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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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um Istran Ohanescu wollen so rasch wie möglich eine Zusammenkunft einberufen, um einen neuen Voivoden zu bestimmen. Da ich diesen Titel im Augenblick noch führe, werde ich natürlich nach Teremi reisen müssen, ebenso wie Sten und Viçinia. Eigentlich ist es nur eine Formalität; jeder weiß, dass Viçinia den Titel verdient. Ich werde froh sein, wenn ich diese Bürde los bin, aber es bedeutet auch, dass wir uns verabschieden müssen.«
    Unwillkürlich hatte sie Tamárs Hand fester ergriffen, und er erwiderte schweigend ihren Händedruck. Eine Weile lang sahen sie sich nur an, dann sagte der Masride: »Wie bald ist so rasch wie möglich?«
    »Mein Bruder will morgen aufbrechen, bevor das Wetter noch schlechter wird.«
    »Vielleicht sollte ich doch darauf hoffen, dass noch mehr Schnee fällt«, murmelte Tamár leise.
    Flores wandte den Blick zu Boden, um zu verbergen, dass ihr plötzlich Tränen in die Augen traten.
    »Wenn ich Viçinia offiziell die Voivodenwürde übergeben habe, werde ich nicht hierher zurückkehren. Ich bleibe in Teremi.«
    Verwunderung zeigte sich auf Tamárs Zügen, doch Flores fuhr fort, bevor er etwas sagen konnte: »Ich gehe ganz aus Wlachkis fort.«
    »Was? Du willst deine Heimat verlassen? Warum?«
    »Ich werde mir das Dyrische Imperium anschauen. Der Gesandte hat mich eingeladen. Wenn die Pässe wieder frei sind, reisen wir ab.«
    »Also doch. Sargan in seinem goldbestickten Lätzchen.«
    »Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?«
    Fragend musterte die Wlachakin ihren Geliebten, der schließlich widerstrebend den Kopf schüttelte.
    »Was ist dann der Grund dafür?«
    »Du. Du bist der Grund. Ich will Marczeg Békésar nicht treffen müssen, wenn ich Tamár verliere«, sagte sie so leise, dass er sich nach vorn beugen musste, um ihre Worte zu verstehen.
    »Aber du verlierst mich nicht. Warum solltest du? Ich will mit dir zusammen sein, ist dir das nicht klar?«
    »Doch. Aber ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht, und es gibt keinen Ort in Wlachkis, wo das möglich wäre. Wenn ich mit dir nach Turduj ginge, wäre ich immer eine fremde Söldnerin an der Seite des Herrschers, die deine Leute verachten würden. Wenn deine Untergebenen dir diese Wahl überhaupt vergeben würden; denk an Odön. Und hier in Dabrân ist es dasselbe für dich. Der Krieg hat unsere Völker für kurze Zeit verbunden, aber schon jetzt brechen die alten Feindschaften wieder auf. Noch können Masriden und Wlachaken nicht in Frieden zusammenleben, noch ist Trennung der einzige Weg, und das gilt daher auch für dich und mich.«
    Tamár schluckte.
    »Und wenn ich das nicht glauben will?«
    »Du weißt, dass ich recht habe.«
    In seinem Gesicht arbeiteten die Muskeln, sein Blick wanderte über Flores’ Gesicht. Sie konnte sehen, dass er nachdachte, dass er nach Argumenten suchte. Doch er fand sie ebenso wenig wie die Wlachakin.
    »Was bleibt mir dazu noch zu sagen?«, wisperte der Masride. »Wenn du es dir eines Tages anders überlegst, wirst du immer in Turduj willkommen sein.«
    Flores beugte sich über ihn und küsste seine Lippen. Sein vertrauter Duft, sein Geschmack und seine Nähe ließen ihr erneut die Tränen in die Augen steigen.
    Als sie sich eben von ihm lösen wollte, umfasste er ihren Hals mit der linken Hand und hielt sie fest. Ihre Gesichter waren so nah beieinander, dass sie sich in seinen Augen gespiegelt sehen konnte.
    »Sichere Wege, Nemes Flores.«

62
     
     
    D er Mann blickte gehetzt auf, als Sargan eintrat. Die weiten, goldenen Gewänder des Dyriers strichen raschelnd über den Boden. Mit einem gezwungenen Lächeln wies Marczeg Laszlár auf den Stuhl, der dem seinen gegenüber am Tisch stand. Bedächtig ließ Sargan sich darauf nieder. Der Marczeg sah erschöpft aus; dunkle Ringe zeichneten die Haut unter seinen Augen. Doch seine Kleidung war so makellos wie stets, und sein langes, blondes Haar war perfekt gekämmt.
    »Willkommen, ehrenwerter Legat. Ich hoffe, der Ort sagt Euch zu. Es ist nicht einfach, eine unseren Wünschen entsprechende Unterkunft zu finden.«
    Betont langsam glättete Sargan die Falten seines Gewandes und sah erst dann auf. Ein huldvolles Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich schätze Eure Anstrengungen, Marczeg. Aber ich hoffe doch, dass Ihr meine Gründe für die konspirative Art dieses Treffens versteht?«
    »Sicherlich, ehrenwerter Legat. Der Feind hat seine Augen und Ohren überall.«
    »Genau. Und deshalb ist es besser, einen so abgelegenen Ort für unser

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