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Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling

Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling

Titel: Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Zacker
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Tradition, die heutzutage mit dem Kehraus begangen wird, hat ihren Ursprung in den Zeiten der Pest, als man nach Ende der furchtbaren Seuche die Menschen wieder aus ihren Häusern locken wollte – z.B. der Schäfflertanz in München. Dieser Figurentanz wird im siebenjährigen Turnus aufgeführt. Schäffler nennt man die Gesellen des Schäffler- und Böttcherhandwerks, Handwerker also, die aus Holz Fässer, Zuber, Eimer und Bottiche anfertigen. Traditionsgemäß tragen die Schäffler tragen beim Tanz rote Fräcke, schwarze Kappen, weiße Strümpfe und einen Lederschurz. Eine Gruppe besteht aus 20 Tänzern, zwei Reifenschwingern, zwei Kasperln und einem Fähnrich. Vermutet wird, dass die Schäffler während der Pest im Jahre 1517 ausgezogen sind, um wieder Lebensmut in die Bevölkerung zu bringen. Seit etwa 1830 gibt es die Schäfflertänze auch an anderen bayerischen Orten. In diesem Jahr haben die Schäffler im Fasching getanzt – nun ist der nächste Auftritt erst im Jahr 2019. Übrigens: Am Münchner Rathaus drehen die Schäffler im Tanzspiel unter dem Glockenspiel zweimal ihre Runden - um elf und 17 Uhr.
    Auch so manch andere Brauch, der am Faschingsdienstag heute noch ausgeübt wird, hängt mit den Pestzeiten zusammen: Der Fasnatziestag in Oberstaufen ist ebenfalls ursprünglich wohl kein Faschingsfest, sondern erinnert ans Ende der Pest. Der Zusammenhang erschließt sich schnell: Wenn hier der Winter, dort der Fasching selbst begraben wird, warum dann nicht auch die Pest?!
    Der Aschermittwoch
    Mit diesem Tag beginnt die 40tägige Fastenzeit vor Ostern – dennoch fällt der Tag ein bisschen aus dem Rahmen. In katholischen Regionen wird an diesem Werktag eine Messe gefeiert, und alle Gläubigen erhalten während der Eucharistie Asche aufs Haupt gestreut bzw. ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Diese Asche stammt von verbranntem Holz des Palmsonntags des Vorjahres. Der Priester sagt beim Zeichnen des Aschekreuzes den Satz: „Gedenke Mensch, dass du aus Staub bist und zum Staub wirst du zurückkehren“. Mit diesem Ritual bekundet der Gläubige, dass er bereit ist zu Umkehr und Neubeginn. Genau das soll die Fastenzeit bewirken. Der Brauch mit dem Aschekreuz existiert seit dem 11. Jahrhundert. Erst im 12. Jahrhundert wurde allerdings festgelegt, dass die Bußasche von den Palm- und Ölzweigen des Vorjahres gewonnen wird. Die Asche ist ein Symbol der Vergänglichkeit, von Buße und Reue. Schon im Alten Testament war erwähnt: „Sie hüllten sich in Sack und Asche“, um ihre Bußgesinnung zu zeigen. Die Asche ist auch ein Reinigungsmittel, deswegen auch „Reinigung der Seele“.
    Bier und Schnaps sind noch erlaubt
    Die Zeit der Narrenherrschaft war mit dem Aschermittwoch endgültig vorbei. Schnaps und Bier jedoch durften am Aschermittwoch noch getrunken werden. Nach altem Aberglauben sollte das Bier für ein gutes Gedeihen der Gerste sorgen, der Schnaps die Mücken vertreiben, obwohl diese ja erst im Sommer kamen.
    Fisch und Geld
    Die Zeit des Fastens ist eine Zeit der Besinnung – weg vom Weltlichen hin zu Gott. Mit so manchem Ritual machte man sich das früher – und auch heute noch! – besonders bewusst. Das Fischessen ist an diesen Tag fast obligatorisch, jede Region hat da zum Teil eigene Spezialitäten. In Norddeutschland findet der Heringsschmaus statt: Wirte laden dazu ein, jedoch ist es auch in vielen Familien üblich, an diesem Tag ein besonderes Heringsgericht oder ein kaltes Büffet mit verschiedensten Gerichten aus Hering zu bereiten. Der saure Hering hat durchaus gesundheitlichen Aspekt: Durch ihn entschlackt der Körper nach dem oftmals übermäßigen Genuss von Alkohol in der Faschingszeit. Früher boten die Bäcker ab Aschermittwoch spezielle Salzbrezeln als Lohn für den kommenden Verzicht auf Schmaus und Schwelgerei an. Es gibt jedoch auch andere Sitten:

Vor allem in Süd- und Westdeutschland gibt es das Geldbeutelwaschen : In München werden am Brunnen auf dem Marienplatz von den Stadträten und vom Bürgermeister die leeren Geldbeutel gewaschen und aufgehängt. So wurde angedeutet, dass auch der letzte Heller in der Faschingszeit ausgegeben wurde.
In Norddeutschland kennt man das Fuen : So nennt man das Schlagen mit grünen Zweigen von Wacholder oder Fichte. Kinder weckten damit die Langschläfer in der Familie. Sie schlugen mit voller Kraft, die Erwachsenen mussten sich loskaufen: Kinder bekamen Äpfel und Birnen, die Größeren Schinken, Wurst und Brot.
    Die Fastenzeit
    Die

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