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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Verhalten. Sie und Ihre Begleiter sind unsere Gäste, solange Sie wollen. Sie können bleiben - oder gehen.« »Aber wir haben keine Hilfe von Ihnen zu erwarten«, vermutete Charity. »Das kommt darauf an, was Sie unter dem Wort Hilfe verstehen«, antwortete Krämer. »Ausrüstung, Waffen, Verpflegung haben wir genügend, aber mehr können wir Ihnen nicht anbieten.« »Das heißt, Sie wollen weitere fünfzig Jahre hier sitzen und abwarten, was geschieht?« »Wenn es sein muß, auch fünfhundert«, antwortete Krämer ungerührt. »Obwohl ich es dann nicht mehr sein werde, der hier sitzt.« »Das stimmt«, erwiderte Charity bissig. »Wahrscheinlich wird es eine zwei Meter große Spinne sein. Oder ein intelligenter Riesenskorpion.« Sie machte eine ärgerliche Handbewegung, als Krämer auffahren wollte. »Ich verstehe Sie ja. Aber sehen Sie, ich war dort draußen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was sie mit diesem Planeten machen. Und ich gebe Ihnen mein Wort darauf, daß sie sich nicht damit zufriedengeben, ihn erobert zu haben. Sie verändern ihn. Sie haben bereits damit begonnen.« »Ich weiß«, sagte Krämer leise. »Glauben Sie, ich wäre blind? Aber was soll ich tun? Ich habe ein Dutzend Hubschrauber und Panzer, und noch zwei oder drei andere Überraschungen, mit denen Ihr Freund Stone wahrscheinlich nicht rechnet. Aber das ist zu wenig, um einen ganzen Planeten zu befreien, meinen Sie nicht auch?« »Es wäre auch zu wenig, wenn Sie hundertmal so viele Waffen hätten«, erwiderte Charity. »Sie haben uns schon einmal besiegt, und damals haben uns alle Armeen der Welt nichts genutzt.« »Ich weiß«, sagte Krämer. »Ich war dabei.« Charity sah ihn eine Sekunde lang überrascht an, dann fiel ihr wieder ein, was Hartmann erzählt hatte. Aber bevor sie eine entsprechende Frage stellen konnte, meldete sich das altmodische Telefon auf Krämers Schreibtisch. Der General nahm ab, lauschte einen Moment schweigend und hängte dann wortlos wieder ein. »Ihr Freund ist wach geworden«, sagte er. »Ich glaube, er wünscht Sie zu sehen.« Charity stand auf. »So wie ich Skudder kenne, ist er gerade dabei, Ihre halbe Basis kaputtzuschlagen«, vermutete sie. In Krämers Augen erschien ein flüchtiges Lächeln. »Sagen wir, er versucht es«, sagte er. »Aber vielleicht ist es wirklich besser, wenn Sie hingehen und mit ihm reden.« Er machte eine Bewegung auf seinen Schreibtisch. »Ich habe hier noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, wie Sie sich vielleicht denken können. Aber danach stehe ich Ihnen voll und ganz zur Verfügung. Bis dahin wird sich Leutnant Hartmann um Sie kümmern. Charity verließ in Hartmanns Begleitung die kleine Baracke. Krämers Hauptquartier war eines der kleinsten Gebäude der unterirdischen Stadt. Bei den meisten anderen handelte es sich um große, fensterlose Hallen, zwischen denen sich niedrige, aus Beton gegossene Kuppeln verbargen, einige von ihnen so klein, daß sie eigentlich nur der Einstieg zu anderen, tiefer gelegenen Ebenen der Bunkerfestung sein konnten. Skudder und Net waren in einem dreistöckigen Gebäude nur wenige hundert Schritte entfernt untergebracht. Charity hörte die Stimme des Hopis schon, als sie in den Gang traten, an dessen Ende sich sein Zimmer befand. Das Gebäude diente offensichtlich als Krankenhaus, das im Moment aber so gut wie keine Patienten zu haben schien; fast alle Türen standen offen und gewährten Charity Einblick in kleine, aber freundlich eingerichtete Zimmer mit zwei, manchmal drei Betten. Vor der Tür, durch die Skudders wütende Stimme drang, standen zwei Soldaten Wache. Als sie Hartmann erkannten, traten sie respektvoll einen Schritt zur Seite, und der Leutnant öffnete die Tür. Skudder war ans Bett gefesselt. Er starrte sie ärgerlich an, und dann schlug der Ausdruck in seinem Blick in puren Zorn um, als er Hartmann erkannte, der vorsichtig hinter Charity das Krankenzimmer betrat. »Hartmann!« schnappte er. »Was soll das? Ist das Ihre Art, Verbündete zu behandeln?« »Nein.« Hartmann drehte sich ärgerlich zu den beiden Soldaten draußen im Gang um und winkte sie herein. »Wer hat Befehl gegeben, diesen Mann zu fesseln?« fragte er zornig. »Niemand, Herr Leutnant«, antwortete einer der beiden stockend. »Wir dachten nur ... nun, er ... er sah gefährlich aus, und wir...« »Sie sollen nicht denken«, sagte Hartmann bissig. »Tun Sie einfach, was man Ihnen befielt. Und jetzt binden Sie ihn los!« Der Soldat beeilte sich,

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