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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hatte. »Sie können alles andere, als sich bloß zu verteidigen, Krämer! Und Ihre verdammten Computer haben einen Gegenschlag ausgelöst!« »Immer mit der Ruhe«, sagte Krämer. »Wir haben die...« »Wovon redet ihr?« mischte sich Skudder ein. Seine Stimme klang alarmiert. Charity drehte sich fast zornig zu ihm herum. Anklagend deutete sie mit der Hand auf Krämer. »Davon, daß uns diese Idioten um ein Haar alle in die Luft gesprengt hätten! Wenn sie es nicht noch tun!« »Ich sagte bereits«, unterbrach sie Krämer scharf, »daß wir das Programm gestoppt haben.« »Oh, wie beruhigend!« sagte Charity sarkastisch. »Lief der Countdown für die Raketen schon?« »Ich habe diese Anlage nicht entworfen!« verteidigte sich Krämer. »Nein!« antwortete Charity aufgebracht. »Aber Sie hätten es bestimmt mit Freuden getan, wenn Sie gekonnt hätten, nicht wahr?« Sie machte eine wütende Handbewegung. »Allmählich beginne ich mich zu fragen, wieso wir uns nicht schon hundertmal selbst in die Luft gesprengt haben, bevor Sie gekommen sind.« »Ich sagte bereits zweimal - wir haben das Programm gestoppt«, sagte Krämer zornig. »Es ist absolut nichts passiert.« »Dann verstehe ich nicht, worüber Sie sich aufregen.« »Die Raketen wurden nicht gestartet«, sagte Krämer. »Aber die ganze Basis befindet sich in Alarmbereitschaft. Ich bin nicht sicher, ob Sie begreifen, was das bedeutet. Wir haben über zehntausend Soldaten hier, Eliteeinheiten, die sich im Tiefschlaf befinden. Und die sind gerade dabei aufzuwachen.« »Und wo ist das Problem?« erkundigte sich Skudder. Krämer maß ihn mit einem Blick, als zweifele er an seinem Verstand, aber Hartmann kam ihm mit der Antwort zuvor. »Wir haben weder den Platz noch die nötigen Vorräte, um eine so große Zahl von Männern länger als einige Tage zu beherbergen«, sagte er ruhig. »Dann schalten Sie Ihre Computer ab und lassen Sie sie weiterschlafen«, schlug Skudder vor. Hartmann schüttelte beinahe traurig den Kopf. »Das geht nicht«, sagte er. Er zögerte einen Moment, wobei er Krämer einen Blick zuwarf, als müsse er sich seine Erlaubnis einholen, weiterzureden. »Sehen Sie, Captain Laird, diese Soldaten befinden sich nicht in Schlafanks, wie Sie oder ich oder die Männer, die Dienst in den Horchstationen draußen tun. Sie wissen, wie kompliziert und aufwendig die Winterschlaftechnik ist. Es wäre völlig unmöglich gewesen, ausreichend Geräte für eine so große Anzahl von Menschen bereitzustellen. Wir benutzen eine andere Technik. Bitte ersparen Sie mir, Ihnen zu erklären, wie sie funktioniert - genau weiß ich es selbst nicht. Aber sie ist riskant. Nicht alle von ihnen werden wieder aufwachen. Und wir haben nicht die Möglichkeit, sie erneut in Tiefschlaf zu versetzen.« »Das heißt, wenn diese Männer einmal wach sind, bleiben sie es auch«, sagte Charity. »Im Klartext: Sie haben sie am Hals.« »Wenn das alles wäre...« sagte Hartmann leise. »Was soll das heißen?« fragte Net. Krämer atmete hörbar aus. »Zeigen Sie es ihnen Hartmann«, sagte er.

Kapitel 16
    Als die Panik allmählich verebbte, war es zu spät. Er war erwacht, den Bruchteil einer Sekunde, ehe eine unsichtbare Kralle aus Stahl nach seinen Gedanken und seiner Seele gegriffen und beides aus seinem zerstörten Körper herausgerissen hatte, und vielleicht hätte die Zeit noch ausgereicht, einen Befehl zu schreien, sie daran zu hindern, diese fürchterliche Maschine einzuschalten, und ihm damit ein neues Leben zu schenken und gleichzeitig sein Todesurteil auszusprechen. Aber er war vor Angst wie gelähmt gewesen, und als er begriff, daß Luzifer ihn belogen hatte und die Zeit, die ihm noch blieb, nicht mehr nach Wochen, nicht einmal mehr nach Stunden, sondern nur noch nach Augenblicken gezählt wurde, da waren die letzten kostbaren Augenblicke auch bereits verstrichen, und das letzte, zu dem er fähig gewesen war, war ein gellender Entsetzensschrei. Was danach kam, war nichts als ein böser Traum. Stone wußte, daß er nichts von alledem, woran er sich zu erinnern glaubte, wirklich erlebt hatte. Und doch würde er diese entsetzlichen Bilder nie wieder vergessen. Etwas hatte seinen Geist aus seinem Körper herausgerissen und in die Unendlichkeit geschleudert, in der es kein Hier und Jetzt, keine Zeit, in der es überhaupt nichts gab. Für Ewigkeiten war er in einem Universum voller Schwärze und Einsamkeit gefangen, bis er gespürt hatte, daß etwas Kaltes

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