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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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»Ich … ich habe gedacht, es sei nur eine Halluzination gewesen.«
    »Vielleicht war es das«, bot Ed an. »Nur dass ihr sie beide gehabt habt!«
    Blatt boxte ihm kräftig auf den Arm; Ed zuckte zusammen. Definitiv Bruder und Schwester, dachte Arthur.
    »Natürlich erklärt das nicht, warum der Krake die Ker le mit den Melonen nicht sehen konnte«, fuhr Ed schnell fort und rieb sich den Arm. »Es sei denn, wir drei stan den vielleicht alle unter dem Einfluss von Gas oder irgendwelcher seltsamer Pollen!«
    »Wenn es keine Halluzination war, dann muss in meinem Hemd ein kleines Notizbuch sein«, sagte Arthur. »Hängt im Wandschrank.«
    Blatt öffnete sofort die Schranktür und zögerte dann.
    »Na los!«, forderte Arthur sie auf. »Ich habe das Hemd nur ein paar Stunden getragen, und ich bin kaum darin gerannt.«
    »Ich habe mir keine Sorgen wegen des Geruchs gemacht«, entgegnete Blatt. Sie langte hinein und fühlte nach der Tasche. »Es ist nur … wenn da ein Notizbuch ist, dann habe ich etwas gesehen, und diese Hundegesichter waren so furchteinflößend, selbst am helllichten Tage, und wo Ed bei mir war …«
    Sie schwieg plötzlich und zog die Hand aus dem Schrank. Darin hielt sie das Notizbuch. Arthur bemerkte, dass ihre Nägel schwarz lackiert waren mit roten Streifen darauf. Wie sie sein Vater vor Jahren bei den Ratten gehabt hatte.
    »Es fühlt sich seltsam an«, flüsterte Blatt, als sie Arthur das Buch überreichte. »Irgendwie elektrisch! Kribbelnd!«
    »Was steht auf dem Umschlag?«, wollte Ed wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete Blatt. Auf dem Einband waren Symbole, aber die Bedeutung kannte sie nicht. Außerdem schien sie sich nicht darauf konzentrieren zu können. Gleichzeitig verspürte sie einen heftigen Drang, Arthur das Notizbuch zu geben: »Hier, es ist deins.«
    »Eigentlich ist es vom Himmel gefallen«, erklärte Arthur, als er es entgegennahm. »Oder irgendwie aus einem Wirbelwind, der aus Buchstabenzeilen bestand … gedruckten … die in der Luft herumgeflogen sind!«
    Er besah sich das Notizbuch. Es besaß einen festen Einband und war in grünes Tuch gebunden, das ihn an alte Werke in Büchereien erinnerte. Auf dem Umschlag waren Buchstaben aufgeprägt, goldene Lettern, die allmählich scharf wurden und sich selbst neu anordneten. Arthur blinzelte ein paar Mal, als die Buchstaben übereinanderkletterten und andere aus dem Weg schoben, um sich Platz zu verschaffen, bis die Worte richtig buchstabiert waren.
    »Da steht: ›Ein vollständiger Atlas des Hauses und seiner unmittelbaren Umgebung‹«, las Arthur laut vor. »Die Buchstaben haben sich alle hin- und her bewegt!«
    »Hightech«, meinte Ed, aber er hörte sich nicht besonders überzeugt oder überzeugend an.
    »Magie«, sagte Blatt, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. »Mach es auf!«
    Arthur versuchte das Buch aufzuschlagen, aber der Einband wollte nicht nachgeben. Es war nicht, als ob die Seiten zusammenklebten, denn er konnte sehen, wie sie sich im Inneren des Buches ein wenig bewegten, aber er konnte es einfach nicht aufschlagen. Selbst dann nicht, als er so kräftig daran zog, dass er den Einband jedes gewöhnlichen Buches abgerissen hätte.
    Die plötzliche Anstrengung brachte ihn zum Husten, wonach er Mühe hatte, wieder Luft zu bekommen. Er spürte am plötzlichen Zusammenziehen seiner Lunge, wie sich ein weiterer Asthmaanfall näherte. Der Monitor, der den Sauerstoffgehalt im Blut kontrollierte, begann zu piepen, und gleich darauf hörte man die eiligen Schritte einer Schwester auf dem Gang vor dem Zimmer.
    »Ah, hm, ich schätze, unser Treffen ist beendet«, stellte Blatt fest.
    »Habt ihr gesehen, ob die Männer mit den Hundegesichtern irgendetwas gefunden haben?«, keuchte Arthur rasch. »Ein Stück Metall?«
    »Wie soll das ausgesehen haben?«
    »Der Zeiger einer Uhr«, hustete Arthur. »Silber, mit goldenen Einlegearbeiten.«
    Ed und Blatt schüttelten beide den Kopf.
    »Das reicht jetzt, die Besuchszeit ist vorbei«, sagte die Schwester, als sie eilig ans Bett kam. »Wir wollen doch nicht, dass sich Master Penhaligon zu sehr aufregt!«
    Arthur schnitt eine Grimasse, als sie ihn so nannte; die Geschwister imitierten seine Reaktion, und Blatt gab ein würgendes Geräusch von sich.
    »Okay, Arthur«, sagte die Schwester, die nicht auf den Kopf gefallen war. »Tut mir leid! Ich war den ganzen Morgen auf der Kinderabteilung. Und jetzt raus mit euch, ihr beiden!«
    »Wir haben so ein Ding nicht gesehen«,

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