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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wäre viel zu weit entfernt.«
    Masklin klopfte auf den schwarzen Kasten. »Weißt du denn, wo das Flugzeug ist, das nach Florida fliegen soll?«
    »Ja.«
    »Führ uns dorthin. Und wir wollen unterwegs nicht zu vielen Menschen begegnen, wenn es sich vermeiden läßt.«
    Es nieselte, und das Tageslicht trübte sich, als der Abend begann. Überall am Flugplatz glänzten Lichter. Niemand hörte das leise Klirren, als sich ein kleines Belüftungsgitter aus seiner Einfassung in der Außenwand löste.
    Drei winzige Schemen kletterten durch die Öffnung, sprangen auf den Beton und eilten fort.
    In Richtung der Flugzeuge.
    Angalo sah auf. Und noch etwas mehr. Und es genügte noch immer nicht. Schließlich berührte sein Hinterkopf fast den Rücken.
    Er war den Tränen nahe. »Donnerwetter«, flüsterte er immer wieder.
    »Es ist zu groß«, murmelte Gurder und versuchte, den Blick davon abzuwenden. Wie die meisten Nomen aus dem Kaufhaus verabscheute er es, nach oben zu starren und keine Decke zu sehen. Angalo erging es ähnlich: Er haßte das Draußen; aber noch mehr haßte er es, nicht schnell zu fahren.
    »Ich habe sie am Himmel beobachtet«, sagte Masklin. »Sie fliegen wirklich, glaubt mir.«
    »Donnerwetter!« Das Gebilde ragte vor ihnen auf, so riesig, daß man zurückweichen mußte, um die wahre Größe zu erkennen. Regen glitzerte darauf. Das Licht der Flugplatzlampen spiegelte sich grün und weiß an den Flanken wider. Es war kein Ding, sondern ein Stück geformter Himmel.
    »Natürlich wirken sie viel kleiner, wenn sie weit oben sind«, sagte Masklin.
    Er sah an dem Flugzeug empor. In seinem ganzen Leben hatte er sich nie kleiner gefühlt.
    »Ich
möchte
eins«, stöhnte Angalo und ballte die Fäuste.
    »Seht es euch nur
an.
Es scheint selbst dann schnell zu sein, wenn es reglos steht.«
    »Wie gelangen wir hinein?« fragte Gurder.
    »Stellt euch nur die Gesichter der Nomen im Steinbruch vor, wenn wir
hiermit
zurückkehren.« Angalo seufzte verträumt.
    »Oh, ich stelle sie mir vor«, erwiderte Gurder. »Ganz deutlich sehe ich das Entsetzen darin. Nun, wie steigen wir ein?«
    »Wir könnten …«, begann Angalo. Er zögerte. »Warum mußt du so etwas sagen?« schnappte er.
    »Die Löcher über den Rädern.« Masklin streckte die Hand aus. »Wenn wir da hineinklettern …«
    »Nein«, sagte das unter seinen Arm geklemmte Ding.
»Sie wären nicht in der Lage, dort zu atmen. Sie müssen ganz im Innern sein. Wo Flugzeuge fliegen, ist die Luft sehr dünn

    »Das will ich auch hoffen«, ließ sich Gurder trotzig vernehmen. »Deshalb nennt man sie Luft.«
    »Sie wären nicht in der Lage, dort zu atmen«
, beharrte das Ding.
    »Ich schon«, behauptete Gurder. »Bisher konnte ich überall atmen. Ist mir überhaupt nicht schwergefallen.«
    »Dicht am Boden gibt es mehr Luft«, meinte Angalo. »Das habe ich in einem Buch gelesen. Ja, unten mangelt's nie an Luft, aber weiter oben wird sie knapp.«
    »Warum?« fragte Gurder.
    »Keine Ahnung. Vielleicht ist die Luft nicht schwindelfrei.«
    Masklin watete durch die Pfützen auf dem Beton, um die andere Seite des Flugzeugs zu betrachten. Einige Dutzend Meter entfernt benutzten Menschen mehrere Maschinen, um Kisten in den an einer Stelle geöffneten Leib des Flugzeugs zu schieben. Masklin wanderte umher, an den großen Rädern vorbei, und er beobachtete den langen, hohen Schlauch, der sich vom Flughafengebäude bis zum ›silbernen Vogel‹ erstreckte.
    Er zeigte in die entsprechende Richtung.
    »Ich glaube, damit werden die Menschen an Bord gebracht.«
    »Was, durch ein Rohr?« fragte Angalo verdutzt. »Wie Wasser?«
    »Immer noch besser, als hier draußen im Regen zu stehen«, brummte Gurder. »Ich habe keinen trockenen Faden mehr am Leib.«
    »Die Treppen und Kabel und so …«, sagte Masklin.
    »Es sollte eigentlich nicht sehr schwierig sein, dort hochzuklettern. Und bestimmt gibt es irgendwo einen Spalt, der uns genug Platz bietet, um ins Innere zu gelangen.« Er schniefte. »Das ist immer der Fall bei Dingen, die von Menschen gebaut worden sind.«
    »Also los!« drängte Angalo. »Donnerwetter!«
    »Aber du wirst nicht versuchen, das Flugzeug zu stehlen«, mahnte Masklin, als sie den dicklichen Gurder mit sich zogen.
    »Es fliegt ohnehin zu dem Ort, den wir erreichen wollen …«
    »Den
ihr
erreichen wollt«, schränkte Gurder ein. »Ich möchte
nach Hause

    »… und ebensowenig wirst du versuchen, das Flugzeug zu steuern. Wir sind nur zu dritt, und ein Flugzeug ist

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