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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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im Monat. Meinen Sie, dass Sie das einrichten könnten?«
    »Ich... ich weiß nicht«, sage ich benommen. »Aber ich... ich glaube schon.«
    »Super!«, sagt Zelda. »Vielleicht könnten wir auch etwas Werbung für Ihre Zeitschrift machen, um Ihren Chef bei Laune zu halten.« Sie kritzelt etwas auf ihr Klemmbrett und sieht auf. »Sie haben noch keinen Agenten, richtig? Das heißt, ich muss mit Ihnen persönlich über Geld reden.« Sie sieht auf ihre Notiz. »Was wir Ihnen pro Auftritt anbieten können, sind...«

23
    Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und mache ganz langsam die Wohnungstür auf. Mir kommt es vor, als wäre es eine halbe Ewigkeit her, seit ich zuletzt hier war. Ich habe das Gefühl, ein ganz anderer Mensch zu sein. Ich bin erwachsen geworden. Oder ich habe mich einfach nur verändert. Irgendetwas ist jedenfalls passiert.
    »Hü«, sage ich vorsichtig in die Stille hinein und lasse meine Tasche auf den Boden fallen. »Jemand zu -«
    »Bex!«, keucht Suze und taucht in der Wohnzimmertür auf. Sie hat schwarze Leggings an und einen halb fertigen, mit Jeans überzogenen Bilderrahmen in der Hand. »Oh, Gott! Wo warst du denn bloß? Was hast du gemacht? Ich habe dich bei Morning Coffee gesehen, ich habe ja meinen Augen nicht getraut! Ich habe versucht, da anzurufen und mit dir zu sprechen, aber die wollten mich partout nicht durchschalten, wenn ich kein Geldproblem habe. Dann habe ich gesagt, okay, ich möchte gern wissen, wie ich eine halbe Million am besten anlege, aber da haben die gesagt, dass das nun nicht gerade -« Sie bricht ihre Erzählung ab. »Bex, wo warst du? Was ist passiert?«
    Ich kann ihr nicht sofort antworten. Wie gebannt starre ich auf den Stapel Briefe auf dem Tisch. Alle für mich. Weiße, geschäftlich aussehende Briefe, braune Fensterumschläge, Umschläge, auf denen dick und fett »Letzte Mahnung« steht. Ich habe noch nie einen so Furcht erregenden Stapel Briefe gesehen.
    Obwohl... so Furcht erregend sind sie gar nicht mehr.
    »Ich war bei meinen Eltern«, sage ich und sehe zu Suze auf. »Und dann war ich im Fernsehen.«
    »Aber ich habe doch bei deinen Eltern angerufen! Die haben gesagt, sie wüssten nicht, wo du bist!«
    »Ich weiß«, sage ich und erröte ein wenig. »Das war... um mich vor so einem Typen zu beschützen, der mich ständig belästigt hat.« Ich sehe auf. Suze sieht mich völlig verständnislos an. Na ja, irgendwie verständlich. »Und überhaupt«, füge ich zu meiner Verteidigung hinzu, »ich habe dir doch eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen! Ich habe gesagt, dass du dir keine Sorgen machen sollst, dass es mir gut geht!«
    Aber sie hat sich wohl wirklich Sorgen gemacht. Auf einmal bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte nicht einfach so verschwinden sollen. Das war absolut gedankenlos und unverantwortlich und egoistisch.
    »Ach, Suze.« Einem Impuls folgend, gehe ich auf sie zu und nehme sie fest in den Arm. »Das tut mir Leid, wirklich. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    »Schon okay«, sagt Suze und erwidert meine Umarmung. »Das mit den Sorgen hat ja nicht so lange gedauert. Als ich dich dann im Fernsehen gesehen habe, wusste ich ja, dass alles in Ordnung war. Du warst übrigens umwerfend.«
    »Echt?« Ein winziges Lächeln zuckt in meinen Mundwinkeln. »Meinst du das im Ernst?«
    »Ja, natürlich!«, sagt Suze. »Viel besser als Luke Brandon. Dieser arrogante Kerl!«
    »Ja«, sage ich mit einer winzigen Verzögerung. »Ja, kann schon sein. Aber hinterher war er dann ziemlich nett zu mir.«
    »Ach, ja?« Das scheint Suze nicht weiter zu interessieren. »Wie auch immer, du warst Spitzenklasse. Kaffee?«
    »Gerne.« Sie verschwindet in die Küche.
    Ich nehme den Stapel Briefe und Rechnungen in die Hand und sehe ihn durch. Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte das bei mir helle Panik ausgelöst. Beziehungsweise, alle diese Briefe wären ungeöffnet und ungelesen im Papierkorb gelandet. Aber wissen Sie was? Heute machen die mir überhaupt keine Angst. Wirklich, ich frage mich, wie ich nur so albern sein konnte. Wie ich so feige sein konnte. Ab sofort werde ich mich meiner finanziellen Misere stellen. Ich werde mich mit meinem Scheckbuch und den letzten Kontoauszügen hinsetzen und das Chaos systematisch durcharbeiten.
    Ich betrachte die vielen Umschläge in meiner Hand und komme mir plötzlich wahnsinnig erwachsen und verantwortungsvoll vor. Weitsichtig und vernünftig. Ich werde Ordnung in mein Leben bringen und meine

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