Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling
alaaf“, man hat das „n“ weggelassen.
Bütt: Die „Waschbütt“, also der Waschzuber, diente zum Waschen der schmutzigen Wäsche. Im Karneval diente die Bütt zunächst als Fass dem Redner als „Stellplatz“. Aus dem wurde schmutzige Wäsche gewaschen und dem Publikum die Leviten gelesen.
Funken sind die Kölner Stadtsoldaten, wegen ihrer roten Uniform „Funken“ genannt. Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1794 verstreuten sie sich in alle Himmelsrichtungen. Im Jahre 1823, als die Wiedergeburt des Karnevals stattfand, erinnerte man sich an die alte Tradition und bezog sie wenigstens beim Rosenmontagszug wieder ein.
Elf: Aneinandergereiht sind dies die Anfangsbuchstaben für Egalite, Liberté , Fraternité – Einheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Angeblich soll der „Elferrat“ eine Verhohnepiepelung der französischen Besatzung gewesen sein.
Die tollen Tage in...
Rheinhessen und Pfalz: Im Jahre 1837 fand zum ersten Mal ein zusammenhängender Umzug statt, der sogenannte Krähwinkler Landsturm . Noch im selben Jahr wurde die Ranzengarde gegründet, ein Jahr später der Mainzer Carnevals Verein , der von da an alle Fastnachtsaktivitäten bestimmte. Im Laufe der Jahre übernahmen viele Städte der Pfalz und Rheinhessens die Mainzer Fastnacht. Seit den fünfziger Jahren wird beispielsweise bundesweit im Fernsehen „Mainz wie es singt und lacht“ ausgestrahlt. Diese Sendung wurde zum Muster für unendlich viele Fastnachtssitzungen.
Mittelrhein und Werra: In dieser Region sind vor allem die Springer interessant. Sechs Springerpaare führen einen Tanz auf. Auch die weiblichen Rollen werden von Burschen gespielt. Zum Kostüm der Springer gehören Papierblumen und bunte Puscheln – und zu ihnen gehört auch der Bajass , wahrscheinlich so genannt nach dem barocken italienischen Bajazzo . Er ist geschmückt mit Glöckchen. Früher sprang er mit als Possenreißer am Ende des Zuges. Heute trägt er Zepter und Krone, die Herrschaftszeichen des Karnevalsprinzen. Neben den Springern laufen wilde Masken mit.
Der Kehraus – Faschingsdienstag
Während man sich im Rheinland vom anstrengenden Rosenmontag erholt, gibt es vor allem im süddeutschen Raum erst am Dienstag, dem letzten närrischen Tag, größere Veranstaltungen. Bekannt ist vor allem der Tanz der Marktfrauen bzw. Tanz der Marktweiber auf dem Münchner Viktualienmarkt. Schon Monate vorher üben die Mitwirkenden ihre Choreographie, die alljährlich ebenso wie die Kostüme wechselt. Am Abend jedoch ist alles vorbei – dann kommt der große Kehraus . Der wird in vielen Gemeinden und fast allen Gaststätten am Abend des Karnevalsdienstags gefeiert: ein letztes Fest vor der langen Fastenzeit.
Kehraus nennt man auch den letzten oder Schlusstanz bei einem Fest. Damit wird am Faschingsdienstag „der Fasching begraben” („ausgekehrt”). In Bayern hat fast jede Region ihren eigenen Brauch. Dabei wird die Fastnacht oft von einer Strohpuppe dargestellt. Sie wird weggetragen, meist um Mitternacht, um dann verbrannt zu werden oder in einen Bach geworfen zu werden. Eine andere Variante ist eine Strohpuppe – sie versinnbildlicht die Fastnachtsmutter –, die vor einem großen Narrengericht zum Tode verurteilt wird. Danach trägt man sie mit einem großen und fröhlichen Umzug feierlich durch den Ort zum Feuer, wie sie ebenfalls verbrannt wird.
Etwas Besonderes ist das Faschingsbegraben , das beispielsweise im malerischen Schmidmühlen in der Oberpfalz stattfindet: Feierlich trägt eine Abordnung junger Männer des Ortes den Fasching in einem Sarg zu Grabe. Klar, dass man danach noch im Wirtshaus zusammenkommt und einen tüchtigen Leichenschmaus hält – der aber Schlag Zwölf, um Mitternacht beendet sein muss.
In Neuhütten bei Lohr am Main hat sich ein besonders seltener Brauch erhalten: Den ganzen Tag über sind die Lohrer damit beschäftigt, Stroh auf einen Berg zu bringen und es um ein mit Eisen beschlagenes Rad zu wickeln, das durch eine Querstange gelenkt brennend ins Tal gerollt wird. In der Vorstellung unserer Vorfahren grüßte dieses Rad die Sonne, die mit ihren Strahlen die Wintergewalten vertreiben sollte.
Im Allgäu, in Oberstaufen, geht der Butz geht um: Der Fasnatziestag -Umzug wird vom Butz angeführt, der mit einem Besen die Straße frei kehrt. Anschließend gibt es ein Festessen, am Nachmittag Faschingstanz. Das ganze Treiben endet am Abend, wenn der Butz quasi tot in sich zusammenfällt.
Brauchtum aus der Pestzeit
So manche
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