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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Eins
    Honey Driver, Hotelbesitzerin in Bath und Verbindungsperson zwischen dem Hotelfachverband und der Kriminalpolizei, war nur in ein Laken gehüllt, als Detective Chief Inspector Steve Doherty, der Mann mit dem Dreitagebart und den stahlharten Muskelpaketen, ihr eine wichtige Frage stellte.
    »Kommst du jetzt mit und schaust mir beim Training zu, oder was? Da kriegst du was Tolles zu sehen. Ich trage nämlich Shorts.«
    Der Gedanke an Steve Doherty in kurzen Hosen war natürlich ziemlich reizvoll, aber für Rugby konnte sich Honey ungefähr so sehr erwärmen wie für Rosenkohl, Kräutertee und Joggen in aller Herrgottsfrühe.
    Sie schlang ihre Arme noch ein wenig fester um das Laken. Es war Dohertys Laken. In Dohertys Bett.
    »Ah! Das könnte schwierig werden.« Sie zermarterte sich das Hirn, welches Problem sie vorschieben könnte.
    Doherty warf ihr einen seiner durchdringenden Blicke zu, die weder von Laken noch von Kleidung aufzuhalten waren. Dieser Röntgenblick sah einfach alles, auch die verborgensten Gedanken.
    »Hattest du nicht gesagt, dass es im Augenblick im Green River Hotel ziemlich ruhig zugeht?«
    »Ah, ja, aber wenn nicht viel los ist, kann ich ein bisschen Inventur machen – Bettwäsche zählen, Vorräte überprüfen und so.«
    »Klingt nicht wirklich interessant.«
    »Nein, aber sag mal, warum treffen wir uns nicht hinterher im Zodiac?«
    Das Zodiac war ihre Lieblingsbar. Es lag in einem alten Kellergewölbe unterhalb von North Parade. Es war schummrig,hatte eine tolle Atmosphäre und duftete immer verlockend nach brutzelnden Steaks. Na gut, man lief Gefahr, hinterher selbst nach gebratenen Zwiebeln und Steak zu riechen, aber das war das Ambiente allemal wert. Außerdem bekam man so das Gefühl, man hätte wirklich was gegessen; das sparte einen Haufen Kalorien.
    »Ich hab dir doch gerade gesagt, dass ich für die Rugbymannschaft der Polizei trainiere.«
    »Für die zweite Mannschaft.«
    »Na gut, für die zweite Mannschaft. Aber wir sind mit Feuer und Flamme dabei«, erwiderte er und stupste sanft einen Finger in die Kuhle zwischen ihren Brüsten.
    Großer Gott, dachte sie, und ihre Augen wurden zärtlich, als sie den Enthusiasmus in seinem Gesicht wahrnahm. Was hatten die Mannschaftssportarten diesen großen Jungs bloß zu bieten? Die sollten es doch eigentlich besser wissen.
    »Ich muss ja zugeben, dass der Gedanke an all die nackten, muskulösen Oberschenkel ziemlich verlockend ist. Hmm … trotzdem: ich mag Ballspiele nicht.«
    Er grinste, und sie wusste, dass er gerade an ganz andere Spiele dachte, die nichts mit Rugby zu tun hatten.
    »Auf einen Drink könnte ich mich vielleicht hinterher mit dir treffen.«
    »Wenn du noch die Kraft dazu hast.«
    »Honey, das weißt du doch besser. Ich bin der Typ Mann, der vor Energie nur so strotzt.«
    Da fiel ihr endlich eine hervorragende Entschuldigung ein. Sie klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
    »Hatte ich total vergessen. Ich habe eine Einladung ins Römische Bad – Cocktails im Fackelschein. Die habe ich dem Immobilienfritzen zu verdanken, mit dem ich mich kürzlich mal unterhalten habe.«
    »Wegen dieser Idee mit dem Landhaushotel? Der muss ja denken, dass du nur so im Geld schwimmst.«
    »Schön wär’s. Falls ich das Green River zu einem guten Preisloswerden kann, habe ich genug Kapital, um mir was anderes zu kaufen. Ich finde, das ist eine gute Idee, du etwa nicht?«
    Eigentlich hatte sich bisher ihre Begeisterung für diese Immobilienveranstaltung sehr in Grenzen gehalten. Honey tröstete sich mit dem Gedanken, dass es kostenlose Drinks geben würde und sie sich nicht das Hinterteil abfrieren musste, während sie erwachsenen Männern dabei zusah, wie sie sich gegenseitig verprügelten.
    Der Gedanke, mit dem Hotel aufs Land zu ziehen, spukte ihr schon eine ganze Weile im Kopf herum. Sie hatte bei den Maklern vor Ort nachgefragt, hatte sich Hochglanzbroschüren schicken lassen, hatte mit Architekten, Bauunternehmern, ihrem Bankmenschen und ihrer Tochter Lindsey gesprochen und sie um ihre Meinung gebeten. Lindsey hatte sie mit ausdrucksloser Miene angestarrt, wahrscheinlich, weil sie gerade damit beschäftigt war, einen Römerhelm zu polieren. Der gehörte Emmett, ihrem neuesten Freund. Emmett war Mitglied in einem Klub von jungen Kerlen, die sich an den Wochenenden als römische Soldaten verkleideten und bei Landwirtschaftsausstellungen antike Schlachten nachspielten. Gelegentlich betätigte er sich auch als Fremdenführer im

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