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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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menschlichen Rasse heranzuwagen, der tot, verwundet oder in sonst irgendeiner Weise angeschlagen war. Das Letzte, was man jetzt gebrauchen konnte, war ein Abbruch der Verhandlungen von Seiten der Menschen, und Walker durfte sich in der Gewissheit sonnen, dass er nicht nur persönlich sein Bestes tat, um dies zu verhindern, sondern auch dafür sorgte, dass sich mindestens drei seiner Untergebenen in diesem Augenblick ebenfalls tüchtig ins Zeug legten.
    Glücklicherweise blieb alles einigermaßen ruhig – so ruhig sogar, dass Patrouillengänge rund um die Uhr wahrscheinlich gar nicht unbedingt notwendig waren, aber man konnte ja nie wissen, wann das Unglück, dem man aus dem Wege gehen wollte, schlief und wann es zuzuschlagen trachtete.
    Oder wann jemand Zeter und Mordio schrie.
    Noch ehe das Kreischen einer weiblichen Stimme verhallt war, hatte Walker schon blitzschnell eruiert, woher der Schrei kam, auf der Stelle kehrtgemacht und war in die entsprechende Richtung losgewetzt, wobei er wie ein fliehender Schatten zwischen den Bäumen hindurchsprintete und die Flüche, die er dabei ausstieß, als verklingende Wortfetzen hinter ihm herflogen.

2
    Fiona ging durch das Tor und tauchte auf der anderen Seite in eine tintenschwarze Finsternis ein. Sie seufzte ein wenig verstimmt. Sie musste verdammt noch mal zusehen, dass sie eines Tages diese blöden Zeitsprünge in den Griff bekam. Vor sich hinmurmelnd schritt sie in die Dunkelheit und stolperte prompt über etwas, das mitten im Weg lag und sich nicht rührte. Wenn sie nicht damit aufhörte, dämlich in der Gegend herumzulatschen und blindlings in Dinge hineinzurennen, würde auf dieser Reise von Entspannung kaum die Rede sein können. Sie hielt einen Augenblick lang inne, damit ihre Augen sich an den jähen Übergang von der strahlenden Taghelle des Feenreiches in die Düsterkeit gewöhnen konnten, wie sie des Nachts im naturbelassensten Park Manhattans herrschte.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie wieder fast so gut sehen konnte wie an einem sonnigen Nachmittag. Sie rückte den Schulterriemen ihrer Tasche zurecht, blickte sich um und trat dann über die dicke Baumwurzel hinweg, die sich vor ihren nackten Füßen ausstreckte. Sie strebte dem Ausgang des Parks entgegen und war sich ganz sicher, in die richtige Richtung zu gehen, denn sie hatte das Tor, durch das sie gekommen war, schon bei früheren Ausflügen in die menschliche Welt benutzt, sodass ihr zumindest hier und dort etwas vertraut vorkam. Fiona hatte ein festes Ziel vor Augen – sie wollte schnurstracks ins East Village, um zu
schauen, ob eine ihrer Lieblingsbands spielte. Laute Musik in einem überfüllten Club voller Menschen – so und nicht anders stellte sie sich ihren ersten Abend in der großen Stadt vor. Ihr kam nicht viel in den Sinn, was einen noch krasseren Gegensatz zu einer lauschigen Nacht am Hofe der Feenkönigin abgeben konnte.
    Zu dieser späten Stunde schien sie vollkommen alleine im Park unterwegs zu sein, aber Fiona hatte nicht vor, ihre Urlaubspläne zu gefährden, indem sie Risiken auf sich nahm. Mit einer kaum merklichen Geste ihrer Hand brachte sie ein wenig von der Magie, die sie in sich trug, in Bewegung, um damit einen schwachen Zauber zu bewirken. Sie hatte ihren Ausflug sorgfältig geplant und für alle Fälle einen kleinen Rest Zauberkraft aus der Anderwelt mitgebracht. Zwar hätte sie auch ihre Reserve aufsparen können, indem sie versuchte, etwas von den spärlichen Fragmenten von Elfenmagie, die es schafften, in der Welt der Menschen erhalten zu bleiben, in sich aufzunehmen, aber solche Reste waren hier dünn gesät, und das, was es in dieser ihr fremden Welt an Magie gab, war für sie so gut wie unzugänglich. Niemand hatte ihr je schlüssig erklären können, warum das so war – warum Feen und Elfen nicht einfach die der menschlichen Welt innewohnende Zauberkraft anzapfen konnten und wieso es im Gegenzug auch keiner einzigen der wenigen sterblichen Hexen, die während der vergangenen Jahrtausende im Reich der Feen zu Besuch gewesen waren, je gelungen war, sich die Magie jenes Reiches zunutze zu machen. Irgendwas an der unterschiedlichen Molekularstruktur jener beiden Welten machte ihre jeweiligen Kräfte unvereinbar. Wie Öl und Wasser vermochten sich Fiona und die Magie der Sterblichen nicht zu verbinden, doch sie hatte ohnehin nicht vor, auf ihrer Reise allzu viel Zauberei zu bewirken, und das war genau
einer der Gründe, aus denen sie hergekommen war. Das, was sie

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