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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Nacht in Agathas Armen schlief?
    Er lehnte sich in seinem Stuhl nach hinten und betrachtete Dalton mit nonchalantem Lächeln. Zeit für einen kleinen Covent-Garden-Handel. »Sie vermissen also die Arbeit im Außendienst, wie?«

Kapitel 31
    »Du wirst dir das nicht entgehen lassen. Das erlaube ich nicht.« James fixierte Agatha mit durchdringendem Blick. Die einschüchternde Wirkung litt etwas, da er leichenblass war und sein Kinn himmelwärts zeigte, weil Button ihm gerade ein großes Jabot umlegte.
    Agatha lächelte stolz. »Du siehst gut aus im Hofstaat. Ich denke besser an deine ausgeleierten Winterunterhosen, damit ich nicht allzu beeindruckt bin.«
    James grimassierte. »Biest.«
    »Bücherwurm«, spielte Agatha den uralten Wortwechsel mit.
    Aber Spaß beiseite, James sah fabelhaft aus. Der hellblaue Seidenfrack war üppig mit Gold geschmückt. Die Weste und die formelle Kniebundhose waren aus ein und derselben cremefarbenen Seide. Über Buttons Schulter hing eine cremefarbene Seidenschlinge, die darauf wartete, James verletzten Arm zu stützen.
    Agatha schüttelte vor Staunen den Kopf. »Button, ich glaube, ich muss Ihnen schon wieder das Gehalt erhöhen. Ich weiß nicht, wie Sie diese Kleider auftreiben und in kaum vier Tagen anpassen konnten.«
    »Aggie, genug jetzt, was die Kleider angeht. Ich bestehe darauf, dass du mitkommst.« James konnte sich wieder nach Belieben bewegen und zupfte mit der gesunden Hand die Spitzenmanschetten zurecht.
    Agatha schwieg einen Augenblick, ihre Stimmung war mit einmal gedrückt. Dann sagte sie: »Ich will dir keine Schande machen.«
    Seine Augen blitzten vor Zorn, er kam durch den Raum auf sie zu. »Dass du so etwas denken kannst, tut mir weh.«
    »Aber es soll dein großer Moment werden«, protestierte sie. »Du hast es dir verdient. Wenn ich mitkomme, werden alle nur von dem ›Kaminkehrer-Liebchen‹ reden.«
    »Wo hast du das denn her?« James war außer sich. »Du hättest das gar nicht hören dürfen!«
    »Ich habe die Dienstboten gebeten, sich umzuhören, wie man mich nennt. Ich wusste, dass es etwas gibt und ich dachte, ich bin lieber darauf vorbereitet. Deshalb glaube ich, dass ich besser nicht hingehe. Ich möchte nicht, dass der Prinzregent sich dadurch beleidigt fühlt.«
    James schnaubte. »Den schockiert so schnell nichts. Und wenn er irgendwas noch nicht selbst gemacht hat, dann hat er bestimmt jemand dafür bezahlt, dass er dabei Zusehen darf.«
    Button kicherte. »Da hat Ihr Bruder sicher Recht, Miss Agatha. Was ich für Geschichten gehört habe…«
    James hob die Hand. »Die für die Ohren einer Lady vielleicht nicht geeignet sind, Button.«
    Button nickte geschäftig. »Nein, Sir. Sehr richtig, Sir.« Dann drehte er sich nach Agatha um und bedeutete ihr wortlos:
Ich erzähle es Ihnen später.
    James fuhr fort: »Aber was noch viel wichtiger ist, der Prinzregent kennt Simon gut und mag ihn sehr. Ich bezweifle, dass er dir den ›Kaminkehrer‹ zum Vorwurf machen würde.«
    »Oh.« Agatha zwinkerte erstaunt. »Simon ist ein Freund Seiner Königlichen Hoheit?« Ihr Herz schwoll vor Stolz. »Wie schön!«
    »Also musst du hingehen. Ich befehle es dir.«
    Agatha stützte die Fäuste in die Hüften. »Du befiehlst es?«
    »Ich bestehe drauf.«
    »Ach, wirklich?«
    James grinste. »Ich bitte untertänigst?«
    »Schon besser. Also gut, ich komme mit, aber ich werde nicht halb so gut aussehen wie du, weil ich nämlich nichts Passendes anzuziehen habe.«
    »Oh, doch, das haben Sie, Miss Agatha«, flötete Button.
    Er griff in James’ Kleiderschrank und holte ein exquisites blaues Seidenkleid heraus, gerade einen Ton dunkler als James’ Frack. Es war über und über mit Goldstickerei beladen.
    James hatte seine Freude an Agathas Verblüffung und grinste sie an. »Also wirklich, Agatha, jetzt zieh dich endlich um. Warum brauchen Frauen nur immer so lang, sich herzurichten?«
    Agatha bekam endlich wieder Luft und stieß einen freudigen Schrei aus. Sie packte das herrliche Kleid, rannte den Gang hinunter und rief die ganze Zeit nach Nellie.
    Das Königliche Empfangszimmer machte seinem Namen alle Ehre. Agatha hatte ihr Leben lang keine derartige Vollendung, keine so reiche Schönheit gesehen. Man geleitete sie und James über einen langen Samtteppich nach vorn. Die Menge hatte sich bereits zur Audienz versammelt, und ihre Plätze lagen fast ganz vorn.
    Bei ihrem Erscheinen war tatsächlich Geflüster zu hören, aber Agatha hielt den Kopf hoch erhoben. Vielleicht war

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