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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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sahen sie, dass Teile des Gebäudes in Flammen standen.
    »Da ist nichts mehr zu machen!«, seufzte Arquimaes, untröstlich über die Zerstörung, die Demónicus’ Männer angerichtet hatten. »Ein unersetzlicher Verlust!«
    Im Klosterhof bot sich ihnen ein verheerender Anblick. Diejenigen, die überlebt hatten, halfen den Verwundeten, den Flammen zu entkommen. Mehrere Pferde bäumten sich laut wiehernd auf, so sehr schreckte sie das Feuer, das sich in Windeseile über die gesamte Anlage ausbreitete.
    Bruder Tránsito kam auf den Alchemisten zugerannt. Seine Augen traten ihm beinahe aus den Höhlen. Er war so außer sich vor Zorn, dass ihm die Worte nur so aus dem Mund schossen: »Verdammt seist du, Bruder! Du hast Fluch und Verderben über diesen Ort des Friedens und der inneren Einkehr gebracht! Mit dir ist die Gewalt zu uns gekommen! Das Kloster wird ein Opfer der Flammen werden! Durch deine Schuld mussten unsere Brüder sterben!«
    »Es tut mir unendlich leid, ich wollte nicht …«, stammelte Arquimaes am Boden zerstört. »Bitte verzeih mir!«
    Doch Tránsito hörte ihn nicht an. Er holte aus und schlug seinem Bruder die Faust ins Gesicht, bevor ihn jemand daran hindern konnte. Der überraschte Alchemist taumelte und Tránsito versetzte ihm einen weiteren Schlag und dann noch einen.
    »Verflucht seist du, tausend Mal verflucht!«, schrie er. »Schmoren sollst du in der Hölle! Oh, wärest du doch nie geboren worden!«
    Mit vereinten Kräften gelang es mehreren Mönchen schließlich, ihn von Arquimaes fortzuziehen.
    »Ich will dich in diesem Leben nie wiedersehen!«, schrie Tránsito. »Geh mir aus den Augen, bevor ich dich eigenhändig umbringe!«
    »Ich glaube, es ist besser, du verschwindest«, riet Bruder Hierba, dem eine Wunde quer übers Gesicht lief. »Reitet so schnell wie möglich von hier fort!«
    Crispín führte Arquimaes zu den Stallungen oder dem, was davon übrig geblieben war. Arturo hob den Helm eines toten Soldaten vom Boden auf und folgte ihnen. Sie sattelten ihre Pferde, die zum Glück noch im Stall standen, und kurz darauf ritten die drei Männer durch das Haupttor ins Freie, ohne sich noch einmal umzublicken oder sich zu verabschieden.
    Erst als sie eine Stunde später den Bergsaum erreichten, hielten sie an, um das ganze Ausmaß der Katastrophe zu betrachten. Riesige Rauchschwaden zeugten von der verheerenden Feuersbrunst. Ambrosia verbrannte zu Asche und niemand konnte etwas dagegen tun.
    »Das alles war meine Schuld!«, murmelte Arquimaes mit Tränen in den Augen. »Ich werde es mir nie verzeihen.«
    »Schuld haben die, die das Feuer gelegt haben«, widersprach Arturo. »Demónicus und seine Männer!«
    »An diesem Ort sind heute viele Menschen gestorben«, klagte Crispín. »Vollkommen sinnlos!«
    »Das Kloster barg einen großen Schatz«, sagte Arquimaes. »Unersetzliche Bücher, Unikate, alte Handschriften, Pergamente … Das wird Demónicus büßen!«
    »Er wird es mit seinem Leben bezahlen!«, bekräftigte Arturo. »Ich schwöre es bei meinem eigenen Leben!«
    »Der Mann ist der leibhaftige Teufel!«, rief Crispín.
    »Mit dem heutigen Tage beginnt der Kampf der Alchemisten!«, verkündete Arquimaes. »Wir werden einen erbarmungslosen Krieg gegen diese Teufel führen! Wir müssen sie vernichten, bevor sie uns, unser Wissen und unsere Kultur zerstören, diese Barbaren!«
    Schweigend sahen sie zu, wie sich Ambrosia in Schutt und Asche verwandelte. Sie schworen Rache. Ihr einziges Ziel würde von nun an darin bestehen, Demónicus, Alexias Vater, zu töten.
    »Erst einmal müssen wir allerdings versuchen, die Tochter dieses Teufels wieder einzufangen. Sie wird die Erste sein, die unseren Zorn zu spüren bekommt«, versprach Arturo mit zusammengebissenen Zähnen. Er gab seinem Pferd die Sporen. »Wir werden sie zurückholen!«
    * * *
    In den Tiefen der schwarzen, vom Rauch erfüllten Grotte fing Morfidio unterdessen ganz langsam an, sich zu bewegen – so als erwache er aus einem tiefen Schlaf. Obwohl er viel Blut verloren hatte, gelang es dem Grafen, sich aufzurichten. Er presste eine Hand auf die klaffende Wunde, um die Blutung zu stoppen.
    Unter großer Anstrengung stieg er die ausgetretenen Stufen hoch, wobei er sich an der Wand abstützen musste. Er hustete ununterbrochen und hatte das Gefühl zu ersticken; doch seine robuste Konstitution gab ihm die nötige Kraft, um sich weiterzuschleppen. Oben angekommen, sah er, wie einige Männer und Frauen Bücher und andere Wertgegenstände

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