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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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selbst noch für jedes andere denkbare Ziel auf der Erde eine echte Bedrohung darstellt.
    Clifford war der Meinung, die Technologie würde eines Tages fortgeschritten genug sein, um diese Beschränkungen zu überwinden. Dann würde jedoch kein Grund mehr vorhanden sein, um das neue Wissen anzuwenden. In der Zwischenzeit konnten die Wissenschaftler ihre Forschungen über die neue Physik auf dem Mond oder anderswo im Sonnensystem und eines Tages vielleicht außerhalb von ihm weiterbetreiben. Für die nächsten einhundertundelf Jahre stand die Erde unter Quarantäne, was diesen Bereich der Wissenschaft anging. Das war zwar bedauerlich, aber der Preis war nicht zu hoch.
     

26
     
    Der plattnasige, plumpe Mittelstreckentransporter von der Basis Tycho bremste seinen Flug behutsam ab und schwebte im sternengesprenkelten, schwarzen Samt des Himmels über dem Observatorien-Komplex von Joliot-Curie auf der Rückseite des Mondes. Inmitten der Ansammlung von Halbkugeln und Antennenspiegeln in einer rauen Einöde waren die mächtigen Stahltore über der unterirdischen Landebucht bereits zur Seite gerollt worden, und ein breiter Strahl anheimelnden, gelben Lichts drang hervor, die Eintönigkeit der aschgrauen Staubebene unterbrechend.
    Jetzt waren sie in der Landebucht, die horizontalen Tore hatten sich wieder geschlossen, die Kammer füllte sich mit Luft, eine Passagierrampe wurde ausgefahren und rastete an der Einstiegsluke des Transporters ein, während die letzten klagenden Geräusche seines Triebwerks erstarben.
    Die Luke öffnete sich, und die kleine Gruppe der Neuankömmlinge ging hinab in den engen Empfangsraum.
    Professor Zimmermann, dessen Gesicht vor Freude strahlte, trat vor, um die drei jungen Leute zu begrüßen.
    „Wie war die Fahrt?“ fragte er, während er ihnen der Reihe nach die Hand schüttelte. „Hoffentlich doch nicht zu unangenehm?“
    „Nein, sehr bequem“, antwortete Clifford. Sein Gesicht war wieder voller geworden, und es hatte auch wieder eine frische, gesunde Farbe angenommen. Seine Augen funkelten vergnügt, ganz wie in alten Zeiten.
    „Ich fühle mich auf dieser Staubkugel schon fast zu Hause“, sagte Aub.
    „Und wie ist es mit Ihnen, meine Liebe?“ fragte Zimmermann, während er sich an Sarah wandte. „Könnten Sie sich vorstellen, dass es Ihnen gefallen wird, auf dem Mond zu leben?“
    „Das wird mir nichts ausmachen“, erwiderte sie lächelnd und schmiegte sich eng an Clifford. „Ich muss mich sowieso noch daran gewöhnen, dass ich meinen Mann zurückgewonnen habe.“
    Zimmermann nickte verständnisvoll und geleitete sie zu einer Tür auf der fernen Seite des Empfangsraumes. „Zuerst einmal muss ich Ihnen zeigen, wo sich die Bar befindet, und Sie zu einem Willkommenstrunk einladen … Wir wollen doch die Prioritäten wahren. Machen Sie sich keine Gedanken um Ihr Gepäck, darum wird sich schon jemand kümmern. Anschließend zeigen wir Ihnen die Wohnquartiere, damit Sie sich ein wenig frisch machen, sich einrichten und etwas erholen können, wenn Sie wollen. Ich möchte vorschlagen, dass wir später gemeinsam zu Abend essen … etwa gegen 23.00 Uhr im Hauptspeisesaal. Falls Sie unsere Ortszeit noch nicht kennen – das wäre in etwa drei Stunden. Danach möchte ich Ihnen gern die Station und die Observatorien zeigen. Ich muss Sie warnen: Wir haben hier ein Gängesystem wie in einem Kaninchenbau, und Neuankömmlinge lassen sich leicht davon verwirren, aber ich bin sicher, dass Sie sich bald daran gewöhnt haben werden.“
    Er hielt an und studierte ein Schild, das einen Durchgang versperrte, zu dem sie ihr mühseliger Weg geführt hatte.
    „Ach du liebe Güte. Es scheint, dass wir hier nicht durchkommen. Der Tunnel ist wegen Reparaturarbeiten zeitweilig gesperrt.“ Er seufzte. „Wir werden ein Stück zurückgehen, nach oben gehen und unseren Weg in die nächste Kuppel durch den Verbindungstunnel an der Oberfläche fortsetzen müssen. Das tut mir leid … Hier entlang, bitte …“
    Nachdem sie durch das Ausstiegsschott des Tunnels in die Kuppel gelangt waren, rief Zimmermann sie zu einem Sichtfenster in der Wand. Von dort aus konnten sie sehen, wie weit sich die Oberflächenbauten auf dieser Seite der Basis in die Landschaft erstreckten. Der Professor deutete auf eine kahle Staub- und Felsenfläche, die dahinterlag.
    „Dort werden Sie einmal arbeiten“, sagte er. „Das Gebiet ist bereits erschlossen, und die Pläne für drei zusätzliche Kuppeln, in denen die neuen Laboratorien

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