch einmal Gelegenheit dazu bekäme.‹ Nun,
Ding
, stell dir folgendes vor: Das alles ist bereits geschehen, und dein Wunsch geht wie durch Magie in Erfüllung. Hilf uns.«
    »Es ist eine Maschine«, wandte Angalo ein. »Eine Maschine kann man nicht erpressen …« Ein kleines rotes Licht glühte an dem schwarzen Kasten.
    »Du weißt, was andere Maschinen denken«, sagte Masklin.
    »Aber weißt du auch, was Nomen durch den Kopf geht? Lies meine Gedanken, wenn du glaubst, daß ich es nicht ernst meine. Du möchtest, daß Wichte vernünftig sind und ihre Intelligenz benutzen. Nun, ich
bin
vernünftig und fest entschlossen, von meiner Intelligenz Gebrauch zu machen. Ich bin intelligent genug, um zu wissen, wann ich Hilfe benötige.
    Das ist
jetzt
der Fall. Und du kannst helfen. Daran besteht gar kein Zweifel. Wenn du uns nicht hilfst, lassen wir dich hier und vergessen, daß du jemals existiert hast.« Ein zweites Licht leuchtete widerstrebend auf.
    Masklin erhob sich und nickte den anderen zu. »Na schön«, sagte er. »Gehen wir.« Das
Ding
summte elektronisch – für die Maschine das Äquivalent eines Räusperns.
    »Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?«
fragte es. Angalo sah Gurder an und lächelte.
    Masklin setzte sich wieder.
    »Finde Enkel Richard Arnold, 39«, erwiderte er.
    »Das
wird eine Weile dauern«
, sagte das
Ding.
    »Oh.«
    Andere Lichter glühten und blinkten am schwarzen Kasten.
    Nach einigen Sekunden:
»Ich habe einen Richard Arnold, Alter neununddreißig, lokalisiert. Er hat gerade die Abflughalle der Ersten Klasse betreten und wartet dort auf den Flug 205 nach Miami, Florida.«
    »Es hat aber nicht
sehr
lange gedauert«, meinte Masklin.
    »Dreihundert Mikrosekunden«
, entgegnete das
Ding. »Das ist lange.«
    »Ich fürchte, ich habe nichts davon verstanden«, fügte Masklin hinzu.
    »Welcher Teil meiner Auskunft blieb Ihnen unverständlich?«
    »Nun, fast alle. Die Worte nach ›er hat gerade‹«
    »Jemand mit dem richtigen Namen ist hier und wartet in einem speziellen Zimmer auf einen großen silbernen Vogel, der am Himmel fliegt und ihn zu einem Ort namens Florida bringen soll«
, erklärte das Ding.
    »Ein großer silberner Vogel?« fragte Angalo verwirrt.
    »Damit ist ein Flugzeug gemeint«, sagte Masklin.
    »Das
Ding ist
sarkastisch.«
    »Ach? Und woher

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