Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
Feuerdrachen!«, rief die Königin.
Drei riesige, feuerspuckende Drachen kreisten über dem Schloss. Die Menschen auf dem Platz fielen auf die Knie und flehten um Erbarmen, während die Soldaten mit Pfeilen auf die Ungeheuer schossen. Doch vergebens: Die Drachen flogen in so großer Höhe, dass die Pfeile sie nicht einmal streiften. Die wenigen, die sie erreichten, fügten ihnen nur leichte Verletzungen zu.
»Wir müssen sie vernichten, bevor unsere Soldaten vor ihnen Reißaus nehmen!«, rief Arturo und hob sein Schwert. »Wir müssen sie töten!«
»Immer mit der Ruhe!«, erwiderte Arquimaes. »Die Mönche haben ihre Arbeit noch nicht beendet. Noch ist der richtige Moment nicht gekommen.«
»Aber gegen diese Ungeheuer sind wir machtlos«, klagte die Königin. »Wir selbst haben keinen einzigen Drachen. Wir sind ihnen schutzlos ausgeliefert. Wir verfügen nur über ein paar Wurfmaschinen und Katapulte.«
Crispín sah der Königin ins Gesicht. Er hatte nun endgültig das Vertrauen verloren und war sicher, dass er irgendwann vor Demónicus zu Kreuze kriechen musste.
* * *
Als Bauern verkleidet, beobachteten Frómodi und Escorpio, hinter Bäumen versteckt, das Geschehen.
»Seht nur, Herr«, sagte der Spitzel. »Die Emedianer sind verloren. Demónicus’ Armee wird sie wie eine Lawine überrollen und vernichten.«
»Was geht mich das an?«, erwiderte Frómodi, der sich an einem Krug Wein festhielt. »Mich interessieren nur Arturo und Arquimaes. Du hast mir immer noch nicht erklärt, wie ich mir die beiden schnappen kann.«
»Wir müssen uns noch ein wenig gedulden. Bald wird sich uns die Gelegenheit bieten, auf die wir warten. Das versichere ich Euch.«
»Ich weiß nicht, was wir hier wollen, in diesen Lumpen. Ich hasse Bauernkleider.«
»Geduld, Herr, Geduld.«
»Meine Geduld ist bald am Ende!«, brüllte Frómodi unvermittelt los. »Ich bin dabei, den Verstand zu verlieren, und schuld daran sind der Alchemist und dieser verfluchte Junge! Die schwarzen Flecken auf meinen Füßen werden größer und größer. Bevor ich sterbe, will ich Rache!«
»Ich garantiere Euch, dass Euer Wunsch bald in Erfüllung gehen wird«, versicherte ihm Escorpio. »Ihr werdet sehen.«
»Ich habe dich gut bezahlt, du elender Spitzel. Und ich werde dir doppelt so viel geben, wenn du mir die beiden herschaffst. Aber wenn du versagst, wird es keinen Ort auf der Welt geben, an dem du dich vor mir verstecken kannst!« Frómodi nahm einen großen Schluck Wein. »Ich werde dich töten, und wenn es das Letzte ist, was ich in diesem Leben tun werde!«
»Habt Vertrauen zu mir, Herr. Mein Plan ist perfekt. Der beste, den ich jemals ausgeheckt habe! Er ist gefährlich, aber Ihr werdet Eure Rache bekommen, das versichere ich Euch.«
* * *
Trotz der warnenden Worte der Wundheiler hatte Demónicus sich aufs Schlachtfeld tragen lassen. Er wollte mit eigenen Augen sehen, wie sich ihm der besiegte Feind zu Füßen werfen und seine Tochter ihn rächen würde.
Von seinem Zelt aus verfolgte er aufmerksam die Truppenbewegungen um das Schloss herum.
»Herr, wir sind sicher, dass sie unserem Angriff nicht standhalten können. Ihre Armee ist winzig. Gerade mal ein paar Soldaten und eine Handvoll Ritter. Die werden uns nicht aufhalten können«, sagte Ratala. »Alles ist bereit für die entscheidende Schlacht. Wir warten nur noch auf Eure Befehle.«
Demónicus zitterte vor Erregung. Seine Rache war in greifbarer Nähe. Er richtete sich ein wenig auf seinem Lager auf. Sogleich eilten zwei Heiler herbei. Doch der Finstere Zauberer schickte sie mit einer Handbewegung fort.
»Morgen greifen wir an«, verkündete er. »Vorher schicken wir Boten mit weißen Fahnen los, um den Emedianern Gelegenheit zu geben, sich zu unterwerfen. Sollten sie sich weigern, werden wir mit Feuer und Schwert angreifen. Wir werden das Schloss plündern, Sklaven machen, die Königin hinrichten und uns ihrer Reichtümer bemächtigen. Die Soldaten haben die Erlaubnis, nach Herzenslust zu plündern und zu töten. Mich interessiert nur eins: Ich will Arturo und Arquimaes lebend haben! Sie müssen vor mir niederknien! Gib die entsprechenden Befehle und mach bekannt, dass ich denjenigen, der mir die beiden lebend bringt, reichlich entlohnen werde.«
»Ich will gegen diesen verdammten Arturo kämpfen!«, rief Ratala. »Ich habe ein Anrecht auf das Duell! Sein Leben gehört mir! Er hat mich gedemütigt! Alexia soll sehen, dass niemand meinen Platz einnehmen kann! Ich werde ihn
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