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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Lass uns hinaufgehen und zu fliehen versuchen. Noch haben wir die Möglichkeit dazu.«
    »Nein! Zuerst muss ich das hier zu Ende bringen!«, rief Arturo und rannte die Treppe hinunter, dem Grafen hinterher.
    Es wurde stockfinster, doch Arturo bemerkte es kaum. Ein Vorhang bewegte sich. Arturo schlich sich vorsichtig an, denn möglicherweise handelte es sich um eine Falle. Dann erblickte er ein Licht am Ende des langen Ganges. Nun wusste er, dass Graf Morfidio dort auf ihn wartete. Er nahm all seinen Mut zusammen und ging auf das Licht zu – fest entschlossen, bis zum bitteren Ende zu kämpfen.

VI
    Diebe in der Stiftung
    N ach der Prügelei mit Horacio sitze ich mal wieder im Büro des Direktors. Er ist jetzt ernsthaft wütend auf mich. Denn diesmal wurde nicht nur die Schulordnung verletzt, es hat auch einen Sachschaden gegeben.
    »Der genaue finanzielle Schaden muss noch festgestellt werden«, sagt er ziemlich verärgert. »Dein Vater wird für alles aufkommen müssen, Arturo.«
    »Entschuldigen Sie, aber außer mir war auch noch Horacio an der Prügelei beteiligt. Ich nehme an, dass …«
    »Du hast ihn provoziert! Man hat mir erzählt, dass Horacio sich ganz ruhig mit Cristóbal unterhalten hat, als du auf ihn losgegangen bist. Es ist jetzt schon das zweite Mal, dass du einen Streit vom Zaun brichst!«
    »Ich habe mich eingemischt, weil Horacio Cristóbal schikaniert hat. Sie können ihn gern fragen, wenn Sie wollen.«
    »Ich werde mit ihm sprechen, wann ich es für richtig halte. Fürs Erste muss ich dich verwarnen. So kann das nicht weitergehen! Ich weiß wirklich nicht, was in letzter Zeit mit dir los ist, aber du bist nicht mehr der Musterschüler, der du mal warst. Du musst deine Aggressionen in den Griff bekommen.«
    »Herr Direktor, ich bin nicht …«
    »Hör zu, Arturo! Ich verbiete dir, dich Horacio außerhalb des Unterrichts zu nähern. Du wirst ihm in Zukunft aus dem Weg gehen. Und hör auf, ihn zu provozieren.«
    »Sie verbieten mir, mich Horacio zu nähern?«
    »Wenn ich höre, dass du ihn verfolgst, ihn provozierst oder ihn auch nur ansiehst, werde ich ernsthaft ungemütlich.«
    »Sie machen mich zum Schuldigen.«
    »Nenn es, wie du willst. Ich werde persönlich mit deinem Vater sprechen und ihn von den Vorfällen in Kenntnis setzen. Von jetzt an stehst du unter Aufsicht«, warnt er mich, bevor er den Hörer des Telefons abnimmt, das schon eine ganze Weile klingelt. »Ja, bitte?«
    Ich bin ratlos. Ich habe versucht, einem jüngeren Mitschüler zu helfen, der von den anderen ständig geärgert wird, und anstatt dafür gelobt zu werden, werde ich als der Übeltäter hingestellt.
    »Ich habe schlechte Nachrichten für dich, Arturo«, sagt der Direktor, als er den Hörer wieder auflegt. »Hör mir gut zu und bleib ganz ruhig. Das städtische Krankenhaus hat angerufen und mir mitgeteilt, dass dein Vater soeben eingeliefert wurde. Anscheinend ist er überfallen worden.«
    »Überfallen? Wieso überfallen?«
    »Jemand hat ihn überfallen und ihn … Na ja, er ist verletzt worden. Aber man hat mir versichert, dass es nichts Ernstes ist. Trotzdem solltest du …«
    »Kann ich zu ihm?«
    »Ja. Warte, ich sag Mercurio Bescheid, er soll dich hinbringen. Das ist besser … Warte einen Moment …«
    Während er Mercurio anruft, schicke ich Metáfora eine SMS . Sie wird sie lesen, wenn sie nach der Schule ihr Handy einschaltet. Mir schießt ein Gedanke durch den Kopf: Hat der Überfall womöglich etwas mit dem zu tun, was Hinkebein passiert ist?
    * * *
    Mercurio parkt seinen Wagen vor dem Eingang zur Notaufnahme. Wir sind mit Vollgas durch die Stadt gerast. Ich schnalle mich los und steige aus.
    »Warte, ich komm mit«, sagt Mercurio. »Ich lass dich nicht alleine da reingehen.«
    »Danke, aber das ist nicht nötig.«
    »Sag das nicht. Man weiß nie, wann man die Hilfe eines Freundes braucht. Los, komm!«
    In der Eingangshalle versperrt uns ein Wachmann den Weg und fragt uns, wohin wir wollen.
    »Mein Vater ist gerade eingeliefert worden!«, erkläre ich. »Ich möchte zu ihm!«
    »Wie ist sein Name?«
    »Arturo Adragón.«
    »Warte …« Er zückt sein Handy. »Auf welcher Station liegt Señor Adragón? … Danke … Du musst in den zweiten Stock gehen, er liegt in der Chirurgie.«
    »Wird er operiert?«
    »Ganz ruhig. Wahrscheinlich wird er nur genäht, nichts Ernstes. Da drüben ist der Aufzug.«
    Keine Minute später sind wir im zweiten Stock. Ich gehe zu einer Krankenschwester, die gerade aus dem

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