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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Rücken lief. »Sie haben sie genetisch verändert?« Hartmann tat so, als müsse er einen Moment über dieses Wort nachdenken. »Fragen Sie mich bitte nicht nach Einzelheiten - aber es läuft darauf hinaus, daß die Biester gar nicht mehr anders können, als alles anzugreifen, was mehr als vier Beine hat und nicht von diesem Planeten stammt.« »Das ist unglaublich«, murmelte Charity. »Keineswegs. Ich bin nur ein einfacher Soldat, der außer Schießen nicht besonders viel gelernt hat, aber die Jungs in den Labors behaupten, daß es nicht einmal besonders schwer war. In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr Mutationen aufgetreten. Es muß irgend etwas damit zu tun haben, was sie mit der Erde machen. Einige Spezies haben sich angepaßt, einige sind ganz verschwunden, und die Ratten sind ein bißchen größer geworden. Und ein bißchen schlauer.« »Hören Sie auf, den Trottel zu spielen!« sagte Charity ärgerlich. »Diese Biester sind intelligent, Hartmann. Und Sie wissen das verdammt gut.« Hartmann nickte. »Ein Grund mehr, sie auf unsere Freunde aus dem Weltraum abzurichten, finden Sie nicht?« Sie hatten Krämers Gebäude erreicht, und Hartmann zog eine kleine Ausweiskarte aus Plastik aus der Tasche und schob sie in einen Schlitz neben der Tür, hinter der sie zwei bewaffnete Posten erwarteten. Der Generalmajor erwartete sie in dem kleinen Büro, in dem Charity auch das erste Mal auf ihn getroffen war. Net und Skudder waren bei ihm, und obwohl Krämer und der Hopi ihr Gespräch sofort unterbrachen, als Charity eintrat, hatte sie das sichere Gefühl, in eine Diskussion hineinzuplatzen, die kurz davor stand, in einen Streit auszuarten. Als er sie erkannte, drehte sich Krämer mit einem Ruck herum, musterte sie kurz und fast feindselig und deutete dann mit einer abgehackten Kopfbewegung auf Skudder. »Captain Laird!« begann er im Befehlston. »Vielleicht würden Sie Ihrem Freund erklären, daß im Moment niemand die Station verlassen kann.« »Gern«, antwortete Charity nach einem raschen, beruhigenden Blick in Skudders zorngerötetes Gesicht. »Wenn Sie es zuvor mir erklären.« Krämers Miene verdüsterte sich noch mehr. »Ich glaube nicht, daß jetzt der richtige Moment für Scherze ist, Captain Laird«, antwortete er eisig. »Wir haben verdammt große Probleme, und Sie sind nicht ganz unschuldig daran. Das mindeste, was ich von Ihnen erwarten kann, ist ein wenig Kooperation.« »Selbstverständlich«, antwortete Charity betont gelassen. »Aber Kooperation beruht immer auf Gegenseitigkeit. Wieso ist alles unsere Schuld? Wir haben nicht darum gebeten, von Ihren Männern entführt zu werden!« »Das ganze verdammte Land dort draußen befindet sich in Aufruhr!« entgegnete Krämer in scharfem Ton.  Ihretwegen.« »Und Ihre ganze schöne Station dazu«, sagte Charity. Krämer erbleichte sichtlich. Einen Herzschlag lang starrte er sie durchdringend an, dann fuhr er herum und wandte sich wütend an Hartmann. »Sie verdammter...« »Er hat kein Wort gesagt«, unterbrach ihn Charity ruhig. Krämer blickte sie lauernd an. »Woher wissen Sie dann, was hier geschieht?« »Man müßte schon ziemlich dumm sein, um nicht zu merken, daß hier irgend etwas nicht in Ordnung ist, antwortete Charity freundlich. »Was ist passiert?« Krämer biß sich unentschlossen auf die Unterlippe. Dann sagte er: »Sie haben recht. Wir haben tatsächlich Schwierigkeiten. Es hat mit den Bomben zu tun, die sie geworfen haben.« Charity sah ihn fragend an, worauf Krämer sich nervös mit der Hand über sein Gesicht fuhr. »Sie sind ein bißchen zu nahe an der Station explodiert.« »Und?« fragte Charity verwirrt. »Das hier ist eine militärische Einrichtung, Captain Laird, haben Sie das noch immer nicht begriffen?« fragte Krämer schneidend. »Unter normalen Umständen haben wir hier nur eine Mindestbesatzung, gerade genug, diesen Riesenkomplex vor dem Verfall zu bewahren. Neunundneunzig Prozent der Arbeit wird von Computern verrichtet. Und die reagieren auf eine ganz bestimmte Weise auf einen Angriff mit Nuklearwaffen.« Charity starrte ihn an. Sie verstand, was Krämer mit diesen Worten sagen wollte - aber es dauerte volle zehn Sekunden, bis sie wirklich begriff, was sie bedeuteten. Ein eisiger, ungläubiger Schrecken machte sich in ihr breit. »Das hier ist nicht nur eine Überlebensstation, nicht wahr?« fragte sie mit leiser, fast tonloser Stimme. Krämer antwortete nicht, aber Charity wußte, daß sie recht

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