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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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seine Anschuldigungen zurückzunehmen. Doch das würde meinem Vater sicher nicht gefallen, und ich möchte ihm nicht die Laune verderben, wo er doch jetzt so glücklich ist seit der Verlobung mit Norma.
    Metáfora kommt zu mir rüber, zusammen mit Cristóbal, der uns wie ein Schatten überallhin folgt. Manchmal stört es mich, denn er kriegt sehr viel Persönliches mit, Sachen, die nur mich etwas angehen. Dennoch, ich weiß nicht warum, vertraue ich ihm. Er hat mir auch schon mehrfach bewiesen, dass er mein Vertrauen verdient; zum Beispiel nach meinem Besuch bei seinem Vater, von dem er niemandem etwas erzählt hat. Dabei hätte er eine ganze Menge zu erzählen gehabt. Ich glaube, es ist gut, wenn man jemandem vertrauen kann, vor allem wenn man sonst nur von Spitzeln umgeben ist.
    »Arturo, übermorgen hast du einen Termin bei meinem Vater«, erinnert er mich. »Er sagt, du musst dich unbedingt behandeln lassen.«
    »Ich bin nicht krank.«
    »Egal. Vergiss nicht, man sollte so was nicht auf die leichte Schulter nehmen, egal was es ist. Also geh zu ihm, bitte!«
    Ich will ihm gerade sagen, dass ich auf jeden Fall hingehen werde, als mein Handy piept. Ich habe eine SMS bekommen. Sie besteht nur aus einem einzigen Wort: GEFAHR
    Die SMS ist von Hinkebein. Keine Ahnung, was er mir damit sagen will. Ich werde später zu ihm gehen und ihn danach fragen. Anrufen möchte ich ihn jetzt lieber nicht, falls er nicht allein ist.
    Horacio kommt direkt auf mich zu. Er sieht ziemlich geladen aus und ich mache mich schon mal auf eine Auseinandersetzung gefasst.
    »Drachenkopf, sag deinem Vater, er kann sich die Objekte aus dem Kopf schlagen! Sie gehören mir und ich werde sie bekommen! Da wird dir dein Trick mit der Zeichnung im Gesicht gar nichts nützen. Und wenn du sie noch mal benutzt, polier ich dir die Fresse! Klar?«
    »Jetzt hör du mir mal zu! Ich lass mich von dir nicht einschüchtern. Du hast uns schon lange genug tyrannisiert, aber damit ist jetzt Schluss!«, antworte ich bestimmt.
    »Und was hast du vor? Mit deinem Drachen Gassi gehen?«, lacht Horacio. »Bilde dir bloß nicht ein, dass du mich damit erschrecken kannst! Deine Zirkustricks machen mir keine Angst!«
    Ich mache einen Schritt auf ihn zu, bereit, das Problem ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Aber Metáfora hält mich am Arm fest.
    »Komm, gehen wir in die Klasse«, sagt sie. »Ignorier ihn einfach.«
    Ich bemerke, dass Norma uns die ganze Zeit von Weitem beobachtet hat, ohne sich einzumischen. Ich glaube, das, was Metáfora weibliche Sensibilität nennt, besteht auch darin, sich in bestimmten Momenten zu beherrschen.
    Als Horacio sieht, dass er mit seinen Sticheleien keinen Erfolg hat, geht er mit seinen Freunden weiter.
    Mercurio kommt auf uns zu. Wir haben schon seit Tagen nicht mehr miteinander gesprochen.
    »Siehst du, ich hab deinen Rat befolgt«, sagt er. »Ich hab alles dem Direktor übergeben. Absolut alles.«
    »Sehr gut, Mercurio. Das war das Beste, was du tun konntest.«
    »Hast du schon gehört? Der Garten soll jetzt umgegraben werden.«
    »Warum das denn?«
    »Um nach mehr zu suchen. Jemand hat den Stadtrat darauf aufmerksam gemacht, dass da noch mehr Stücke aus dem Mittelalter liegen könnten.«
    »Und wann fangen die damit an?«
    »In den nächsten Tagen, dann werden die ersten Bagger im Garten stehen. Der Stadtrat hat die Behörden informiert, die haben einen ihrer Archäologen geschickt und der hat eine archäologische Karte angefertigt. Ich weiß nicht, wo das alles noch hinführen soll …«
    Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Nachricht ist. Nicht dass ich etwas dagegen hätte, dass nach neuen Fundstücken gesucht wird; aber ich möchte auch nicht, dass sich der Garten in einen Zirkus verwandelt.
    * * *
    Überraschenderweise hockt Hinkebein nicht auf seinem üblichen Platz. Ich versuche, ihn anzurufen, doch er hat sein Handy ausgeschaltet. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
    »Keine Panik«, beruhigt mich Metáfora. »Er wird beschäftigt sein. Gleich kommt er, wirst schon sehen.«
    »Normalerweise ist er immer erreichbar. Ich mache mir Sorgen, vor allem nach der SMS , die er mir heute Morgen geschickt hat.«
    »Komm, gehen wir rein und reden mit dem General. Er sitzt bestimmt noch in der Bibliothek und arbeitet.«
    Ich befolge ihren Rat und vergesse für einen Moment unseren Archäologen mit dem Geheimauftrag. Auf unserem Weg begegnen wir Adela, die gerade das Besucherverzeichnis der Stiftung kontrolliert. Sie sieht

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