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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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mit sich gebracht hatte, würde eben reichen müssen.
    Der klitzekleine Glimmerglanz, der mit dem Zauber einherging, vermochte in der Finsternis kaum etwas zu erhellen, aber er verfehlte keineswegs seine Wirkung auf Fionas Erscheinungsbild. Er verwandelte ihr lang herabfallendes, pechrabenschwarzes Haar in einen wie elektrisiert bläulich schimmernden zottigen Kurzhaarschnitt, der aussah, als wären seine Spitzen mit Haarlack behandelt und mit pinkfarbenen Strähnchen gestylt worden. Ihre fahle, milchigweiße Haut wirkte, als wäre sie an allen sichtbaren Stellen – und davon gab es bei Fionas neuem Outfit einige – üppig mit Sommersprossen bedeckt, die ihr einen goldenen Schimmer verliehen. Sie hatte nämlich das Gewand, in das sie sich sonst zu kleiden pflegte, gegen ein an strategisch bedeutsamen Stellen durchlöchertes, schwarzblaues Trägertop getauscht, unter dem sie einen karierten Rock trug, dessen Schottenmuster in seiner Heimat gänzlich unbekannt sein dürfte und dessen Länge – oder vielmehr Kürze – garantiert jeden Mann, dem sie begegnete, zweimal hinschauen lassen würde. Ihre Beine steckten in seidig schwarz schimmernden halterlosen Strümpfen, die am oberen Ende ziemlich genau bis zu ihrem Rocksaum reichten und unten in schweren schwarzen Schnürstiefeln verschwanden.
    Grinsend peppte Fiona ihren wiegenden Gang noch mit einem kecken Schwingen ihrer Hüften auf. Schließlich war sie in Manhattan. Und so, wie sie gekleidet war, würde sie sich hier nahtlos einfügen.
    Aus lauter Vorfreude auf das Vergnügen, das ihr bevorstand, begann sie im Laufen fröhlich zu hüpfen und ließ die Zweige unter ihren Füßen knacken. Sobald sie den Parkausgang erreicht hatte, konnte sie an der 9th Street in einen
U-Bahnzug springen und die Dinge dann auf sich zukommen lassen. Möglicherweise lief im CBGB eine gute Show, und wenn nicht, gab es als Alternative immer noch das Manitoba’s oder Mona’s , falls ihr nach einem Guinness zumute sein sollte und nach Songs, die sie an Zuhause erinnerten. Aber davon ging sie eigentlich nicht aus.
    Ach ja, und vielleicht würde sie auch noch einmal bei dem kleinen Thailänder vorbeigehen, den sie bei ihrem letzten Besuch hier in der Nähe des Washington Square entdeckt hatte, und sei es nur, um zu schauen, ob sie immer noch dieses leckere Pad Mi Ga Ti auf der Speisekarte hatten …
    Sie konnte fast schon den Geschmack von Kokosmilch mit scharfen Chilis auf der Zunge spüren und versetzte einem kleinen Kiesel einen Tritt mit der Fußspitze, worauf dieser den Weg entlangschlidderte; und dann sah Fiona, wie der Stein an dem Huf einer sehr großen, sehr schwarzen und nicht sehr sympathisch wirkenden Kreatur mit glühenden Augen und gekrümmten Hörnern abprallte, von deren ungeschlachtem Körper Hitzewellen aufstiegen.
    Sie schrie auf, und keine Sekunde später nahm sie die Beine in die Hand.
    Ihr Herz schlug ihr fast bis in die Kehle, während ihr der Magen bis in die Stiefel sank, als sie von Angst und Schrecken übermannt ihr Heil in panischer Flucht suchte.
    Oh, ihr gütigen Sterne am Himmel, das ist ja ein Dämon !
    Ihre Gedanken rasten so schnell wie ihre Füße über den Boden des Wäldchens. Sie machte einen Schlenker weg von dem Pfad, schoss um Bäume herum und fluchte, als sie dicht hinter sich das gedämpfte Stampfen der Füße des Ungeheuers hörte. Nicht nur, dass sie einem Dämon in die Arme gelaufen war – nun verfolgte er sie auch noch über das unebene Terrain des Parks.

    Sie wusste , dass dies ein Dämon war – obwohl sie noch nie einen zu Gesicht bekommen hatte. Sie kannte nicht einmal jemanden, der das von sich behaupten konnte. Am Ende des Krieges zwischen Elfen und Dämonen waren diese Scheusale zunächst aus dem Menschenreich und dann auch aus dem der Feen und Elfen verbannt worden – und das lag schon Jahrhunderte zurück. Die Dämonen sollten nun eigentlich in ihrem eigenen Reich, der sogenannten Untererde , bleiben, und sich nicht mitten in Manhattan herumtreiben und sich dort schon gar nicht nach zufällig vorbeikommenden Elfen auf die Lauer legen.
    Aber das schien diesem Exemplar seiner Gattung ganz und gar entgangen zu sein.
    Fiona konnte seinen heißen, übel riechenden Atem in ihrem Rücken spüren und legte noch einen Zahn zu. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was hier eigentlich vor sich ging und aus welchem Loch dieses Untier gekrochen sein mochte, aber sie hatte auch nicht vor, ihr Tempo so weit zu verlangsamen, dass sie es fragen

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