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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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großes Mädchen.” Harris stolperte jetzt nebenher und hielt die Zügel fest.
    Nachdem die Flammen nicht länger um ihre Fesseln züngelten und die Stimme des Mannes sie beruhigte, fiel die Stute in einen ruhigeren Gang. Er flüsterte ihr alle möglichen Schmeicheleien ins Ohr, dann kletterte Harris auf den breiten Rücken des Pferdes und ließ sie laufen.
    Am Ufer fand er das Ruderboot, das Sweeney und McBean benutzt hatten, um ihn über den Fluss zu bringen.
    “Da passt du nicht hinein, großes Mädchen.” Harris verlor keine Zeit und nahm ihr das Geschirr ab. Er verstaute es in dem Ruderboot und hoffte gegen besseres Wissen, dass er es vielleicht dem rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben könnte.
    “Danke für den Ritt, Mädchen.” Er tätschelte die Schnauze des großen Tieres. “Du kannst besser schwimmen als ich.” Mit einem kräftigen Schlag brachte er das Pferd dazu, tiefer in den Fluss zu waten.
    Langsam und ungeschickt hantierte er mit den Rudern, doch brachte er das kleine Boot über den Miramichi ans sichere Ufer.
    Harris erschauerte. Ein heftiger Wind, und alle Sicherheit war dahin. Am nördlichen Horizont überzog der rötliche Schein des Flammenmeers den Nachthimmel. Unterbrochen war er nur von dichten, schwarzen Rauchsäulen, die himmelwärts strebten.
    Gott sei Dank, bald wären er und Jenny an Bord der
St. Bride
wieder vereint und dem schrecklichen Inferno entflohen.
    Mitleid erfasste ihn für die Menschen, die am Miramichi lebten. Ihre hart erworbene Unabhängigkeit und die Aussicht auf einen zukünftigen Wohlstand waren von einem Augenblick auf den anderen verschwunden. Wohin würden sie gehen? Blieben sie, so würden sie kaum überleben, wenn der Winter vor der Tür stand.
    Harris versuchte, diese Gedanken von sich zu schieben, als er die
St. Bride
erreichte. Es hatte ihn nicht zu kümmern. Er musste an Jenny und sich selbst zuerst denken. Trotzdem, nach den vielen Jahren als Außenseiter in Dalbeattie hatte er an dieser rauen, jungen Kolonie und seinen Bewohnern Gefallen gefunden.
    Er würde sie vermissen.
    Einer der Seeleute erkannte ihn und rief nach dem Kapitän.
    “Gott sei Dank, Sie sind in Sicherheit und wohlauf, Chisholm.” Kapitän Glendenning klopfte ihm auf die Schulter, nachdem man ihm an Bord geholfen hatte. “Als der Bootsmann und Thomas mit Kopfwunden zu uns zurückkehrten, hatten wir schon das Schlimmste befürchtet.”
    Harris packte den Kapitän an seinem Rock. “Was ist mit Jenny? Sie ist doch mit ihnen gekommen, oder nicht?”
    Der Kapitän schüttelte den Kopf, als widerstrebte es ihm, die schlechte Nachricht zu überbringen. “War sie nicht bei Ihnen? Thomas wusste nicht, was aus ihnen beiden geworden war, und der arme Bootsmann konnte sich kaum an seinen Namen erinnern. Er verlor wenig später wieder das Bewusstsein. Er murmelte etwas über Ihre Frau und Roderick Douglas, doch ich konnte mir keinen Reim drauf machen. Was ist geschehen?”
    “Douglas hat zwei seiner Männer geschickt. Sie mussten sich herangeschlichen und Thomas und den Bootsmann niedergeschlagen haben. Dann haben sie mich auf die andere Seite des Flusses geschafft, doch ich bin ihnen entkommen. Ich sagte Jenny, sie solle hierher kommen.”
    “Sie ist nicht aufgetaucht.” Der Kapitän blickte zum Vorderdeck, wo ein herabfallender Funke ein teergetränktes Seil entzündet hatte. “Wir waren gerade dabei, die Segel zu setzen, Harris. Es ist für uns zu gefährlich, noch länger hier zu liegen.”
    “Ich muss zur Herberge zurück, um herauszufinden, was aus Jenny geworden ist.”
    Eine Rauchfahne aus der Stadt erregte Harris’ Aufmerksamkeit. Wenn dieser Ort brannte und den Flammen nicht Einhalt geboten wurde, dann würde das Feuer sich über Miramichi hinaus ausbreiten. Was könnte es dann noch aufhalten, um auch die Jagdgründe von Levi Augustine zu vernichten und Richibucto in Schutt und Asche zu legen?
    “Geben Sie mir eine halbe Stunde, Angus. Und würden Sie eine Ladung Passagiere aufnehmen? Wenn ich Jenny gefunden habe, werden wir so viele Frauen und Kinder, wie die
St. Bride
aufnehmen kann, an Bord bringen. Wir können sie so lange in Sicherheit bringen, bis alles vorbei ist.”
    “Gehen Sie.” Der Kapitän nickte kurz. “Ich schäme mich, dass ich nicht selbst daran gedacht habe. Wir werden alles über Bord werfen, was möglich ist, um mehr Platz zu machen.”
    Ein kleineres Schiff lichtete gerade den Anker, um auszulaufen. Als es an der
St. Bride
vorbeiglitt, erkannte Harris

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