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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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die sich unten auf dem Burghof versammelt hatten. Das waren nun ihre Leute, weil ihr Onkel gestorben war.
    Sie würde Laird werden. Es gab niemand anderen, der die Verantwortung und die Macht über den Clan der MacNeely übernehmen konnte.
    Was ist deine erste Pflicht
    Das war die Stimme ihres Vaters, die sie da in ihrem Kopf vernahm. Die Philosophie ihres Vaters, die mit beunruhigender Klarheit zurückkehrte.
    Sicherheit durch Stärke. Das war das Motto ihres Clans. Das Motto, unter dem sie und Dermot erzogen worden waren.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie diese Worte wirklich.
    Niemand bedrohte einen MacNeely. Eher würde sie sterben, bevor sie zuließe, dass ihr Sin sich für Dermot opferte.
    Von einer inneren Kraft und Gewissheit angetrieben, die sie selbst nicht verstand, stieß sie sich von der Mauer ab.
    »Ich habe einen Plan«, verkündete sie. »Lochlan, tut Ihr mir einen Gefallen?«
     
    »Wie es scheint, hat deine Frau dich bereits aufgegeben«, bemerkte Henry, als er neben Sin ritt.
    Sin weigerte sich, den König sehen zu lassen, wie sehr diese Worte ihn verletzten. Nie würde er irgendjemandem, noch nicht einmal sich selbst, eingestehen, dass er sich in Wahrheit gewünscht hatte, sie würde ihn aufhalten.
    Bis zu dem Augenblick, in dem die Burg aus seinem Blickfeld verschwunden war, hatte ein Teil von ihm noch darauf gehofft, Callie rufen zu hören, dass sie ihn zu sehr liebte, um ihn sterben zu lassen. Dass sie alles tun würde, damit er am Leben blieb.
    Es war der Traum eines Narren, das wusste er wohl.
    »Sie tut, was sie tun muss, um ihre Leute zu schützen - so wie jemand anders, den ich gut kenne.«
    Henry schnaubte abfällig. »Wir hätten nie gedacht, dass du dich für einen elenden Schotten aufopfern würdest. Oder gar ihre Kleidung tragen. Sag, Sin, was ist für diesen Gesinnungswandel verantwortlich?«
    Sin antwortete nicht. Er konnte es nicht.
    Was für diesen Wandel verantwortlich war? Das sanfte Lächeln einer reizenden Maid, die tief in sein erstarrtes Herz gegriffen und es wieder zum Leben erweckt hatte.
    Er schloss die Augen, ließ im Geiste ihr Bild erstehen und erfreute sich daran.
    Was er tat, tat er für sie. Jetzt würde sie endlich den Frieden finden, der ihr so viel bedeutete. Dermot würde nie wieder einen Aufstand gegen die Engländer wagen, und Callies Leute wären sicher.
    Es würde kein weiteres Blutvergießen mehr geben.
    Henry atmete langsam aus, und als er sprach, tat er das ohne die kühle Förmlichkeit eines Königs. »Sin, zwing mich nicht, das hier zu tun. Du bist der einzige Mann, den ich auf keinen Fall tot sehen möchte. Gib mir etwas, irgendetwas, damit ich dein Leben verschonen kann.«
    »Das kann ich nicht, Henry.«
    »Kannst du nicht oder willst du nicht?«
    »Will ich nicht.«
    »Verdammt sollst du sein!«
    Sin lachte und nahm die Worte des Königs auf. »Wenn ich verdammt sein soll, dann doch sicher für mehr als so eine Kleinigkeit.«
    Henry knirschte mit den Zähnen. »Nun gut. Wir werden dich nach London schaffen und an dir ein Exempel statuieren. Unsere einzige Hoffnung ist, wenn dir die Eingeweide bei lebendigem Leib herausgerissen werden und du den Schmerz fühlst, dass du dann immer noch der Meinung bist, dass dies Opfer ein nobles ist.«
    Damit gab Henry seinem Pferd die Sporen und überließ Sin seinen düsteren Gedanken.
    Den ganzen Tag lang ritten sie und legten nur gegen Mittag eine kurze Rast ein. Wie nicht anders zu erwarten, machte sich keiner die Mühe, Sin etwas zu essen zu bringen. Es gab keinen Grund, wertvolle Vorräte an einen Todgeweihten zu verschwenden.
    Von allen geächtet, wurde er in Ruhe gelassen, bis sie ihr Lager aufschlugen.
    Die Nacht verbrachte Sin auf dem kalten Boden unter freiem Himmel an einen Baumstamm gekettet. Es hätte kalt und ungemütlich sein müssen, aber davon merkte er nichts, denn seine Gedanken weilten allein bei Callie.
    Immer war er davon ausgegangen, dass er im Kampf sterben würde, von dem Schwert oder dem Pfeil eines Feindes getroffen. Nie hätte er sich träumen lassen, dass Liebe zu seinem Tod führen würde.
    Liebe kannte er erst so kurze Zeit - es schien kaum angemessen, dass dies Gefühl sein Tod sein würde, aber dennoch konnte er sich kein besseres Ende vorstellen.
    Er konnte einfach nicht dabeistehen und zusehen, wie Callies Bruder gefangen genommen und dann hingerichtet wurde, genauso wenig, wie er selbst Dermot hätte umbringen können.
    Seine Tage als Mörder waren vorüber. Diesen Teil

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