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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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Ganze.«
    Der Fuß gab seinen Nacken frei. Seine Geldbörse landete neben seinem Kopf. Er nahm sie und rappelte sich auf, da traf ihn ein Tritt mit voller Wucht. Er flog auf die Seite und hielt sich den Bauch. »Abschiedsgeschenk«, knurrte einer der beiden. Die Schritte der beiden entfernten sich.
    »Wichser!«, zischte Hummel.
    Das war ein Fehler.
    Ein Messer blitzte im Mondlicht. »Hast du Wichser ­gesagt?!«
    Hummel schluckte. »Ich, ich …« Er kniete noch und schleuderte dem Messermann eine Handvoll Kiesel ins Gesicht, sprang auf. Die Angst beflügelte ihn. Er zog sich an einer Dachrinne auf ein Garagendach, kletterte die Brandmauer an der Abwasserleitung hoch, um dann auf dem Dach einer Remise in den Nachbarhof hinunterzurutschen. Er stürzte in die Mülltonnen, lief auf das gelbe Viereck der Hofausfahrt zu, raus auf die Aventinstraße. Da kamen die beiden schon angerannt. Hummel hastete die Straße runter, bog in die Kohlstraße ein und duckte sich ins Gebüsch der Parkanlage des Europäischen Patentamts. Es stank nach Urin und Hundekot und er selbst scharf nach Schweiß. Langsam beruhigte sich sein Atem. Er spähte durch die Zweige, sah die beiden, wie sie über die Wiese stiefelten, wohl wissend, dass er hier irgendwo stecken musste. Er lauschte angestrengt. Die Stahlseile der Fahnenmasten aller Herren Länder schlugen metallisch an die Stangen. Dünner Verkehr auf der Erhardtstraße. Plötzlich bog ein Polizeiwagen in die Kohlstraße ein. Die beiden Männer verschwanden in Richtung Museums­insel.
    DIE NUMMER EINS
    Als Hummel aufwachte, fühlte er sich wie zerschlagen. Er schaffte es trotzdem halbwegs pünktlich zur Team­sitzung und berichtete den anderen von seinem Nachtklubbesuch. Und in dezent untertriebener Form auch von der nächtlichen Verfolgungsjagd.
    »Sollen wir uns den Laden mal näher anschauen?«, fragte Mader.
    Hummel schüttelte den Kopf. »Das bringt nix. Aber den Grasser sollten wir im Auge behalten, der ist nicht koscher.«
    Mader nickte. »Sehen Sie mal unsere Schön­heiten­galerie durch, ob die beiden Burschen dabei sind. Und Sie, Doris und Zankl, haben Sie was?«
    »Nicht viel«, meinte Dosi, »aber bei meinem letzten Termin hab ich« – sie grinste Zankl triumphierend an – »einen interessanten Namen erfahren.« Sie machte eine Pause und sagte dann mit tiefer Stimme: »Dr. No. Er heißt bürgerlich Dr. Schwarz. ›Dr. No‹ steht für Dr. Nose. Er ist in München die Nummer eins für Nasenoperationen. Mit einer Praxis am Isartor und einer Klinik bei Prien am Chiemsee. Ich hab’s mir im Internet angeschaut. Das am Chiemsee ist so ein Luxusteil, wo die Ladys sich noch ein bisschen erholen können, bevor sie ihre runderneuerten Bodys in München ausführen.«
    »Ob unsere Dame bei ihm Kundin war?«, fragte Mader.
    »Das wird er uns kaum erzählen. Schon gar nicht, wenn da was illegal ist. Aber auch wenn er nichts damit zu tun hat: Der weiß doch sicher, was wie bei den Nasen dieser Stadt läuft.«
    »Wann sprechen Sie mit ihm?«
    »Morgen. Er ist gerade auf einem Kongress in Rom.«
    »Gut, dann klappern Sie so lange die restlichen Adressen ab. Aber bitte dezent. Ich weiß genau, wer auf der Matte steht, wenn wir irgendwo die falschen Fragen ­stellen.«
    Die anderen wusste es auch – ihr Chef Dr. Günther.
    GEHALTSERHÖHUNG
    Mittagszeit. Eine Hinterhofwerkstatt in Untergiesing. Der schwarze BMW stand auf der Hebebühne, und Ludwig drehte am Kotflügel eine Karosserieschraube rein. Helmut stand an der Werkbank und klackerte auf einem Laptop. »Du, Loki …?«
    »Nenn mich nicht …!«
    »Loki, der Hanke ist so was von blöd. Hat seinen Vornamen als Kennwort.«
    »Und, was ist auf dem Rechner?«
    Helmut pfiff durch die Zähne. »Loki, Geld ist auf dem Rechner. Informationen, die wir zu Geld machen ­können.«
    »Das tun wir doch sowieso. Schließlich arbeiten wir für die Typen.«
    »Kurier fahren ist das eine, Wissen ist was anderes. Eine kleine Gehaltserhöhung wäre schon mal angebracht. Dann kaufen wir uns mal ’ne normale Mühle.«
    »Einen Audi R8!«
    »Träum weiter, Loki.«
    »Nenn mich nicht immer …!«
    VOLL IM SAFT
    Als Dosi, Zankl und Hummel in die Rathauskantine gingen – ihr Treffpunkt, wenn ihnen der Sinn nach etwas besserer Küche stand –, waren sie ziemlich erschöpft von ihren Terminen.
    »Wahnsinn, was für Typen!«, entfuhr es Hummel.
    Zankl nickte. »Ich hab drei abgeklappert. Der erste hatte so eine fette goldene Uhr« – er zeigte mit den Fingern den

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